Ehrenamtsmesse hat sich etabliert
Blick in den Festsaal des KULTUR im Oberbräu. Foto: Ines Wagner
Messe in Holzkirchen
Vom Asylhelferkreis bis zum Weltladen versammelten sich am Samstag die Vereine und Initiativen im Festsaal des KULTUR im Oberbräu. Die Bürgerstiftung Holzkirchen hatte zur 2. Ehrenamtsmesse eingeladen und viele, viele kamen, auch KulturVision e.V.
Unser Stand ordnete sich zwischen der Bahai-Gemeinde und dem Landesverband für Vogelschutz, sowie dem Forum Inklusion + Toms Café und dem Hospizkreis Miesbach ein. Ein buntes Bild bot sich dem Gast, der sich über die vielfältige ehrenamtliche Arbeit ein Bild machen wollte und vielleicht sogar Lust verspürte, bei einer der Organisationen mitzumachen.
Der Stand vom Forum Inklusion + Toms Café. Foto: Ines Wagner
Das ist eines der Anliegen der Messe, wie Organisatorin Ute Haury von „Holzkirchen engagiert“ in ihrer Begrüßung betonte. Aber am heutigen Tag sollten aber nicht nur die nicht Ehrenamtlichen gewonnen werden, sondern auch die einzelnen Initiativen sollten sich untereinander vernetzen, wünschte sich Elisabeth Dasch, 2. Bürgermeisterin der Marktgemeinde, die trotz gebrochenen Zehs den ganzen Tag dabei war, die Veranstaltung moderierte und von Stand zu Stand ging.
Peter Ungelenk als Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Holzkirchen-Otterfing sprach seine Anerkennung für die geleistete ehrenamtliche Arbeit aus. Als Gründungsmitglied der Bürgerstiftung sei man stolz, einen Beitrag für „Holzkirchen engagiert“ beisteuern zu können.
Peter Ungelenk, Elisabeth Dasch und Ute Haury (v.l.). Foto: Ines Wagner
In drei Kurzvorträgen stellten sich Einzelinitiativen vor. Heidrun Lindemann von der Holzkirchner Tafel ließ die Zuhörer an einem Wochenende teilhaben und zeigte per Fotoschau, wie die Helfer Lebensmittel in Supermärkten einsammeln, sortieren, dabei auf das Verfallsdatum achten, in ihrem Lager in der Frühlingsstraße verstauen und samstags ab 14 Uhr an Bedürftige verteilen. In erster Linie ist es Obst und Gemüse, aber auch Brot- und Backwaren und manchmal Wurst, Fleisch und Milchprodukte.
In einem berührenden Beitrag berichtete Allgemeinarzt Wolfgang Huber über die von ihm 1993 während des Balkankrieges gegründete Initiative „Holzkirchen hilft“. Inzwischen widmet sich der Verein der Not vor Ort, von dessen Ausmaß man nichts geahnt habe. Der Verein hilft Menschen, die akut in eine Notlage geraten sind, bei Mietschulden, drohender Stromsperrung, Anwalts- und Arztkosten, aber auch mit Kleidung und vielem anderen. Bisher habe man 900 000 Euro an Spenden verteilt und wünsche sich noch mehr Unterstützung und auch Informationen über hilfebedürftige Menschen.
Stand von KulturVision e.V.. Foto: Ines Wagner
Über Corporate Citizenship berichtete Frank Strathmann, Vorsitzender der Bürgerstiftung. Dabei handelt es sich um das Engagement von Unternehmen für gemeinnützige Zwecke. Damit könne sich ein Unternehmen als „guter Bürger“ präsentieren und in unternehmerischer Gesellschaftsverantwortung soziale Kooperationen in der Region eingehen. Dazu gebe es viele Möglichkeiten, beispielsweise könnten Unternehmen neben finanzieller Förderung auch ihre Kompetenzen für die Zivilgesellschaft einsetzen. In Holzkirchen baue man diese Brücke zwischen der lokalen Wirtschaft und der Zivilgesellschaft gemeinsam mit der Marktgemeinde.
Aus Berlin angereist war Alex Halling von der Initiative Bürgerstiftung, der den Organisatoren ein großes Kompliment für die Ehrenamtmesse aussprach. Er betonte insbesondere das Projekt A-Mentor, also das Patenschaftschaftsprojekt der Bürgerstiftung, das zum Wohle der Asylbewerber initiiert wurde. In Holzkirchen sei es beeindruckend, wie die verschiedenen Initiativen, wie Helferkreis Asyl und die Jugendfreizeitstätte und andere zusammen arbeiten.
Bürgermeisterin Olaf von Löwis mit seiner Stellvertreterin Elisabeth Dasch. Foto: Ines Wagner
Als großartige Idee, die sich nun endgültig etabliert habe, bezeichnete Bürgermeister Olaf von Löwis die Ehrenamtsmesse. Die Jugendgruppe der Holzkirchner Trachtler beendete den offiziellen Teil des Tages, während es an den Ständen ausgedehnte Vernetzungen der Ehrenamtlichen ebenso wie Gespräche mit Besuchern gab.