Aris Quartett beim Podium junger Solisten

Festival der ARD-Preisträger

Aris Quartett. Foto: Simona Bednarek

Konzert im Tegernseer Barocksaal

Ein Preisträgerkonzert voller Musizierfreude und phantastischem Können, von sechs losgelösten jungen Musikern in tanzendem Klangschwung dargeboten, begeisterte das zahlreiche, den fast vollbesetzten Barocksaal besuchende Publikum.

Für die Konzertreihe „Podium für junge Solisten“ in Tegernsee traten die ARD-Wettbewerb Gewinner 2016 auf: die vier Streicher des Aris Quartett, Anna Katharina Wildermuth, Violine, Noémi Zipperling, Violine, Caspar Vinzens, Viola und Lukas Sieber, Violoncello, die Flötistin Daniela Koch ( jüngste Preisträgerin 2010) und die Harfinistin Agnès Clemént.

Um der sich anbahnende Indisposition eines der Musiker entgegenzuwirken, stellten sie souverän das vorgesehene Programm um, und meisterten das Konzert trotzdem bravourös. Erstes Werk wurde, statt französischem Impressionismus, Mozarts Flötenquartett KV 298 in A-Dur.

Heitere Sommerlichkeit und Spielfreude

Mit leichtfüßiger Spielfreude stiegen die Musiker in dieses launige Musikstück ein und kosteten seine heitere Sommerlichkeit aus: Die leichte Sentimentalität der Variationen des 1. Satzes über ein französisches Thema, an dessen Figurationen sich jedes Instrumente beteiligt – während die anderen in feinem Kammermusiksatz begleiten.

Im Menuett, ebenfalls französisch angehaucht, kam die Flöte mit einem virtuosen Solo im Trio besonders zur Geltung; und ein humoristisches Rondo, in dem Mozart ein Thema seines italienischen Konkurrenten Paisiello kompositorisch durch den Kakao zieht, fachte die Spiellust des Ensembles auf sympathische Weise an.

Aris Quartett: Anna Katharina Wildermuth,Violine, Noémi Zipperling,Violine, Caspar Vinzens, Viola und Lukas Sieber ,Violoncello
Aris Quartett: Anna Katharina Wildermuth,Violine, Noémi Zipperling,Violine, Caspar Vinzens, Viola und Lukas Sieber ,Violoncello. Foto: Simona Bednarek

Nächstes eigens eingefügtes Werk war das Harfenquintett von Arnold Bax. Hier mutierte der Klang zu kernigem Streichton, leidenschaftlich und markant. Die jungen Musiker ließen das 1919 komponierte Werk in der Pracht seines fließenden Spätromantischen Klangbildes ertönen, die weichen Strahlen der Abendsonne die goldbesetzte Harfe erglänzen. Ein betörender Gesamteindruck hob das Stück hervor.

Rythmisch-mediterranes Finale

Claude Debussys Sonate für Flöte, Viola und Harfe erklang in der malerischen Schlichtheit seiner pentatonischen Elemente. Die Pastorale entspannt elegisch-transparent, das Menuett als Reminiszenz alter Tänze und das Finale rhythmisch-mediterran.

Im zeitgenössischen Werk „Landscape“ des japanischen Komponisten Hosokawa verstand sich jede Klangkombination, jeder Ton als Mikrokosmos bewusster Wahrnehmungsschulung, kontrastreiche, avantgardistische, nicht leichte Klangkunst, an den Spannungen des vordergründig aktuellen Zeitgeschehens angelehnt.

Mozarts Streichquartett B-Dur KV 458 strahlte feinfühliges Musizieren aus, Verve , Tanzfreude und Hingabe in den Saal. Ein stimmlich herausgearbeitetes Werk von lyrischer Atmosphäre, krönte einen Abend der Superlative in Virtuosität und Einfühlsamkeit, Leichtigkeit und Leidenschaft des Musizierens dieses eindrucksvollen sechs jungen Preisträger.

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