Marktplatz Gute Geschäfte
Kommunikationstrainer Carsten Schroeter beim Pitching-Training. Foto: Ewgenia Sabransky.
Landkreisprojekt in Holzkirchen
Das wäre mal ein gutes Geschäft: Die Gestaltung eines Plakates tauschen gegen die musikalische Ausrichtung eines Firmenevents? Einen Flyer gegen ein fair gehandeltes Kaffee- und Schokoladenpaket? Ein Seminar gegen die Mitbenutzung eines A3-Druckers? Alles möglich – beim „1. Marktplatz Gute Geschäfte“.
Der 15. März wird mit Spannung erwartet – seitens der Veranstalter, der Standortmarketing Gesellschaft SMG und seitens der Vereine. Projektleiterin Regina Schliephake freut sich, dass sie dieses erfolgreiche Format auch in unserem Landkreis umsetzen kann: Einen Marktplatz, an dem sich Unternehmen und Vereine begegnen und miteinander gute Geschäfte machen – Tauschgeschäfte. Um Geld geht es nicht.
Worum geht es?
Es geht darum, für beide Seiten eine Win-Win-Situation zu erzeugen. Was die Unternehmen davon haben? Beispielsweise einen Vorteil bei der Personalsuche. Wer würde nicht gern in einem Unternehmen arbeiten, das sich auch sozial und ehrenamtlich engagiert? Das Engagement für ehrenamtlich arbeitende Vereine bereichert die Unternehmenskultur, fördert Team-Entwicklungsprozesse und die Motivation der Mitarbeiter. Für die Vereine geht vielleicht ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung, der finanziell nicht zu stemmen ist. Mit einer nicht-monitären Gegenleistung, die aus der ehrenamtlichen Vereinsarbeit heraus erbracht wird. Nebenbei wird auch der Bekanntheitsgrad des Vereins gesteigert und das Netzwerk vergrößert.
Kommunikationstrainer Carsten Schroeter coacht die Ehrenamtlichen für den Marktplatz Gute Geschäfte. Foto: Ewgenia Sabransky.
Und so könnte es aussehen
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens leisten Unterstützung bei einem Ausflug des Seniorenheimes. Im Gegenzug erhält das Unternehmen einen Vortrag zum Umgang mit Demenzkranken. Beispiele gibt es noch viel mehr. Das hat der Infoabend mit Pitching-Coaching, das die Vereine auf den Marktplatz Gute Geschäfte vorbereitete, in Holzkirchen gezeigt. Dazu hatte die Standortmarketing Gesellschaft den Kommunikationstrainer Carsten Schroeter und dessen Sohn Robin Schroeter eingeladen.
Zahlreiche Vereine aus dem ganzen Landkreis stellten sich und ihre Arbeit vor. Die Engagierten kamen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen, vom Naturschutz, der Seniorenhilfe, der Migrations-, Integrations- und Inklusionsarbeit über den Fairen Handel und der Kultur bis zum Technischen Hilfswerk THW.
Engagementvereinbarungen besiegeln
Worauf kommt es an beim Marktplatz Gute Geschäfte und wie soll es ablaufen? Projektleiterin Regina Schliephake erläuterte, was die Engagierten am 15. März im Saal des Kultur im Oberbräu erwartet: Nach Ertönen des Startgonges haben alle Beteiligten, Unternehmensmitarbeiter wie Ehrenamtliche, 90 Minuten Zeit für „Verhandlungen“. In dieser Zeit werde Kontakte geknüpft, Engagementwünsche besprochen und schließlich Vereinbarungen getroffen. Unterstützt werden die Teilnehmer von „Maklerinnen und Maklern“, die für Fragen und Vermittlungshilfe zur Verfügung stehen. Besiegelt und schriftlich fixiert werden die Engagementvereinbarungen schließlich beim ehrenamtlichen „Notar“.
Wie soll meine Botschaft rüber kommen? – Ideensammlung. Foto: Ewgenia Sabransky.
Voraussetzung ist, dass sich alle Teilnehmer darüber im Klaren sind, was sie genau wollen. „Wo brauche ich Unterstützung?“ ist die Kernfrage der Vereine. Dementsprechend werden die verschiedenen Verhandlungsbereiche im Saal ausgewählt: „Beratung & Knowhow“, „Arbeitskraft & Zeit“ und „Sachleistungen“. Außerdem ist es hilfreich, sich entsprechend der Wirkungsfelder optisch erkennbar zu machen. Es gibt keine festen Infostände, die mit Werbebannern bestückt werden. Jeder sollte die Eigenwerbung am Leib tragen. Da ist Kreativität gefragt und der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Das Wesentliche für eine gelingende Verhandlung ist jedoch: Wie bringe ich meine Botschaft rüber?
Kurz, knapp, knackig
Nur 7% des Inhalts werden vom Gegenüber wahrgenommen, während 33% auf Stimme und Tonlage entfallen und 55% Körpersprache, Mimik und Gestik ausmachen. Was bedeutet das? Vor allem: Nicht herumschwafeln. Kurz, knapp und prägnant sollte der Verein mit seiner Philosophie präsentiert und das Anliegen vorgetragen werden. Dazu ist es wichtig, den Gegenüber bei der Neugier zu packen, mit Geschichten, Emotionen, Authentizität, Atmosphäre und anschaulichen Beispielen.
Flyer zum Marktplatz Gute Geschäfte. SMG.
Die Vereine sollten sich einen Leitsatz zurechtlegen, der in wenigen, knappen Worten die Hauptidee umreißt, die präsentiert werden soll. Warum engagiert sich der Verein, was ist der Motor, das Feuer, die Triebkraft? Sitzen diese ersten Sätze, ist das Eis gebrochen, das Interesse des Gegenübers geweckt und die Basis für eine gelingende Verhandlung gelegt.
Am 15. März um 18 Uhr ist es soweit. Dann verhandeln Unternehmen und Vereine miteinander – und hoffentlich kommen jede Menge gute Geschäfte auf diesem Marktplatz heraus. Was in jedem Fall gelingen wird: Das Netzwerk wird gestärkt.
Weitere Artikel über Veranstaltungen der SMG Miesbach:
- Zukunftsorte-Symposium in Kals
- Symposium in Miesbach: „Invest in Bio + Regio“ der Konferenz da.und.dort
- Vortrag SMG und UVM: Roswitha Ram-Devrient – Gelassenheit im Alltag
- MCBW trifft MB – Symposium in Gmund
- Regionalpartnerschaft MCBW und Landkreis Miesbach
- Radltour zu Regionalerzeugern – Konferenz „Anders wachsen – Alternativen für das Oberland“