40 Jahre Palestrina Motettenchor
Vor 40 Jahren hatte der Palestrina Motettenchor am Pfingstmontag sein erstes Konzert. Heute feiert er dieses Jubiläum wiederum mit einem Konzert. Damals war es Chormusik der Renaissance, heute ist es Schubert und Bruckner.
Es war im Marmorsaal des Herzoglichen Schlosses in Tegernsee, als Peter Winterer mit seinem ein Jahr zuvor gegründetem Chor seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte. Unter dem Titel „Veni Domine – Chormusik der Renaissance“ erklang frühe Musik, ganz im Sinne des Namenspatrons des Chores Giovanni Perluigi da Palestrina. Dieser bedeutende Komponist des 16. Jahrhunderts sollte auch in der Folge den Schwerpunkt des Schaffens des ambitionierten Chores bilden. Und mit ihm auch weitere Musik der Renaissance und des Frühbarock.
Schon bald aber kamen andere Komponisten hinzu. Und so studierte der Chor unter der Leitung von Peter Winterer Chormusik von Lasso, Monteverdi, Schütz und Schein ebenso ein wie von Schubert, Bruckner, Brahms, Reger und Orff.
Konzertreisen führten den Chor nach Norddeutschland, Österreich, Großbritannien, Spanien, Polen, Frankreich und Italien. Im Jahr 1999 übernahm Sebastian Schober, der vorher schon als Sänger dem Chor angehörte, die Leitung und führte das Erbe Peter Winterers fort. Unter seiner Leitung
kam es in den vergangenen Jahren zu viel beachteten Konzerten des PMC, wie der Chor bald genannt wurde, oft in Zusammenarbeit mit Orchestern, Solisten und Instrumentalensembles. So wurden Johannespassion und Matthäuspassion, sowie das Weihnachtsoratorium und das Magnificat von Bach aufgeführt oder die Carmina burana von Orff. Bei der Tegernseer Woche wurde der PMC ein gern gesehener Gast. 2002 erschien die CD „Laudate Dominum“.
Bei dem heutigen Konzert in der Ehemaligen Klosterkirche St. Quirinus in Tegernsee ehrt der Chor mit seinem Leiter Sebastian Schober zwei große Komponisten mit berühmten Chorwerken. Die Deutsche Messe von Franz Schubert erklingt in ihrer originalen Besetzung.
Die sogenannte „Schubert-Messe“ ist ein populäres Musikstück, das in der Besetzung mit Holz- und Blechbläsern und großem Chor seine überwältigende Wirkung in ihrer Melodik erfährt.
Im zweiten Teil singt der Palestrina Motettenchor die e-moll Messe von Anton Bruckner. In bis zu achtstimmigem Chor und Bläserbegleitung wird das überzeitlich-ewige Bekenntnis des Komponisten in Musik transformiert.
Von biedermeierlich-naiver Tonsprache Schuberts also zu der Heilserwartung Bruckners, der auch die Abgründe menschlicher Existenz in seiner Musik darstellt. Palestrina Motettenchor Chor und Bayerische Bläserphilharmonie unter der Leitung von Sebastian Schober versprechen einen eindrucksvollen Abend.