Jonathan und der Nebeldrache
Buchcover (Ausschnitt). Foto: Synergicum Verlag
Jugendbuchempfehlung der Redaktion
Nach den Fantasy-Geschichten um Berggeist Slyrus hat der Haushamer Bernhard Hoffmann einen Jugendroman geschrieben. In dem wimmelt es von elfenhaften Zauberwesen und ein kleiner Junge begibt sich neugierig auf eine gefährliche Traumreise – um über sich hinaus zu wachsen.
Bernhard Hoffmann hat sich als Apotheker viele Jahre nicht nur mit Medizin, sondern auch mit alternativen Heilmethoden beschäftigt: mit Feng Shui, Aura Soma, alternativer Energiearbeit, Radiästhesie und Edelsteintherapie. Jetzt fließt all dieses Wissen um die verborgenen Kräfte der Natur fantasievoll in seine Bücher. So auch in dieses, das vom elfjährigen Jonathan handelt, in dem verborgene Kräfte schlummern, von denen er selbst nichts ahnt, geschweige denn seine überstrenge Mutter oder sein überarbeiteter Vater.
Autor Bernhard Hoffmann. Foto: KN
Einzig die quirlige Elfe Hanna Hopperla und der Nebeldrache Schmauch spüren die außergewöhnlich lebhafte Fantasie und verborgenen Fähigkeiten des Jungen. Und da gibt es noch jemanden: Seine Großmutter. Als er in den Sommerferien erstmalig zu ihr aufs Land verschickt wird, tut sich dem Jungen eine neue Welt auf. Was er nicht wusste: Er hat eine Schamanin als Großmutter.
Oma Grete stellt als erstes die Regel auf, dass es keine Regeln gibt. Noch mehr staunt Jonathan, als Grete ihn mit seiner ungewöhnlichen Reisebegleitung bekannt macht. Grete kann Elfen sichtbar machen. Jonathan kommt aus dem Staunen nicht heraus: Oma trägt den schamanischen Namen „Khokela“. Sie beherrscht schamanische Rituale, Kräuterkunde und sogar das Wolkenschieben. Und in ihrem Garten wimmelt es nur so von Elfen.
Gefährliche Traumreise
Grete geht nicht zimperlich mit dem „Enkelsohn“ um. Sie fordert ihn. Gemeinsam bauen sie eine Schwitzhütte, in der Grete den Nebeldrachen herbeiruft. Der erfüllt Jonathan den Wunsch einer Abenteuerreise zu den Indianern. Dazu muss er seinen Traumkörper in einem Ritual abspalten. Ob das gut geht? Kann er den Fähigkeiten von Oma Grete vertrauen? Diese begleitet ihn auf der Traumreise, und als blinder Passagier abermals eine neugierige Elfe.
Jonathan und der Nebeldrache: Cover. Foto: Synergicum Verlag.
Neben den phantasievollen Ideen und der Stimmung, die mit der Erzählung der fremden Welt erzeugt wird, lebt der Jugendroman außerdem durch die Entwicklung seiner Charaktere. Nicht nur Jonathan muss jede Menge Abenteuer bestehen, seine Sinne schärfen, die Einschränkungen aus Schule und strengem Elternhaus abstreifen, seine Fantasie weiterentwickeln und Mut beweisen. Auch die Elfe Hopperla geht einen mutigen, gefährlichen Weg. Es ist eine wunderbare Geschichte, die lehrt, wie wichtig es ist, Fantasie zuzulassen, Selbstvertrauen zu entwickeln, seine Stärken zu entdecken, auszubauen und an die Kraft der Wünsche und Träume zu glauben. Mut und innere Kreativität führen zu innerem Wachstum und Erfolg.
Verantwortung für sein Handeln übernehmen
Jonathan lernt durch die Lektionen des Schamanen Hotutanka und die Lebensweisheiten Oma Gretes, dass er seine Wut und Ungeduld bezwingen muss. Er begreift, dass aggressive Gefühle nicht hilfreich sind und beherzigt den Rat, in Zukunft ehrlich mit sich selbst zu sein und seine Wünsche deutlich zu äußern. Er lernt klar Ja und klar Nein zu sagen und übernimmt Verantwortung für sein Handeln. Die kunterbunte Feenschar mit ihrer lustigen Sprache und neckenden Art helfen ihm ebenso dabei wie der Nebeldrache Schmauch und die Freundschaft zu einem Wildpferd, dass er in der Traumwelt zähmt.
Und wie wird es ausgehen?
Wie wird er am Ende der Sommerferien heimkehren, in das strenge Elternhaus und die Schule mit den Klassenkameraden, die ihn gern ärgern und mobben? Die Heldenreise des Elfjährigen ist ein kunterbuntes Abenteuer voller ungewöhnlichen Gestalten – Menschen wie Fantasiewesen. Das Buch ist für Kinder von 8 bis 12 Jahren geschrieben.