Interkulturelle Hütten-Weihnachtsfeier
Was haben Abid aus Afghanistan, Emina aus Schweden, Denis aus Nigeria und Inge aus Hausham gemeinsam? Sie alle feierten am Montagabend gemeinsame Hütten-Weihnacht – oder was auch immer.
Was mit einer interkulturellen Fackelwanderung und moderierten Teambuilding-Aktionen startete und alle zum Lachen brachte, führte zu einem leckeren bayrischen Hüttenessen, das die Gemüter stärkte. Und endete letztlich mit bayrischer Zithermusik und afrikanischen Drums mit überraschenden Tanzeinlagen. Wo lässt sich auch besser Verständnis füreinander finden, als bei gemeinsamem Spiel, leckerem Essen und Musik.
Ein Fest für die „Neuzugereisten“
Genau das hatte der Wirt vom Almbad Huberspitz in Hausham, Peter Kirchberger, auch im Sinn, als er die rund 50 „neuzugereisten“ Haushamer Bürger einlud, gemeinsam mit den Helfern der traditionell verankerten Bevölkerung ein Vorweihnachtsfest zu feiern. „Die Idee fand bei allen, denen ich davon erzählte, so viel Anklang, dass von allen Seiten Unterstützung für diesen Abend zustande kam: Helfer der Gemeinde, unsere Mitarbeiter, Zulieferer, Freunde, Nachbarn und sogar Outdoortrainer, sie alle fragten sofort nach dem wann und wie und nicht nach dem warum.“ erklärt Kirchberger „so macht es jedes Jahr große Freude, ein klein wenig an die Gemeinde Hausham und die, die es zu schätzen wissen, zurückzugeben.“
Die Herren tanzten, die Damen klatschten
Ach wenn es am Ende deutlich mehr Gäste waren als geplant, zum Tanzen fand sich noch ein Platz in der Stube. Gelacht und gelernt wurde viel, die verschiedensten Sprachen flogen über die Tische, die Herren tanzten, die wenigen anwesenden Damen klatschten. Alle hatten ihren Spaß.
Doch auch ernste Töne waren zu hören, vom 17 Monate langen Weg von Nigeria bis nach Hausham, von der Schwierigkeit, auch hier als LKW Fahrer arbeiten zu können, von Träumen, einmal genügend Geld zu verdienen um eine Familie gründen zu können. Oder davon, weiter zu ziehen, um im Norden auf einer Ölplattform arbeiten zu können. Die Menschen in Hausham seien alle sehr nett, aber sie würden so wenig Musik machen, hörte ich von einem jungen Herrn, der nicht verstehen konnte, wie die Leute hier ohne Tanz leben könnten. Wenn man die Spontaneinlagen der Tanz- und Körperschwungkünste zu Drums, Gitarre und Gesang sieht, weiß man, wovon er sprach.
Fackelzug durch die Nacht
Um 22:00 Uhr zogen die rund 80 Gäste mit ihren Fackeln wieder talwärts, ein wenig gestärkt, vielleicht mit neuen Freunden, auf jeden Fall um eine Erfahrung reicher.
Am nächsten Abend geht es weiter in Bayrischzell. Auf dem Almbad Sillberghaus, hat der Wirt, Peter Kirchberger auch die „Bayrischzeller Neuzugereisten“ und deren Betreuer, Nachbarn und Freunde zum interkulturellen Vorweihnachtsfest eingeladen.