7 Wochen ohne Panik

7 Wochen ohne Panik

7 Wochen ohne/Getty Images, Aleksandar Nakic

Fastenaktion der evangelischen KIrche

Auch in diesem Jahr soll die Fastenzeit am heutigen Aschermittwoch mit einer Einladung der evangelischen Kirche und ihrer Aktion „7 Wochen ohne“ starten. In diesem Jahr ist das Motto „Luft holen! 7 Wochen ohne Panik!“

Seit rund 40 Jahren lädt „7 Wochen ohne“ als Fastenaktion der evangelischen Kirche dazu ein, die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern bewusst zu erleben und zu gestalten. Millionen Menschen machen mit: für sich allein, in Familien oder als Fastengruppe in Gemeinden. Sie verzichten nicht nur auf das eine oder andere Genussmittel, sondern folgen der Einladung zum Fasten im Kopf unter einem jährlich wechselnden Motto. Das Aktionsmotto 2025 vom 5. März bis 21. April heißt „Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik“.

Mit diesem Thema passt die Aktion gut zum Thema der Fastenpredigten, in denen wir an vier Sonntagen Mut machen wollen. Bei der Fastenaktion der evangelischen Kirche ist eine ganze Reihe an Veranstaltungen und Initiativen vorgesehen, die sämtlich auf der Webseite aufgerufen werden können. Wir wollen einen Überblick geben und starten mit der Einladung von Ralf Meister, Landesbischof in Hannover und Botschafter der Aktion „7 Wochen Ohne“. Er schreibt:

Liebe Mitfastende, am Meer zu stehen und im Rhythmus der anbrechenden Wellen die salzige Luft zu atmen, wie gut tut das!

Vom ersten bis zum letzten Atemzug – unser ganzes Leben hängt davon ab, dass wir Luft holen. Rund 20 000-mal am Tag atmen wir ein und aus, versorgen unseren Körper mit Sauerstoff, beeinflussen unseren Herzschlag und sogar die Stimmung. Dabei leben wir in atemlosen Zeiten. Gewalt und Hass sorgen uns. Panik verbreitet sich und treibt uns in die Enge. Eine Sprache der Dauerempörung macht uns taub. Immer schwerer wird es, ruhig zu atmen und sich dieser Überwältigung zu entziehen. Die Suche nach dem, was wir wirklich brauchen, die Frage nach den Quellen unseres Trostes und unserer Freude brauchen Zeiten des Luftholens. Am Meer oder anderswo. Ein- und ausatmen, nur das.

Quer zur Atemlosigkeit unserer Zeit

Der Mensch ist von Anbeginn eng verbunden mit dem Atem Gottes. Gottes Odem schuf in der Schöpfungsgeschichte aus dem Klumpen Erde den ersten Menschen. Ohne Gottes Atem wäre der Mensch tote Materie geblieben. Diesem Odem nachzuspüren, ihn wieder in sich aufzunehmen, braucht bewusste Zeit. Sieben Wochen sind dafür eine gute Spanne: „Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik“. Die Wochenthemen der Fastenaktion führen Sie in eine Zeit, die quer zu der Atemlosigkeit unseres Alltags steht. Eine Zeit mit dem, der gekreuzigt wird und aufersteht. Jesus hat schon zu Lebzeiten für sich Rückzugsorte und bewusste Zeiten gefunden, um wieder mit Gottes Atem in Kontakt zu kommen. Folgen wir ihm darin in dieser Fastenzeit. Schön, dass Sie dabei sind!

Am Sonntag nach Aschermittwoch, am 9. März, eröffnet Landesbischof Ralf Meister die bundesweite Fastenaktion „7 Wochen ohne“ in der Kirche St. Martin in Nienburg/Weser. Der Gottesdienst, der bereits um 9.30 Uhr beginnt, wird vom ZDF live im Fernsehen übertragen.

7 Wochen ohne
Luft holen! 7 Wochen ohne Panik!. Foto: 7 Wochen ohne

Jede Woche der Fastenzeit steht unter einem speziellen Motto, und ihr ist jeweils eine Bibelstelle zugeordnet, die auf der Webseite nachzulesen ist. Wir beschränken uns auf den praktischen Teil:

1. Woche: „Luft holen“ lautet das Motto dieser Fastenzeit, deshalb müssen als Erstes die Fenster auf. Dann strömt die Luft schon ganz von allein in uns ein – und wieder aus. Spüren wir dem Rhythmus des Lebens nach, der uns immer wieder neu mit dem Atem Gottes verbindet.

2. Woche: Vor dem Einatmen steht immer das Ausatmen. Altes, Verbrauchtes muss man rauslassen, um wieder offen zu sein für Neues. Manches aber liegt so schwer im Magen und lässt sich kaum aussprechen. Dann braucht es tiefe, inbrünstige Seufzer. Die wirken wie ein Gebet und lösen die Anspannung.

3. Woche: Jona singt, als er im Bauch des Fisches gefangen ist. Und macht vor, wie man seiner Verzweiflung Ausdruck verleihen kann, um mit ihr umgehen zu können. Singen gegen die Panik. Oder mit ihr? Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Stimme zu erheben. mitzuteilen, was in einem steckt. Jona sang sich übrigens in die Freiheit hinein.

4. Woche: Manchmal steht die Luft, nichts geht voran. Wie gut es dann tut, frischen Wind reinzulassen: Andere Meinungen anhören, einen Ortswechsel wagen, sich inspirieren lassen von neuen Ideen. Jesus bringt in die abgeschottete Gruppe seiner Jünger diesen Windstoß – und auf einmal können sie ausfliegen.

5. Woche: Wir alle atmen dieselbe Luft – aber zuweilen ist die regelrecht verpestet. Von Anschuldigungen, Aggressionen, alten Verletzungen. Man kann über alles streiten, auch darüber, wie man mit kostbarem Öl umgeht. Aber man muss sich nicht gegenseitig fertigmachen.

6. Woche: Ruhig zu bleiben, ist schwer, wenn die Wellen im Boot hochschlagen. Aber auch, wenn es still um einen ist, kann es sein, dass die Gedanken im Kopf weiterlärmen. Innere Ruhe ist ein köstlicher Zustand, und es lohnt sich, immer wieder danach zu suchen.

7. Woche: Die Karwoche ist voller Schmerz, doch durch diese Tage weht auch ein Hauch von Wunder. Ostern liegt in der Luft. Und die Hoffnung darauf, dass der Atem Gottes es durch alle Ritzen schafft. Und immer wieder ein Neuanfang möglich ist.

„Luft holen! Wir fasten gemeinsam!“ Mit diesem Motto wird zu gemeinsamen Fastengruppen eingeladen: „Sie suchen eine Fastengruppe oder haben selber eine gegründet? Hier finden Sie Veranstaltungen und andere Angebote zur Fastenaktion „7 Wochen Ohne“ in Ihrer Nähe. Und Sie können Ihre eigene Fastengruppe und andere Aktionen eintragen, damit Sie gefunden werden!

Zusammen fasten macht mehr Spaß als alleine! Deswegen ist es uns wichtig, dass Sie sich untereinander verknüpfen können. So wird sichtbar: Wir fasten gemeinsam – deutschlandweit! Und auch das diesjährige Fastenmotto „Luft holen! 7 Wochen ohne Panik!“ ermutigt zum gemeinsamen Fasten.

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