Vertrauen – das Thema der 27. KulturBegegnungen
Das Titelbild der 27. Ausgabe der KulturBegegnungen. Foto: Kaufmann Grafikdesign
Seit Freitag liegt die neue Ausgabe der KulturBegegnungen im Landkreis aus. Sie trägt den Titel „Vertrauen“. Was erwartet unsere Leserinnen und Leser in der neuen Ausgabe?
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Was bedeutet Vertrauen beispielsweise für uns bei KulturVision e.V.? Hinter dem Verein steht ein kleines, engagiertes Team mit großen Zielen und Visionen. Das Herausgeben einer Kulturzeitung, einem Online Magazin mit täglich aktueller Berichterstattung, die verschiedenen Projekte und Veranstaltungsformate sind eine große Herausforderung. Sie machen jede Menge Arbeit und genauso viel Spass. Damit unser kleines Team das alles bewältigen kann, braucht es Vertauen. Vertrauen in das Gelingen der gemeinsamen Sache. Vertrauen, dass alle am gleichen Strang ziehen, sich unterstützen und wertschätzen. Was macht Vertrauen aus? Auf welchem Fundament wächst und gedeiht es, was stärkt es?
Vertrauen fördern, Misstrauen abbauen
In unserem Titeltext erläutert Michael von Brück, Religionswissenschaftler, Theologe, Zen- und Yogalehrer, wie in unserer komplexen Lebenswelt Vertrauen gefördert und Misstrauen abgebaut werden kann. „Ohne Vertrauen in die Lernfähigkeit und ohne kluge und empathische Pädagogik kann man nichts Visionäres aufbauen“, sagt er.
Kameramann Rolf Steinmann erzählt von seiner Begleitung einer Herde Moschusochsen für sein mehrfach ausgezeichnetes Filmprojekt „In Between“ – die Erfüllung eines lang gehegten Traumes des „Wildlife-Filmers“.„Vertrauen ist in der Tierwelt das, was den Unterschied macht“, sagt er. Vertrauensvoll war auch der 5-Jährige Husky Aiko , der gemeinsam mit Jens Franke 100 Tage durch Deutschland gewandert ist: Vom geografischen Mittelpunkt in Thüringen über den Gipfel der Zugspitze bis zum Edersee.
Jens Franke: 100 Tage unterwegs mit Aiko. Foto: KN
Die jungen Schauspieler der Oberlandler Theaterjugend vertrauen voll und ganz auf den 17-Jährigen Hansi Aichler. Der ist Regisseur und Motor und schreibt die Stücke für die junge Theatergruppe. Nachwuchsfilmer Konstantin Ullrich vertraut auf sein Talent: „Ich will anders sein“ sagt er selbstbewusst – und das sieht man seinen Filmerstlingswerken bereits an.
Auf der Bühne und hinter den Kulissen des „Jedermann“ gibt es einen vertauensvollen Umgang Aller miteinander, statt Hierarchien. Deshalb lieben Ingo Neise und Eva Röder das Ensembletheater. Auch beim Machado Quartett ist es der vertrauensvolle Umgang, die stimmige Harmonie, welche die vier Gitaristen und ihre unterschiedlichen Musikstile verbindet. Die ungewöhnlichen Arrangements werden vom Publikum umjubelt – beispielsweise in der Carnegie Hall in New York.
Vertrauen in die Botschaft – ein Angebot
Für Matthias Striebeck, evangelischer Theologe und Notfallseelsorger, ist die Botschaft des Vertrauens in Gottes ausgestreckte Hand in der kleinen, konfessionslosen Kapelle am Auerberg realisiert. Der Blick auf das Kreuz in der Ferne ist ein Angebot.
Matthias Striebeck und die Kapelle am Auerberg. Foto: Denis Bald
Dieter Nonhoff genoss das uneingeschränkte Vertrauen, als 2007 Renita Engel-Aschoff, die gemeinsam mit Natalja Gutman und dem verstorbenen Oleg Kagan das Musikfest gründete, zurücktrat. Seitdem leitet er das Musikfest Kreuth, dass auch in diesem Sommer wieder Klassikkonzerte auf höchstem Niveau veranstaltet.
Laura Steihöfel, Pädagogin und Schauspielerin, lässt sich auf Reisen von einem kleinen Krokodil begleiten – es ist ein Bild, das sie vor Jahren unter dem Titel „Vertrauen“ malte und folgenden Text enthält: „Sie sind alle da, die Geschichten, die Geister, die Ewigkeit, die Tränen, unser Lachen, die Erde, die Schritte.“
Vertrauen ist wiedererlernbar
Auch bei Andreas Schantz geht es ums Vertrauen. Mit dem Verein Clowns ohne Grenzen e.V. reist er in Krisengebiete. Er bringt traumatisierten Kindern und Erwachsenen unbeschwerte Momente. In Workshops, speziell für Flüchtlinge und Flüchtlingshelfer, hilft er den Menschen, Vertrauen wieder aufzubauen. Die Psychologin und Autorin Hannah Miska hat in Australien Vertrauen erlebt. Im Jewish Holocaust Museum und Research Center interviewte sie Überlebende von Auschwitz und schrieb darüber ein Buch.
Clown, Artist und Jongleur Andreas Schantz. Foto: Thomas Kraus
Der Kolumnist unserer 27. Ausgabe, der ehemalige Bürgermeister Weyarns Michael Pelzer, wundert sich darüber, dass das wunderschöne Wort „vertrauensselig“, zusammengesetzt aus Vertrauen und selig, angewandt wird für Menschen, die man für ein wenig einfältig hält. Er fasst das Thema so zusammen: „Das Lebensprinzip heißt Vertrauen. Dieses Vertrauen hat Geschwister: Die Verlässlichkeit und die Bereitschaft zur Verantwortung.“
Es finden sich noch mehr Geschichten, Porträts und Artikel in der 27. Ausgabe der Kulturbegegnungen, angereichert mit Kulturveranstaltungstipps unserer Redaktion. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre
Ines Wagner, kommissarische 1. Vorsitzende KulturVision e.V.