Wie geht es weiter mit der Spurwechselinitiative im Landkreis Miesbach? Was können Politik, Wirtschaft und Bildungsträger für Spurwechsler tun? Und wie kann der persönliche Wandel unterstützt werden? Diese Fragen bestimmten den Spurwechseltag am 8. Mai 2015.

Der zweite Spurwechseltag, eine Kooperation der vhs Miesbach, des Kulturamtes der Stadt Miesbach und KulturVision e.V., begann mit einer hochspannenden Ausstellung im Foyer des Waitzinger Kellers. Einen Perspektivwechsel vollzogen Bildhauer Georg Brinkies und Fotograf Wolfgang Herrmann, indem die Skulpturen im „fremden“ Raum platziert und fotografiert wurden.

Von Arbeiten anderer sich inspirieren lassen

Beim Künstlergespräch entwickelte sich ein intensives Gespräch mit den Zuhörern, aus dem sich ganz neue Ansätze für die Zusammenarbeit von Künstlern im Landkreis ergeben können. Nele von Mengershausen, Künstlerin aus Bayrischzell, schlug vor, dass Künstler sich noch mehr aus den Arbeiten anderer inspirieren lassen sollten und Horst Hermenau, Maler und Musiker aus Holzkirchen, regte an, mit seiner Musikgruppe die Texte Brinkies zu vertonen. Wieder eine neue Dimension.

Mit Musik des großartigen Trio Riscant vom Münchner Sommertheater begann im Saal die Podiumsdiskussion. Isabelle Schreiber, Ramon Bessel und Christoph Hirschauer boten ein Programm, das von Regisseurin Ulrike Dissmann eigens für das Spurwechselthema zusammengestellt und mit passenden Moderationen verbunden war.

BR-Moderator Stefan Scheider führte professionell und charmant durch das Programm. Von Anfang an in die Spurwechselinitiative eingebunden, hatte er für jeden Podiumsgast die passenden Fragen parat. Ich selbst durfte unser Projekt erläutern. Wir wollen Menschen Mut machen, den eigenen Weg für ein gelingendes Leben zu finden.

Politik, Wirtschaft, Bildungsträger sensibilisieren

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Erfolgsautorin Margaret Heckel machte insbesondere auf die Chancen des demografischen Wandels aufmerksam und rief dazu auf, auch im fortgeschrittenen Alter noch einmal neu anzufangen. Sie wies darauf hin, dass in Deutschland dringender Bedarf an neuen Bildungsangeboten für Spurwechsler und Flexibilität am Arbeitsplatz besteht, so wie es in den USA gang und gäbe ist.
Unternehmer Andreas Haßler, selbst mehrfacher Spurwechsler und Gründer der Firma oped, erläuterte die Möglichkeiten im Unternehmen für jeden Mitarbeiter optimale Bedingungen zu schaffen und erklärte die Bereitschaft des Unternehmerverbandes, mit der Spurwechselinitiative zu kooperieren.
Ein neues Wirtschaftsmodell stellte Sebastian Girmann vor, der eine Erzeugergemeinschaft für regionale, saisonale Produkte gründete. Hier übernehmen die Verbraucher die Verantwortung für die Gärtnerei, in der Biogemüse angebaut wird und erhalten dafür wöchentlich eine Gemüsekiste, deren Inhalt nicht unbedingt der Verbrauchernorm entsprechen muss, aber hochqualitativ ist.
Peter Hein fährt zwei Spuren. Er hat einen Brotjob und geht daneben seiner Leidenschaft für Orgelrestaurierung nach. Als Mitglieder unserer Schreibwerkstatt las er eine poetische Geschichte über nicht verwirklichte Träume.