Bad Wiessee Impressionen

10 Streifzüge durch Bad Wiessee

Idyllische Seepromenade in Bad Wiessee Foto: © Tegernseer Tal Tourismus GmbH/ Egbert Krupp

Buchempfehlung der Redaktion

Am Tegernsee ist es nicht einfach nur sagenhaft schön. Es gibt auch viele geschichtsträchtige Orte und über Jahrhunderte gewachsene Traditionen. Klaus Kratzsch hat Wissenswertes über Bad Wiessee in einem bemerkenswerten Buch zusammengetragen.

Von 1973 bis 2003 arbeitete Klaus Kratzsch, promovierter Kunsthistoriker, Historiker und Archäologe, als Konservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Sein Buch „Bad Wiessee – 10 Streifzüge durch Geschichte und Kultur“ ist ein sehr genau und zudem liebevoll recherchiertes Kompendium. Bad Wiesseer Einwohner werden fast genauso viel dazulernen wie die zahlreichen Touristen und Liebhaber des Ferienortes an der Westküste des Tegernsees.

Bad Wiessee Ansicht

Idyllisches Bad Wiessee vom See aus. Foto: © Tegernseer Tal Tourismus GmbH/ Egbert Krupp

In zehn Streifzügen von „Ortsmitte“ bis „Auf die Auer- und die Neuhüttenalm“ lernen die Leser Bad Wiessee facettenreich und detailliert kennen. Was das Buch deshalb so bemerkenswert macht, sind die akribisch recherchierten und lesenswert aufgearbeiteten kulturgeschichtlichen Details. Zweifelsohne gehen Sie nach der Lektüre mit neuen Augen auf eigenen Streifzügen durch den Ort. Es gibt viele Details zu entdecken.

Woher stammt eigentlich der Name Bad Wiessee?

Erst seit 1922 wird der Ort am Westende des Tegernsees amtlich „Bad Wiessee“ genannt. Die bisher älteste bekannte Benennung stammt aus dem Jahr 1139. Ein Mönch, der zum Konvent der Benediktinerabtei in Tegernsee gehörte, prägte den Begriff „Westense“. Die Entwicklung Bad Wiessees zum weithin bekannten, beliebten und vom Tourismus geprägten Kurort begann mit der Entdeckung der Jodschwefelquellen im Jahr 1909. Infogedessen begannen Anfang des 20. Jahrhunderts große Veränderungen in der bis dahin rein bäuerlich geprägten Gemeinde. Öffentliche Gebäude, die zahlreichen Kurbauten und Hotels sind „Dokumente“ der Architekturgeschichte des Kurbads am Tegernsee. Daneben ermöglichen Kirchen, Kapellen, historische Bauernhäuser und Privatbauten einen Blick in die Vergangenheit Bad Wiessees.

Bad Wiessee Kirche Maria Himmelfahrt
Bad Wiessee Kirche Maria Himmelfahrt, Blick zur Empore. Foto: Volk Verlag

Bad Wiessee auf verschiedenen Streifzügen erkunden

Wer das alte Wiessee, das richtige Altwiessee, kennenlernen möchte, streift durch Abtwinkl und Holz. Dort beeindrucken vor allem die historischen Bauernanwesen mit ihrer teils jahrhundertelangen Geschichte. Einen ganz anderen Charakter trägt die heutige Ortsmitte. Erst mit dem Gasthof zur Post hat sich dieser Ortskern im späten 19. Jahrhundert entfaltet. Nach der Entdeckung der Jodschwefelquelle entstanden in rasanter Weise eine Wandelhalle, Badeanlagen, Hotels und sogar zwei weitere Kirchen. Bad Wiessee verfügt über die stärksten Jod-Schwefelquellen Deutschlands. Zwei Streifzüge widmen sich den klassischen Aussichtspunkten und Einkehrstätten oberhalb der Ortsmitte und von Altwiessee.

Blick von Bad Wiessee nach Gmund
Blick über Bad Wiessee in Richtung Gmund. Foto: © Tegernseer Tal Tourismus GmbH/ TT

Schon bei den Wittelsbachern beliebt

Manch treuer Tegernsee-Urlauber wird momentan die Einkehr in den berühmten „Bauer in der Au“ vermissen. König Max I Josef hatte einst das musterhafte, 61 Meter lange oberbayrische Bauernhaus erworben. Ebenfalls in seinen Besitz gelangten das 1803 aufgelöste Kloster Tegernsee, Gut Kaltenbrunn und die Geiß- und Königsalm im Kreuther Tal. Die meisten dieser Anlagen dienten seinem Interesse an der Viehzucht. Nicht selten mussten die Beamten aus München mit dem Esel zur Königsalm hochtraben, um den König zu konsultieren.

Seeuferspaziergang gehört zum Urlaub in Bad Wiessee dazu

Schiffsanlegestelle Seepromenade Bad Wiessee

Schiffsanlegestelle Seepromenade Bad Wiessee. Foto: © Tegernseer Tal Tourismus GmbH/ Egbert Krupp

Ein tüchtiger Seespaziergang von der Ortsmitte bis zum Grundnerhof im Norden lässt sich indes ausdehnen: Klaus Kratzsch empfielt den Rückweg über die Rohbogner Golfwiesen. Steigen Sie hinauf zum Sonnenbichl und zum Freihaus und dehnen Sie Ihre Wanderung aus zur Neuhüttenalm auf 1.328 Meter Höhe. Mit dieser Tour samt Rückweg ins Tal in drei Varianten haben Sie somit so ziemlich das ganze Gemeindegebiet gesehen.

Die 10 Streifzüge – darunter auch längere Wanderungen in der voralpinen Natur – führen Kur- und Badegäste, Urlauber sowie Tagesausflügler und Einheimische zu den einmaligen, ortstypischen geschichtlichen Zeugnissen Bad Wiessees.

Cover Streifzüge durch Bad Wiessee
Buchcover „10 Streifzüge durch Bad Wiessee“. Foto: Volk Verlag

Das Buch „Bad Wiessee – 10 Streifzüge durch Geschichte und Kultur“ von Klaus Kratzsch ist 2017 unter der ISBN 978-3-86222-234-6 beim Volk-Verlag in München erschienen.

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