Monika Ziegler mit Bildhauer Bernd Göbel

Monika Ziegler: Siebzig, na und?

Monika Ziegler mit Bildhauer Bernd Göbel. Foto: Isabella Krobisch

Laudatio zum Jubiläum

„Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“ Das Zitat des Religionsphilosophen Martin Buber ist einer ihrer Leitsätze und sie hat ihn auch KulturVision e.V. auf die Fahne geschrieben: Monika Ziegler, Kulturvisionärin und Ehrenpreistägerin wird heute 70 Jahre alt. Wir gratulieren von ganzem Herzen!

Was ist der Motor der schier nie versiegenden Energie der promovierten Physikerin, Journalistin, Kulturinitiatorin? Sind es die energiereichen Steine, auf die sie im Waldviertel in Niederösterreich immer wieder kraxelt? Wohl kaum, obgleich sie aus der Natur große Kraft schöpft. Man muss nicht weit suchen. Es müssen die Begegnungen sein. Die Begegnungen, die sie inspirieren, die Begegnungen die sie initiiert, die Andere inspirieren, die wieder Anderen begegnen und so fort.

Leitfigur einer starken Gemeinschaft

Die Energie, die in ihr brennt und lodert hat eine Leidenschaft, die andere ansteckt. Zur Verleihung des Ehrenpreises für außerordentliche Verdienste um die Kultur im Landkreis Miesbach im Januar nannte Bürgermeisterin Ingrid Pongratz sie eine „Leitfigur einer mittlerweile etablierten Gemeinschaft“. Monika Ziegler hat das Feuer auch in ihrem Umfeld entfacht.

Der von ihr, Isabella Krobisch und weiteren Mitstreiterinnen 2004 gegründete Verein KulturVision e.V. ist inzwischen zum größten landkreisweit wirkenden Kulturverein angewachsen. Mit der Zeitschrift „Kulturbegegnungen“ und dem Onlinemagazin Kultur Aktuell macht Monika Ziegler mit einem kleinen Team die hochwertige Kultur im Landkreis und darüber hinaus sichtbar, holt unentdeckte Talente aus ihrer Nische und schafft immer wieder ungewöhnliche Kulturbegegnungen.

Monika Ziegler und der rebellische Heini Staudinger
Monika Ziegler und der rebellische Heini Staudinger. Foto: Petra Kurbjuhn

Aber das ist längst nicht alles. Den Kulturbegriff fasst Monika Ziegler weit über die Spielarten künstlerischer Bereiche hinaus bis in gesellschaftliche Themen. Die von ihr gegründete Spurwechsel-Initiative macht Menschen Mut, ihr Potential zu entwickeln – hin zu einem gelingenden, sinnerfüllten Leben. Mit ihrer ansteckenden Energie gewann sie prominente Mitstreiter: Beispielsweise den rebellischen Unternehmer Heini Staudinger aus Österreich fürs Podium der ersten Spurwechselkonferenz 2013 und BR Moderator und Unterstützer der Initiative Stefan Scheider für die Moderation.

BR Moderator Stefan Scheider moderierte charmant den 1. Spurwechseltag, organisiert von Monika Ziegler
BR Moderator Stefan Scheider moderierte charmant den 1. Spurwechseltag. Foto: Isabella Krobisch

Keimzelle vieler Ideen ist oftmals ihr Küchentisch, an dem sich Denker, Dichter, Künstler und Visionäre, Spurwechsler und Schreibwerkstättler einfinden. Ist eine Idee geboren, kommt Monikas bekannte Frage: “Prima, und wer machts?“ Sind die Aufgaben verteilt, geht es weiter zur nächsten Idee. Und es sind bei weitem keine Kinkerlitzchen.

Seit 2016 ist die Spurwechsel-Initiative auf Monika Zieglers Engagement hin Mitglied der Akademie für Potentialentfaltung von Prof. Gerald Hüther, hält enge Verbindungen zur Stiftung FuturZwei von Harald Welzer und dem Denkwerk Zukunft von Meinhard Miegel.

Anders Wachsen als gesellschaftliches Thema

Als ihr der persönliche Spurwechsel des Einzelnen nicht mehr genug war, hob sie das Thema kurzerhand auf gesellschaftliche Höhe und begründete „Anders Wachsen“. Die Initiative umfasst Bereiche des gesellschaftlichen und kulturellen Wandels für eine enkeltaugliche Zukunft. Von der Idee begeistert waren auch schnell die beiden großem Kulturhäuser im Landkreis: Waitzinger Keller, wo die erste Konferenz 2016 stattfand und KULTUR im Oberbräu, wo derzeit in Zusammenarbeit mit dem KBW eine ganze Veranstaltungsreihe läuft.

Monika Ziegler mit Oscarpreisträger Michael Haneke zum Thementag „Liebe“ der österreichisch-tschechischen „Kulturbrücke Fratres“
Monika Ziegler mit Oscarpreisträger Michael Haneke zum Thementag „Liebe“ der österreichisch-tschechischen „Kulturbrücke Fratres“. Foto: Petra Kurbjuhn

Neugierig, zugewandt, visionär und mutig initiierte Monika Ziegler immer wieder neue Veranstaltungsformate und schuf Verbindungen zu Kulturinitiativen in Sachsen und Niederösterreich. In den allermeisten Fällen mit ehrenamtlichem Engagement, wohlgemerkt. Ihr starker Wille machte mitunter auch Unmögliches möglich: Zum von ihr organisierten Thementag „Liebe“ der Kulturbrücke Fratres in Niederösterreich folgte sogar Oscarpreisträger Michael Haneke ihrer Einladung.

Begegnungen auf Augenhöhe

Nach Martin Buber kann sich nur im Dialog „auf Augenhöhe“ eine wirkliche Begegnung zwischen Menschen ereignen. Das ist auch für Monika Ziegler essentiell: In ihren eigenen Begegnungen und denen, die sie Anderen ermöglicht.

Man sieht ihr die siebzig Jahre nicht an. Und Energie hat sie mehr als manche Dreißigjährige. Also brauchen wir nicht besorgt sein, dass sie sich so bald zurück ziehen wird. All das, was sie aufgebaut und angestoßen hat will fortgesetzt werden, und noch immer kommt Neues hinzu. Denn die Ideen gehen ihr längst noch nicht aus.

Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch, alles Gute weiterhin und aufrichtigen Dank!

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