Soundtrack der inneren Bilder

CD-Cover Martin Kälberer „Suono“. Foto: KN

Solokonzert Martin Kälberer

Klangzauberer Martin Kälberer unternimmt im Kulturzentrum Waitzinger Keller mit 150 gefesselten Zuhörern eine multiinstrumentale Reise.

Nur höchst selten kommt es vor, dass während einer Veranstaltung nicht doch ein Handy-Display aufblinkt, ein Glas kippt oder gehustet wird. Nichts von alledem beim Solokonzert von Martin Kälberer. Wo der Musiker sich einen Traum erfüllt, schwingen auch die Zuhörer mit.

Spielerisch (Klang-)Grenzen überwinden

„Suono“ ist die Platte, die ich schon immer machen wollte. Insgesamt glaube ich, bin ich mir damit selbst wieder ein Stückchen näher gekommen“ schickt der Künstler seinem Konzert voraus. Das italienische „Suono“ steht für „Klang“, aber auch für „ich spiele“. Martin Kälberers Absicht ist es, spielerisch (Klang-)Grenzen zu überwinden.

Die Zuhörer erleben eine klingende Entdeckungsreise durch sein musikalisches Ich. Waren bei seinem Projekt „Goya“ Gemälde die Ausgangspunkte der Musik, so ist „Suono“ ein Soundtrack der inneren Bilder. Gespeist werden sie nicht nur von Klängen, sondern auch von aktuellen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen in der Welt. „Rast“ ist zum Beispiel ein solch programmatischer Titel.

einklang und vielklang

Martin Kälberer beginnt seine Klangreise am Flügel. Mal melancholisch anklagend, mal elegisch, pulsierend bis hin zu leicht und beschwingt, eröffnet „einklang“ spielerisch neue Facetten der Klaviermusik.

„vielklang“ ist die klanggewordene Welt aus Metall. Teils exotisch anmutende Instrumente wie Hang, Gubal, Halo, Gongs, Waterphone, singende Säge und Pendelsaite besitzen einen ganz besonderen Klang mit erstaunlicher Wärme und Tiefe. Ihr archaischer, zuweilen mystischer Ton ist zentraler Bestandteil der musikalischen Sprache von Martin Kälberer.
Zeit seines Lebens faszinieren ihn Metallklänge. Als Kind trommelte er auf Töpfen, Geländern oder Tonnen. Später begeisterten ihn Gongs und Klangschalen. Mit der Entdeckung des Hang eröffneten sich ihm völlig neue Ausdrucksformen. Vibrandoneon oder Harmonium und schließlich das gute alte Fender Rhodes kommen ebenfalls zum Einsatz und prägen die besondere Atmosphäre des Konzertes. Gehalten werden die Klangbilder von einer Loop-Maschine, zu deren Tönen Kälberer immer neue Instrumente kombiniert.

Martin Kälberer faszinierte durch seinen großen musikalischen Horizont und sein enormes Klangvokabular. Die Zuhörer erklatschten sich drei Zugaben. Wem das noch zu wenig war, der versorgte sich mit der brandneuen Doppel-CD, natürlich signiert von Martin Kälberer, dem Klangzauberer.

Das Album „Martin Kälberer – SUONO“ ist als CD und als Doppel-Vinyl bei GLM Music erschienen.

 

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf