Marianne Gmelin in Irschenberg

Wenn Marianne Gmelin am Donnerstag, 1. März um 19.30 Uhr in der Gemeinde Irschenberg zu Gast ist, dann wissen Eingeweihte, dass sie sich auf einen stimmungsvollen Abend freuen können. Auf Einladung des Arbeitskreises Kultur unter der Leitung von Marlene Schelshorn und Christine Neumann wird die Schlierseerin den Sitzungssaal der Gemeinde Irschenberg zweckentfremdet nutzen.

Es geht nicht um Ortsabrundungssatzungen oder Bauprojekte, sondern um Märchen. Marianne Gmelin liest Märchen für Erwachsene.

Warum? „Weil es schön ist und weil Erwachsene ganz andere Ohren und Gefühle als Kinder haben“, meint die Märchenexpertin. Ein Zurückkommen in die Kindheit sei es, aber in jeder Lebensphase wirkten Märchen auf den Menschen in einer anderen Weise. Sie möchte, dass die Zuhörer ihre eigenen Bilder entstehen lassen können, jeder möge die Märchen so nehmen, wie es gerade in seiner Lebenssituation zu ihm passte Und was jeder mit der Botschaft der Märchen mache, sei ihm selbst überlassen.

Sie lese die Märchen nur, eine psychoanalytische Deutung nehme sie nicht vor, sagt Marianne Gmelin, das sei mir Vorsicht zu genießen, denn jeder Mensch empfinde und deute anders.
Eine umfangreiche Sammlung von Volks- und Kunstmärchen aus aller Welt hat sie inzwischen zusammengestellt und sucht immer das aus, womit sie im Augenblick am meisten anfangen kann, „sonst kann ich es nicht lesen“, meint sie. Es ist ihr wichtig, dass die Lesung bei den Zuhörern ankommt, aber, so ist ihre Erfahrung nach vierjähriger Märchenlesezeit: „Wenn jemand kommt, dann ist er auch aufgeschlossen für Märchen.“

In Irschenberg ist Marianne Gmelin keine Fremde. Hier habe sie bereits russische Märchen und Kunstmärchen von Hans Christian Andersen gelesen. Jetzt hat sie sich für die Grimmschen Märchen entschieden. „Sie sind für mich die schönsten“, begründet sie ihre Vorliebe. Das möge an der Sprache liegen, denn europäische oder chinesische Märchen müsse sie in der Übersetzung lesen, und die sei manchmal nicht so gut.

So können sich Märchenfreunde am Donnerstag auf drei weniger bekannte Grimmsche Märchen sehr unterschiedlicher Thematik freuen. „Die Nixe im Teich“, „Sechs Diener“ und „Die Gänsehirtin am Brunnen“. Der Abend wird mit Musik eröffnet, Stefanie Polifka an der Harfe stimmt auf die Lesung ein und wird auch zwischen den Lesungen immer wieder musikalisch begleiten. Zudem gibt es in der Pause Tee, ganz stimmungsvoll vom Samowar. Christine Neumann wird im Sitzungssaal durch eine phantasievolle Dekoration mit Kerzen für eine märchenhafte Atmosphäre sorgen.

 

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf