Filmtage Bayerischer Schulen

Was sind Cannes und Hollywood gegen Holzkirchen?

Bürgermeister Olaf von Löwis: „Klappe!“. Foto: Petra Kurbjuhn

Filmfestival in Holzkirchen

Die 41. Filmtage Bayerischer Schulen finden vom 11. bis 13. Oktober an der Oberland-Realschule in Holzkirchen statt. 40 Filmteams aus ganz Bayern zeigen ihre Produktionen. Zur Eröffnung kam politische Prominenz und dennoch verlief der Festakt ausgesprochen locker.

Am Donnerstag Abend herrscht im Foyer der Realschule ein munteres Treiben. Zahlreiche Schüler mit Koffer, Schlafsack und Isomatte meldeten sich zur Teilnahme an den Filmtagen an, denn die jungen Filmschaffenden aus ganz Bayern werden hier nicht nur ihre Filme zeigen, sondern auch schlafen. Eine perfekte Organisation kanalisierte den Trubel, so dass die feierliche Eröffnung pünktlich mit einem Trommelwirbel der Sambagruppe unter der Leitung von Martin Spörl beginnen konnte.
Filmtage Bayerischer Schulen
Eröffnung mit Trommelwirbel. Foto: Petra Kurbjuhn

Festivalleiter Sebastian Wanninger hatte seine Cousine, die Kabarettistin Franziska Wanninger für die Moderation gewinnen können. Damit war Leichtigkeit garantiert, aber auch der erste Film der Holzkirchner Filmgruppe sorgte für Lacher. Angekündigt als Beweis, dass Holzkirchen eine Filmregion sei, mussten die Befragten einräumen, dass sie weder Kurzfilme sehen, noch eine Ahnung von den Filmtagen haben.

Filmtage Bayerischer Schulen
Schulleiter Joachim Fischer und Franziska Wanninger. Foto: Petra Kurbjuhn

Schulleiter Joachim Fischer, mit der Musik „Mission Impossible“ angekündigt, freute sich, dass diese Mission, von Wanninger eingefädelt und sehr arbeits- und kostenintensiv, keineswegs unmöglich sei. Denn der größte Teil des Kollegiums sei bei der Ausrichtung der Filmtage dabei. An der Schule ist Film sogar ein Unterrichtsfach in der 5. Und 6. Klasse. Nach 40 Jahren Filmtagen in Unterfranken freue es ihn besonders, dass sie die kommenden fünf Jahre in Holzkirchen stattfinden werden. Das sei nur möglich durch die Unterstützung durch Landkreis, Gemeinde, Kultusministerium und Sponsoren.

Wichtige Erziehungsarbeit

„Der Film gehört in das Leben der Menschen“, konstatierte Ministerialbeauftragter Wilhelm Kürzeder, angekündigt mit der Musik von „Starwars“. Der Film verhelfe zu neuen Einsichten, berge aber auch die Gefahr der Manipulation. Hier sei es Aufgabe der Schule, verantwortungsbewussten Umgang mit den Medien zu vermitteln. Wichtig dabei sei, selbst Filme zu machen, dann könne man zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Sebastian Wanninger leiste mit der Filmgruppe an der Oberlandrealschule wichtige Erziehungsarbeit und zudem mache das Spaß.

Filmtage Bayerischer Schulen
Der Chor unter Leitung von Annette Blank. Foto: Petra Kurbjuhn

Mit dem Lied aus dem Film „Meerjungfrauen küssen besser“ brachte der Chor unter Leitung von Annette Blank Stimmung und Abwechslung in die Reden, bevor Bürgermeister Olaf von Löwis, angekündigt von „Gladiator“, stolz verkündete, dass die Marktgemeinde auch eine Filmgemeinde sei. Immerhin habe man das preisgekrönte Foolskino, den international geehrten Dokumentarfilmer Horst Orlich und jetzt die 41. Filmtage. „Klappe!“ beendete er sein Grußwort.

Rüstzeug und Lust am Filmen

Die Titelmelodie von „Irgendwie und Sowieso“ hatte sich Ilse Aigner, Stellvertretende Ministerpräsidentin, für ihren Auftritt gewählt. Sie sprach den Holzkirchnern ihre Gratulation aus, dass sie den Unterfranken die Filmtage abgeluchst hätten. Für eine Filmproduktion brauche es neben einer modernen Technologie vor allem Know-how. Und so sei es begrüßenswert, dass hier das Rüstzeug und die Lust am Filmen vermittelt würden. Denn 50 Prozent aller Filme in Deutschland würden in Bayern gedreht. „Was ist Cannes, was ist Hollywood gegen Holzkirchen?“, rief die Politikerin.

Filmtage Bayerischer Schulen
Stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner. Foto: Petra Kurbjuhn

Auch Franziska Wanninger beteuerte, begeisterte Filmanschauerin zu sein und hatte Pippi Langstrumpfs Lied mitgebracht, das sie in ihrer eigenen bayerischen Version sang.

Filmtage Bayerischer Schulen
Die Turnhalle wurde zum Kino. Foto: Petra Kurbjuhn

Bei den Filmtagen werden Filme angeschaut, es wird über Filme geredet und es werden Filme von einer Jury bewertet. Aber es werden auch Filme gemacht. Mehrere Gruppen sind eingeladen einen 99-Sekunden-Film unter dem Motto „Holzkirchen und bitte“ zu fertigen. Das Publikum darf abstimmen.

Filmtage Bayerischer Schulen
Festivalsdirektor Sebastian Wanninger. Foto: Petra Kurbjuhn

Und dann war es soweit: Sebastian Wanninger konnte verkünden: „Wir eröffnen die 41. Filmtage Bayerischer Schulen in Holzkirchen.“

Lust auf mehr Texte über die Holzkirchner Filmgruppe?

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf