Die Ausdruckstänzerin Gabriela Hofweber

Gabriela Hofweber erzählt im Tanz Geschichten. Sie nimmt Musik auf und gestaltet sie im Zusammenspiel von Körper, Seele und Intuition. Ein Porträt zum heutigen Welttanztag, an dem im Kultur im Oberbräu in Holzkirchen ein umfassendes Programm läuft.

Zu den Valleyer Kulturtagen erklang zur Eröffnung sehr unterschiedliche Musik. Kinder sangen, die Blaskapelle spielte, Reinhard Klamet war mit seinen Musikanten ebenso zur Stelle wie Ralf Lorenzer mit der Outlaw Valley Band.
Aus dem Hintergrund erschien immer wieder eine dunkel gekleidete, barfüßige Person, die die jeweilige Musik aufnahm, sie wirken ließ und mit ihrem Körper, ihren Bewegungen ausdrückte. Das geschah unaufdringlich und gleichzeitig spannungsreich und belebend. Sehr einfühlsam begab sich die Tänzerin auf Wechselwirkung mit den Musikern, zog sie, wenn sie den Eindruck hatte, dass es gewollt ist, in ihren Tanz ein.

Vor einiger Zeit traf ich die Tänzerin wieder, bei der beeindruckenden Veranstaltung in der Zollinger Halle, als Stephanie Groß mit weiteren Künstlern einen sakralen Tanz zeigte. Wir unterhielten uns und ich erfuhr, dass Gabriela Hofweber aus Weyarn ebenfalls sakralen Tanz in ihrem Programm hat.

Was ist Tanz? Es ist Bewegung, Körperfreude, Disziplin, Körperbeherrschung. Es ist Leistung ebenso wie reine Freude. Ausdruckstanz, so wie ihn die aus München stammende Gabriela Hofweber, zelebriert, hat mit Leistung wenig zu tun. Sie möchte im Augenblick das, was sie wahrnimmt und empfindet, in die Bewegung umsetzen.

Sie erzählt, dass sie in Konzerten mit klassischer Musik ebenso wie sie es in der Valleyer Schule tat, aus dem Publikum auftaucht und dann die Musik in Bewegung umsetzt, abgesprochen, selbstverständlich! Bei der Veranstaltung in Valley habe sie die Musik vorher nicht gekannt, sondern im Moment erforscht, was ihr Körper und ihre Intuition damit bewirken.

Eine klassische Ballettausbildung hat sie nicht, aber sie studierte tänzerische Bewegungslehre und Schauspiel und ist Musik- und Theaterpädagogin. An der Universität Augsburg ist sie als Gastdozentin für Kreativen Kindertanz tätig. Und in der Augsburger Basilika kann sie auch ihre besondere Neigung zu sakralem Tanz ausleben. Seit mehreren Jahren gestaltet sie in der Kirche Programme zu verschiedenen Themen, wie „Getanzte Farben der göttlichen Liebe“.

„Mir ist es wichtig, in der Kirche die Lebendigkeit erlebbar zu machen“, sagt die gläubige Katholikin. Und so lädt sie auch die Gottesdienstbesucher ein, in den Tanz mit einzustimmen. Dafür choreografierte sie Gottesloblieder. Es sei ihr ein Anliegen, diese kraftvollen Lieder noch erlebbarer zu machen, meint sie. Jeder könne mitmachen oder auch nicht. „Altes bewahren und mit Neuem beleben“, das sei für sie bedeutsam.

In ihren Kursen in Weyarn und Feldkirchen gibt sie ihre Erfahrungen im Ausdruckstanz weiter.

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