M. Bergmann, N. Panina, A. Mosafer, A. Sobyanina (v.l.) Konzert bei Piano Auer

Piano und Gesang

M. Bergmann, N. Panina, A. Mosafer, A. Sobyanina (v.l.). Foto: Monika Ziegler

Konzert in Miesbach

Zu einem kleinen, aber feinen Konzert fanden sich zwei Preisträger von „Jugend musiziert“ mit einer professionellen Pianistin zusammen. Eine Kulturbegegnung deutsch-russisch-persisch, ermöglicht durch Natalia Panina und Piano Auer in Miesbach.

Es ist nicht zum ersten Mal, dass Richard Behamgruber seine Verkaufsräume für Nachwuchsmusiker öffnet. Es liege ihm am Herzen, dass die Jugendlichen hier ihre ersten öffentlichen Auftritte vor Publikum absolvieren können. So unterstütze er mehrere Klavierlehrer der Region, betont der Unternehmer.

Unter ihnen auch Natalia Panina aus Reichersbeuern, die ihren Schützling Moritz Bergmann präsentierte. Der 14-Jährige holte den 1. Preis in Klavierbegleitung bei „Jugend musiziert“ und wird sich im kommenden Jahr im Solofach beteiligen. Jetzt wurde er sogar zu einem Konzert im Steinway-Haus nach München eingeladen. Da spiele die Meisterklasse und er freue sich sehr, dabei sein zu dürfen, sagt der junge Pianist, der die Musik zu seinem Beruf machen möchte.

Russische und deutsche Schule

Er überzeugte in dem Konzert mit einer Etüde von Moritz Moszkowski und der sehr anspruchsvollen Prelude Nr. 5 in g-moll von Sergei Rachmaninow, die hohe Virtuosität ebenso fordert wie Einfühlungsvermögen in den sehnsuchtsvollen Abschnitten.

Neben dem erfolgreichen jungen Nachwuchspianisten aus Holzkirchen war Anastasya Sobyanina zu hören. Die junge Pianistin studierte am Tschaikowski-Konservatorium in Moskau und will jetzt ihren Masterabschluss in München zur Konzertpianistin machen. Sie sagt, dass sie die russische, eher gefühlsbetonte Schule gelernt habe und jetzt die deutsche Interpretation mit anderer Klangkultur kennen lernen möchte.

Grollend und elegisch

Sie eröffnete das Konzert mit der monumentalen Ballade Nr. 2 von Franz Liszt, einem fulminanten Stück, in dem unterschiedliche Stimmungen aufeinander prallen, grollend düster, von der linken Hand beherrscht, dann wieder leidenschaftlich und auch melancholisch kommt das berühmte Werk daher, das in elegischem Ausdruck ausklingt. Die Pianistin verstand es, diesen düsteren und heiteren Stimmungen mit ihrem virtuosen Spiel Ausdruck zu geben. Virtuos auch ihre Interpretation der Chopin-Etüde. Am Ende des Konzertes spielte sie fünf Stücke aus „Romeo und Julia“ von Sergei Prokofjew.

Für eine Unterbrechung des instrumentalen Teils des Konzerts sorgte die Sängerin Anahita Mosafer aus Lenggries. Ihre Eltern stammen aus dem Iran, sie selbst wurde in Bayern geboren. Als Gesangsschülerin von Natalia Panina errang sie den 1. Platz bei „Jugend musiziert“ in Popgesang. Die 18-Jährige komponierte und textete ein Stück, das sie a capella vortrug.

Englisch und Persisch

Sie habe sich Gedanken über die Welt gemacht, erzählt die FOS-Schülerin, und was man besser machen könne, damit es keinen Kriege mehr gibt und die Flüchtlinge in ihrer Heimat bleiben können. Diese Gedanken verwob sie zu einem Text, den sie in Englisch und in Persisch sang. Ein berührendes Lied, von einer außergewöhnlichen Stimme gesungen. „Singen gibt mir das Gefühl zu fliegen“, sagt sie.

 

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