Die Natur und das Universum
TOBEL, Christiane Ahlhelm, Saeid Ahmadi, Roxana Usnayo Quelca, Sibylle Kobus, Alessandro Canu, Josef Pleier (v.l.). Foto: Petra Kurbjuhn
Skulpturen Symposium in Valley
Das 10. Internationale Skulpturen Symposium von Kunstdünger e.V. wurde gestern offiziell eröffnet. Sie sechs beteiligten Bildhauerinnen und Bildhauer stellten dem Publikum ihre Projekte vor, die sie bis zur Finissage am 23. Juli auf der Skulptur Lichtung fertigen wollen.
Es sei ein eingeschworener Kreis, begrüßte Christiane Ahlhelm, 1. Vorstand von Kunstdünger e.V. die Gäste. Viele bekannte Gesichter seien unter den eigeladenen Künstlern, nur eine Künstlerin sei neu in diesem Jahr, Roxana Usnayo Quelca aus Bolivien.
Die Organisatoren Christiane Ahlehelm und TOBEL. Foto: Petra Kurbjuhn
Aber sowohl Sibylle Kobus aus München als auch Alessandro Canu aus Italien seien schon beim 1. Skulpturen Symposium vor zehn Jahren dabei gewesen.
2016 war Saeid Ahmadi schon einmal zu Gast und fertigte damals seine Skulptur „Gloria“ mit den Friedenstauben. Am 2. März dieses Jahres kam der iranische Künstler, der seit Jahren in der Ukraine lebte, nach seiner Flucht aus Charkiv mit seiner Familie nach Anderlmühle und lebt jetzt in Holzkirchen.
Lesetipp: Vielseitige Hilfe für Gloria und ihre Familie
Der Bildhauer arbeitet in Holz, Stein und Bronze und wird während des Symposiums einen großen Eichenstamm bearbeiten. Er versucht in seinen Werken sein Interesse für Metaphysik und deren Auswirkung auf den Menschen auszudrücken.
Saeid Ahmadi erklärt sein Projekt. Foto: Petra Kurbjuhn
Sibylle Kobus ist bereits das vierte Mal beim Skulpturen Symposium dabei. Als „Installationsqueen“ bezeichnete sie Christiane Ahlhelm, die schon mit großen Strumpfhosenverstrickungen erfreut habe. In diesem Jahr, so informierte die Bildhauerin, wolle sie ein großes Wespennest bauen. Durch intensive Materialforschung habe sie ein ökologisches Klebematerial gefunden und lade die Gäste ein, sich am Schaffensprozess zu beteiligen. Für die Künstlerin ist der Dialog wichtig, zum einen zwischen Installation und Umgebung und zum anderen auch zu den Gästen.
Die Künstler werden auf großen Präsentationstafeln vorgestellt. Foto: Petra Kurbjuhn
Von Josef Pleier aus Böbing im Pfaffenwinkel steht bereits eine Steinskulptur auf der Lichtung, die das Interesse des Bildhauers an der Physik demonstriert. Er wolle die faszinierenden Erkenntnisse der Wissenschaft, die üblicherweise nur in Fachzeitungen publiziert werden, als Skulptur wiedergeben, erzählte der Bildhauer. In diesem Jahr habe er sich das große Thema „Struktur des Universums“ vorgenommen, das er in Form einer Steinskulptur umsetzen und die Menschen faszinieren wolle.
Josef Pleier (Mitte) erklärt sein Projekt, Roxana Usnayo Quelca, Sibylle Kobus, Christiane Ahlhelm (v.l.). Foto: Petra Kurbjuhn
Roxana Usnayo Quelca habe er 2015 bei einem Symposium in Bolivien kennengelernt, erzählte TOBEL, als sie ihm als einheimische Assistentin zur Seite gestellt worden sei. Sie bedankte sich für die Einladung und berichtete, dass sie seit sieben Jahren mit Stein arbeite und immer persönliche Themen bearbeite. Beim Symposium in Valley wolle sie das Thema „Lunge“ umsetzen. Die Pandemie habe sie dazu inspiriert, sich diesem sozialen Thema zu widmen.
Alessandro Canu erläutert sein projekt. Foto: Petra Kurbjuhn
Mit Alessandro Canu habe er bereits zehn Symposien von Kasachstan und China bis nach Südamerika verbracht, sagte TOBEL. Der sardische Künstler erzählte, dass er sich in jüngster Zeit einem neuen Thema zugewandt habe, der Natur. Die Formen von Pflanzen und Tieren seien für ihn Inspiration und er wünsche sich, dass die Menschen mehr Respekt vor der Natur haben. Auch der Zusammenhang von Architektur und den Strukturen in der Natur gehe er nach und schöpfe daraus neue Ideen für den Bau von Häusern.
Die Eiche wartet auf ihre Bearbeitung. Foto: Petra Kurbjuhn
Gastgeber TOBEL wird auch in diesem Jahr einen Stein mehr innen als außen bearbeiten. Sein Thema werde dabei „Innere Balance“ sein, sagte er.