Integration

Integration und Heimat

Lisa Braun-Schindler und Max Niedermeier. Foto: Monika Ziegler

12 Jahre lang war Lisa Braun-Schindler Sprecherin des Netzwerkes Integration und hat mit viel Herzblut eine Menge bewegt. Zeit also, sich zu bedanken, aber auch die Hoffnung, dass es ebenso weitergeht wie bisher.

Das Netzwerk Integration im Landkreis Miesbach vereinigt unter seinem Dach zahlreiche Vereine, Organisationen und Privatpersonen, die sich für Integration ausländischer Mitbürger engagieren. Waren es in den ersten Jahren insbesondere Türken und Russlanddeutsche, sowie Menschen aus den Balkanstaaten, kamen im Zuge der Flüchtlingsströme 2015 Menschen aus Nahost und Afrika hinzu. Der Fokus der Arbeit änderte sich.

Max Niedermeier ist seit fünf Jahren Integrationsbeauftragter

Vor fünf Jahren wurde Max Niedermeier als Integrationsbeauftragter des Landkreises Miesbach gewählt. Kaum war er im Amt, hatte er mit einer Vielzahl von Aufgaben zu kämpfen. Und auch das Netzwerk wandte sich primär dem Thema Asyl zu.

Jetzt aber ist es an der Zeit, wieder grundlegende Fragen der Integration zu bearbeiten. Dazu fand ein Treffen des Netzwerkes statt, bei dem auch personelle Fragen im Raum standen. Ende März wurde Lisa Braun-Schindler von der AWO in den Ruhestand verabschiedet, ihre Nachfolgerin ist Semra Yazan-Bachmayr. Sie stellte sich beim Netzwerktreffen als personifizierte Integration zwischen Türkei und Österreich, wie aus dem Namen ersichtlich, vor.

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Max Niedermeier, Lisa-Braun-Schindler, Meike Zwick und Süleyman Kaynak (v.l.). Foto: Monika Ziegler

Zu der Veranstaltung war auch Meike Zwick, Regionalkoordinatorin vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gekommen, eine wichtige Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit im Landkreis.

Integration nimmt breiten Raum ein

Aus den vielen im Netzwerk vereinigten Organisationen war zu erfahren, dass sich in der Vergangenheit viele Initiativen gründeten, viele Ideen sprudelten und das Thema Integration breiten Raum einnimmt. Seit zehn Jahren gibt es das Internationale Frauenfrühstück. Der Kinderschutzbund hat Malkurse für Flüchtlingskinder organisiert, überall finden Sprachkurse statt.

Ob Jugendzentren, AWO, Schulen, Kirchen, Kindergärten, überall ist das Thema präsent. Neu ist, dass religiös begründeter Extremismus behandelt werden soll, wofür bereits von den Schulen Interesse angemeldet wurde.

Rituale für christlich-muslimische Hochzeiten

Neu ist auch, dass Rituale für christlich-muslimische Hochzeiten gefunden werden müssen. Auch KulturVision e.V. widmet sich in seiner Berichterstattung immer wieder dem Thema und Amnesty International bereitet eine Fotoausstellung „Menschen auf der Flucht“ vor.

Aber auch negative Entwicklungen wurden benannt. So kritisierte der türkische Frauenbund, dass türkische Kinder nicht mehr ihrer Muttersprache mächtig sind und damit die Anbindung an die Kultur des Heimatlandes verlorengeht. Auch in der Asylfrage gab es Kritik. Für die Helferkreise ist es sehr schwer, Flüchtlingen, denen die Abschiebung droht, zu vermitteln, dass die Zeit in Deutschland nicht nutzlos war.

Dank für unermüdlichen Einsatz

Max Niedermeier betonte, dass das Netzwerk Integration eine besondere Einrichtung ist, die es in dieser Form nur selten gebe. Er hatte sich insbesondere für die Ausbildung von Flüchtlingen in Metallberufen stark gemacht und hoffe, dass nun wieder Raum sei, sich dem Thema Integration grundsätzlich zu widmen. Ihm dankte Lisa Braun-Schindler für seinen unermüdlichen Einsatz für die Asylbewerber.

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Max Niedermeier und Lisa Braun-Schindler. Foto: Monika Ziegler

In der Diskussion war man sich einig, dass als übergreifendes Thema der nächsten Zeit „Integration und Heimat“ gewählt werde solle. Der Vorsitzende des Türkisch-Islamischen Kulturvereins Süleyman Kaynak schlug vor, dass sich die ehrenamtlichen im Dienst der Integration Tätigen doch zu einem Ausflug und anschließendem Grillfest an der Moschee in Miesbach treffen sollten. Denn es gehe nicht nur um die permanente Arbeit, sondern auch um die Begegnung und Freude am Miteinander.

Max Niedermeier drückte seine Hoffnung aus, dass das Thema Integration auch bei den Feierlichkeiten zum Miesbacher Stadtjubiläum eine Rolle spielen werde.

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