Über 30 Jahre Bandgeschichte: Wolfgang Hierl, Hannes Eitner, Rainer Blencke und Erich Kogler (v.l.) sind die Trouble Boys

Trouble im Weyhalla

Über 30 Jahre Bandgeschichte: Wolfgang Hierl, Hannes Eitner (versteckt am Schlagzeug), Rainer Blencke und Erich Kogler (v.l.). Foto: IW

Konzert in Weyarn

Nichts als Ärger? Falsch. Nichts als gute, ehrliche, handgemachte Rockmusik – ohne Wenn und Aber. Dafür stehen die Trouble Boys seit mehr als 30 Jahren. Kürzlich rockten sie das WeyHALLA in Weyarn.

Die Fans behaupten, dass die Coverversionen der Trouble Boys besser sind als manches Original. Das ist keineswegs an den Haaren hergezogen oder euphorisch übertrieben. Denn davon konnten sich die Leute im vollbesetzten WeyHALLA letzten Freitag einmal mehr überzeugen. „Vor dreißig Jahren haben wir in Schwabing gewohnt und die Trouble Boys regelmäßig im „Schwabinger Podium“ gesehen“, sagt ein heutiger Weyarner. Nur getanzt hätten damals mehr Leute. Aber damals, da floss im Allgemeinen noch mehr Alkohol und auch auf der Bühne wurde weder Wasser noch Mezzo-Mix getrunken. Und die Fans waren eben auch noch jünger.

Frontsänger Rainer Blenke und Schlagzeuger Hannes Eitner gründeten die Trouble Boys 1982
Frontsänger Rainer Blencke und Schlagzeuger Hannes Eitner gründeten die Trouble Boys 1982. Foto: IW

Dass inzwischen mehr als dreißig Jahre vergangen sind, tut der Sache allerdings keinen Abbruch. Die Musik der Trouble Boys, die als sich als Coverband einen unauslöschlichen Namen in der Münchener Musikszene gemacht haben, reißt auch heute im WeyHALLA die Menschen buchstäblich vom Hocker. Denn es ist grundehrliche Rockmusik mit ganz viel Herzblut und zwei Landkreismusiker sind auch dabei: Seit 1995 ist Erich Kogler am Bass und seit 1998 Wolfgang Hierl an der E-Gitarre.

Der Haushamer Multimusiker Erich Kogler stieß 1995 zu den Trouble Boys
Der Haushamer Multimusiker Erich Kogler stieß 1995 zu den Trouble Boys. Foto: IW

In den 80er Jahren waren die Trouble Boys das Highlight schlechthin und ihr legendärer Ruf strahlte weit über München hinaus – sie wurden die erste „Late Night Band“ bei „Gottschalk“. Damals spielten sie jeden Samstag und Sonntag im Podium. Inzwischen gibt es etwa fünf bis sechs Konzerte im Jahr, alle Musiker sind auch in anderen Bandprojekten unterwegs. Aber den Wünschen ihrer Fans sind sie immer treu geblieben. „Die wollten gar keine neuen Songs hören“, erinnert sich Erich Kogler und ist noch heute darüber verwundert, „wir haben jeden Abend fast die gleichen Songs gespielt, weil die Leute sie immer wieder hören wollten, und das, obwohl es auch fast immer die gleichen Leute waren.“

Besser als das Original

Aber das verwundert nicht, wenn man diese Songs hört – von Led Zeppelin über Prince bis Guns N´Roses. David Bowies „Heroes“ bekommt einen satten, völlig neuen Anstrich, nicht nur durch die rockige Stimme des Frontsängers. In der eigenwilligen, kraftvollen Coverversion haben die legendären Gitarrenriffs von Wolfgang Hierl ihren wohlverdienten Platz. Und wenn Rainer Blencke die Gitarre beiseitelegt, das Saxofon umschnallt und damit der Trouble Boys-Version noch das i-Tüpfel aufsetzt, ist das Publikum ebenfalls hell begeistert.

Wolfgang Hierl steuert seine legendären Gitarrenriffs bei
Wolfgang Hierl steuert seine legendären Gitarrenriffs bei. Foto: IW

Auch ruhigere Stücke sind darunter wie beispielsweise „Talkin about a revolution“ von Tracy Chapman. Früher wären die Feuerzeuge aufgeflammt, auch das hat sich in den letzten dreißig Jahren geändert. Aber sonst dann eigentlich doch gar nicht so viel. Die vermutlich gechillteste Version von „Horse with no name“ der Band America bekommen die Fans im WeyHALLA ebenso zu hören wie das fröhlichste „Help“ der Beatles ever. Bei „What’s Up“ von 4 Non Blondes gibt es nochmal unter viel Beifall ein episches Saxofonsolo und „Don´t you forget about me“ von Simple Minds wird noch einmal zur Hymne. Wolfgang Hierls und Erich Koglers Stimmen ergänzen die Rockröhre von Frontsänger Rainer Blencke perfekt, sodass jeder Coversong seine ganz eigene Note erhält, die ans Original anlehnt und doch etwas komplett eigenständiges aus dem Song macht.

Auch nach 30 Jahren – unverwüstlich

Auch ein grandioses Konzert geht einmal zu Ende. Und auch wenn sich der Frontsänger noch etwas mehr Aktion im Publikum gewünscht hätte – die Spuren der letzten 30 Jahre gehen doch an niemandem vorbei, man wird halt etwas bequemer mit den Jahren. Nicht so aber die Mitglieder der Band. Die lassen es immer noch richtig krachen und in Girgl Ertl und der WeyHALLA haben sie einen passenden Rahmen und einen Veranstalter, der sich freut, wenn die Bude voll ist und alle Spaß haben.

Alle Termine zu Veranstaltungen und Konzerten finden sie auf der Website der WeyHALLA. Dort findet auch der monatliche Stammtisch der Wirkstatt der Initiative „Anders wachsen – Alternativen für das Oberland“ statt.

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