1. Holzkirchner Kurzfilmfestival

Kompliment!

1. Kurzfilmtag in Holzkirchen

Mit großem Erfolg lief gestern im FoolsKino das 1. Holzkirchner Kurzfilmfestival in sechs Durchgängen. Eine beeindruckende Schau, die von Können und Engagement der Schüler und ihrer Lehrer zeugt und die eine Fortsetzung finden soll.

Tom Modlinger ist begeistert. „Sie werden es nicht bereuen“, sagt er, nachdem bereits vier Vorstellungen gelaufen sind. Drei waren schulinterne Veranstaltungen, die letzen drei sind öffentlich. Das Festival ist eine gelungene Kooperation der Realschule Holzkirchen und des FoolsKinos.

Sebastian Wanninger ist der Initiator. Der Lehrer für Kunst und Englisch macht schon sieben Jahre an der Schule mit den Schülern der 5. bis 10. Klasse Filme im Kunstunterricht. Dabei sind die Schüler sowohl vor der Kamera als auch dahinter. Auf Festivals holte sich die Schülerfilmgruppe auch schon so manchen Preis. Jetzt aber ging der Lehrer einen Schritt weiter.

1. Holzkirchner Kurzfilmfestival
Initiator Sebastian Wanninger. Foto: Ines Wagner

Kino-Knigge

„Es ist spannend, wenn wir die Filme in die Welt hinaustragen“, meint er. In Tom Modlinger fand er den passenden Partner, der den Jugendlichen die Plattform in seinem Kino gibt. Die Kooperation soll sogar noch weiter gehen. Die Filmgruppe plant Kurzfilme, die im Foolskino im Vorprogramm laufen sollen. „Zum Beispiel drehen wir einen Knigge, wie man sich im Kino benehmen soll, aber witzig“, meint Wanninger.

Die Schüler waren gestern den ganzen Tag im Einsatz, sie durften die Technik bedienen, sollen die Abläufe im Kino kennen lernen und auch nach den Vorstellungen aufräumen. Konstantin Ullrich und Philipp Kaiser drehen über den Kurzfilmtag eine Dokumentation. Sie sind schon drei Jahre dabei und haben beide viel Spaß daran, kreativ sein zu können.

Mit Herz gemacht

Um 18.30 Uhr laufen 11 Filme, drei davon stammen aus der Realschule Holzkirchen. Er habe andere Schulen zur Teilnahme an diesem 1. Kurzfilmtag eingeladen, sagt Wanninger, die er bei den Bayerischen Schulfilmtagen kennen gelernt habe.

Es sind sehr unterschiedliche Filme mit verschiedenen Herangehensweisen. Allen aber ist gemeinsam, dass sie mit Herz gemacht sind, dass Themen angesprochen sind, die Jugendliche bewegen und dass man sich keine Sekunde langweilt, sondern fasziniert zuschaut. Einige wirken professionell, man glaubt kaum, dass es Jugendliche waren, die diesen Film drehten.

Schul-Alptraum

Insbesondere „Ich bin Julia“ vom Albert-Einstein-Gymnasium München begeisterte das Publikum. Profifilmerin Sigrid Esslinger vom BR bescheinigte den aus München angereisten jungen Filmern hohe Qualität. Es geht um ein Mädchen, das in in einem Heim lebt und sich zur Marsmission one way meldet. Sehr subtil haben die Jugendlichen den Neuanfang und das Abheben des Mädchens dargestellt.

„Xaver sitzt“ ist ein Werk der Holzkirchner Realschüler. Sie haben sehr genau den Schulalltag beobachtet und satirisch aufbereitet. Aus den unterschiedlichsten Lehrertypen und ihrem Unterricht wird letztlich ein gelungener Aufsatz unter dem Thema „Schul-Alptraum“ und sogar noch ein Happyend.

Ganz anders der Horrorfilm „Es geschah am helllichten Tag“, eine verstörende Geschichte dreier Mädchen im Schulhaus. Man habe das Grauen zeigen wollen, das nur im Kopf des Betrachters entsteht, erklärte Sebastian Wanninger in der lebhaften Diskussion, an deren Ende die Filmer noch einmal mit einem starken Applaus bedacht wurden und verkündet wurde, dass es einen 2. Holzkirchner Kurzfilmtag geben werde. Großes Kompliment an alle Beteiligten, insbesondere aber an die Jugendlichen.

Haben Sie Interesse an einem weiteren Bericht zu den Filmprojekten der Holzkirchner Oberland-Realschule?

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