25 Jahre Waitzinger Keller Miesbach
Isabella Krobisch erwartet die Besucher. Foto: Kulturamt Miesbach
Die neue Saison im modernen Kulturzentrum Miesbach startet mit einem Jubiläum. Im September wird 25 Jahre Waitzinger Keller gefeiert. Kulturamtschefin Isabella Krobisch legt für den Herbst ein spannendes Programm vor.
Die tüchtige Geschäftsfrau Susanne Waitzinger ließ 1877 eine Kellerhalle eröffnen, die 1906 um den Saalaufbau erweitert wurde. Im September 1997 konnte nach umfänglichen Restaurierungsarbeiten die feierliche Wiedereröffnung stattfinden. Heute sind der stilvolle Saal mit dem Jugendstilfenster, die Kellergewölbe und die Galerie Ost zu einem kulturellen Begegnungszentrum geworden.
Dazu kommt die Volkshochschule Oberland e.V., die zu den Mietern der ersten Stunde gehört und das Freie Landestheater Bayern, das seinen Stammsitz im Waitzinger Keller hat und hier alle Premieren gibt. Unter dem Dach des Kulturzentrums sind auch das Kulturamt der Stadt Miesbach, das Stadtarchiv und das Heimatmuseum.
Christian Maß und Margreth Nirschl. Foto: Kulturamt Miesbach
Gemeinsam mit dem Restaurant Culinaria unter der Leitung von Christian Maß und Margreth Nirschl ist der Waitzinger Keller heute gut gerüstet für kulturelle Veranstaltungen ebenso wie für Empfänge, Messen, Tagungen und private Feiern.
Ein weiteres großes Plus des Waitzinger Kellers ist die Barrierefreiheit des Hauses. Alle Ebenen sind über Fahrstühle erreichbar und für Rollstuhlfahrer stehen im Saal ausgewiesene Plätze zur Verfügung.
Amelie Knaus bei der Lesung aus verbrannten Büchern. Foto: Isabella Krobisch
Seit April ist das bewährte Team um Isabella Krobisch um Amelie Knaus bereichert. “Mit ihrer Kompetenz und stillen Kontaktfreudigkeit passt sie sehr gut in unser Team“, freut sich Isabella Krobisch. Die studierte Theater- und Medienwissenschaftlerin ist für Veranstaltungsmanagement und PR zuständig. Sie zeigt sich überrascht, wie vielseitig das Angebot in Miesbach ist und konstatiert: „Hier trifft Geschichte auf Moderne.“ Besonders am Herzen liegt ihr, die Jugend in das Haus zu bekommen.
Start in die neue Spielsaison zu 25 Jahre Waitzinger Keller
Soeben ist das neue Programmheft für die Monate September bis Dezember 2022 mit einer Vielzahl von Veranstaltungen erschienen.
Zum Beginn des Jubiläumsprogrammes steht im Herbst 2022 die „Heimat“ in allen ihren Facetten im Mittelpunkt. „Wir führen die bewährte Zusammenarbeit mit Franz-Josef Rigo, der schon das Thoma-Symposium organisiert hat, fort“, erklärt die Kulturamtschefin. Zum Symposium am 24. September werden hochkarätige Vortragende erwartet. Am Vorabend gibt es bereits jede Menge Anekdoten zur Gebietsreform plus Aphorismen und Denkanstöße zur „Heimat“ – vorgetragen von Steffi Baier und musikalisch begleitet durch das Drasch Quartett.
Katharina Osterauer und Franz-Josef Rigo beim Ludwig-Thoma-Symposiumim Waitzinger Keller. Foto: Katja Klee
Am 17. September startet das erste Miesbacher Newcomerfestival mit vier Nachwuchsbands und am 14. Oktober steht beim „Hinterbankler-Festival“ mit Kurbi & Friends, Onkel Bazi Orchester, Glitzerbeisl und HoamatBeat schräge Volksmusik im Mittelpunkt. Gern gesehene Akteure sind die Waitzinger Freunde Bertl Moser und Robert Schlienz, die eine Ausstellung konzipieren, die die Verbindung der Waitzinger Brauerei in Miesbach und Landsberg beleuchtet und vom 24. Oktober bis 29. Dezember zu sehen ist.
Pippo Pollina. Foto: Lena Semmelroggen
Das weitere Programm enthält Kabarett, Vorträge, Musik, Theater und Kindervorstellungen. „Wir sind sehr stolz, dass Pippo Pollina, der sonst nur in großen Städten auftritt, am 28. September zu uns kommt“, sagt Isabella Krobisch. „Das Konzert ist eine Herausforderung für unsere Haustechnik, aber die Technikzentrale wurde in der Pandemie völlig neugestaltet und erweitert.“
Julya Rabinowich. Foto: Michael Mazohl
Der Leiterin des Hauses liegen aber auch die kleinen Formate am Herzen. Mit Julya Rabinowich hat das Netzwerk Integration am 22. November eine hochkarätige Autorin eingeladen, die aus ihrem Buch „Dazwischen: Wir“ liest. Und Michael Stacheder trägt am 8. November aus Max Mannheimers „Spätes Tagebuch“ vor. Zum Thema passend präsentiert die vhs Oberland am 10. November einen Vortrag über den letzten Häftling von Dachau, angelehnt an eine BR-Fernseh-Dokumentation von Thomas Muggenthaler und Christian Stücken.
Die Saalpläne und der Kartenverkauf sind so konzipiert, dass wieder größere Abstände im Zuschauerraum möglich sind, sollte sich die Coronalage erneut zuspitzen.