In fünf Tagen um die Welt
Der Wendelstein, Hausberg der Inntal Slackliner, hält auch nach all der Zeit neue Herausforderungen bereit. Foto: Valentin Rapp Film
Kultur am Tegernsee
Zum 19. Mal findet vom 19. bis 23. Oktober 2022 das Internationale Bergfilm-Festival Tegernsee statt. Die Zuschauer dürfen sich auf eine fünftägige Reise in bildgewaltigen Geschichten und Dokumentationen in Kurz- oder Spielfilmlänge freuen, wenn rund 80 Filme aus 28 Ländern über die Leinwände flimmern.
Festivaldirektor Michael Pause verspricht in diesem Jahr erneut ein hochklassiges Programm. Dazu kommen prominente Gäste wie Viktoria Rebensburg, Laura Dahlmeier und Stefan Glowacz, die ihre jeweiligen Filme persönlich präsentieren und so zu der besonderen Festival-Atmosphäre beitragen.
Dass nach den pandemiebedingten Einschränkungen der letzten beiden Jahre endlich der Geist der Bergsteigercommunity wieder durch Tegernsee weht, freut Michael Pause: „Das tut allen Beteiligten gut, dem Organisationsteam, den vielen Helferinnen und Helfern, den Filmemacherinnen, den Gästen und Besuchern und auch Tegernsee.“
Filmfestivaldirektor Michael Pause bei der Eröffnung des Festivals im Jahr 2021. Foto: Thomas Plettenberg/BFF
Es habe sich gezeigt, dass das Bergfilm-Genre nach wie vor ein facettenreiches Spektrum umfasst und die Filmemacherinnen und Filmer inspirierende Themen finden und starke Geschichten erzählen. „Bei den Filmen wird vereinzelt das Coronathema eine Rolle spielen, die ökologischen Fragen unserer Zeit kommen zur Sprache, natürlich auch im Zusammenhang mit den vielfältigen bergsportlichen Aktivitäten“, erläutert er. Interessant sei auch die Frage, wie die Filmschaffenden mit dem Genre „Dokudrama“ umgehen, das sich im Bergfilm stärker ausgebreitet hat.
Vom Berg vor die Leinwand
„Das Rahmenprogramm sind beim Tegernseer Festival natürlich die Berge rund um den See mit ihren vielen Tourenmöglichkeiten“, so der Festivaldirektor. Außerdem machten den Festivalcharakter vor allem die Begegnungen der Zuschauer, besonders auch Gästen aus der Szene der Bergsteiger, sowie mit den Filmschaffenden aus.
Nach zahlreichen Expeditionen sucht Kletter- und Abenteuerprofi Stefan Glowacz mit seinem Tourenpartner Philipp Hans das Abenteuer vor der Haustür. Foto: Tom Dauer & Stefan Glowacz
Unter den diesjährigen Favoriten für einen der begehrten Preise ist etwa der Film „Wallride“, bei dem die Kletterer Stefan Glowacz und Philipp Hans das Publikum auf eine auf Nachhaltigkeit ausgelegte Ultra-Transalp mit dem Mountainbike mitnehmen. Die beiden Abenteurer ahnen nicht, welche Dramen diese Tour über 2.274 Kilometer und 46.184 Höhenmeter für sie bereithält.
Gipfelglück und Klimakrise
Am Mittwoch, den 19. Oktober beginnt das Festival mit der großen Eröffnungsfeier im Barocksaal des Gymnasium Tegernsee sowie Filmvorführungen in weiteren fünf Sälen. Beim Bayern 2-Abend am Donnerstag, den 20. Oktober geht es um das hochaktuelle Thema „Gipfelglück und Klimakrise – Wie passt das zusammen?“ Elisabeth Tyroller und Georg Bayerle begrüßen dabei unter anderen die Sportkletterin und Klimaaktivistin Lena Müller. Im Rahmen der Retrospektive laufen am gleichen Abend Filme des Abenteurers und künstlerischen Multitalents Martin Schließler.
Ein besonderes Programm gibt auch es beim DAV-Abend am Freitag, den 21. Oktober, bei dem Festivalleiter Michael Pause unter anderen Ex-Biathletin Laura Dahlmeier empfängt. Am Samstag, den 22. Oktober beginnt der Non-Stopp Marathon bereits um 10 Uhr vormittags im Alten Schalthaus des E-Werk Tegernsee.
Mit „Yukon, un rêve blanc“ (Yukon, ein Traum in Weiß) legt Mathieu Le Lay erneut einen beeindruckenden Naturfilm vor. Foto: Mathieu Le Lay Productions
Damit bei dem großen Filmangebot niemand etwas verpasst, laufen zahlreiche Filme mehrfach. Schließlich werden neben den Preisen in den drei Wettbewerbskategorien der Große Preis der Stadt Tegernsee, der Publikumspreis des Bayerischen Rundfunks, der Preis für junge Autorinnen und Regisseure sowie der „Kleine Preis“ für Kinderfilme vergeben. Zwei weitere Preise stiftet der Rotary Club.
Preisverleihung mit Spannung erwartet
Wer neugierig darauf ist, welche Filme schließlich prämiert werden, sollte am Samstag zur Preisverleihung kommen und einige der besten Filmemacher persönlich erleben sowie Ausschnitte aller ausgezeichneten Filme sehen. Bei der Preisverleihung geht es der internationalen Jury schließlich nicht um die Bewertung bergsportlicher Spitzenleistungen, sondern um filmische Kriterien wie: Was ist die Botschaft? Wird eine spannende, logisch nachvollziehbare Geschichte erzählt, stimmt die Location, die Kameraführung, sind das gute Typen auf der Leinwand, die authentisch rüberkommen? Am Sonntag, den 23. Oktober schließlich gibt es die einmalige Gelegenheit, alle prämierten Filme noch einmal in voller Länge zu schauen.
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