Weihnachten bei Petterson und Findus
Die Bühne ist ein Meisterwerk. Foto: MZ
Was verkürzt Kindern am besten die Wartezeit auf Weihnachten? Richtig Bilderbuchkino am 4. Advent im Foolstheater mit Hexe Brausel und Käptn Brummel. Die beiden verstehen es ganz vorzüglich, Kinder nicht nur zu unterhalten, sondern zum Mitmachen und Lachen zu bringen.
Dreimal ausverkauft war die Vorstellung am Sonntag. So hat sich der riesige Aufwand für Agnes Kraus und Harry Oriold gelohnt. Fünf Stunden brauchen sie, um die Bühne aufzubauen. Aber das Ergebnis ist umwerfend. Alles was in der wunderschönen Geschichte von Sven Nordqvist „Pettersen kriegt Weihnachtsbesuch“ vorkommt, haben die beiden Schauspieler auf der Bühne platziert und die kleinen und großen Zuschauer werden gar nicht fertig mit Staunen.
Gabeln am Weihnachtsbaum
Da steht der von Pettersen selbst gebastelte Weihnachtsbaum mit allerlei unpassendem Weihnachtsschmuck, wie Gabeln oder Topfschwamm, da steht ein großes Regal mit Würsten und anderen Leckereien, der Schlitten ist da, der Eimer, die Schneeschaufel und vieles andere, was die Kinder aus dem beliebten Kinderbuch kennen.
Hexe Brausel mit dem Zauberbesen. Foto: MZ
Und dann kommt Hexe Brausel und schlägt dreimal den Gong. „Hallo Kinder“, ruft sie und auch „Hallo Erwachsene“ und zieht sofort mit ihrer Frage nach der Glücksspinne die Kinder in das Geschehen hinein. Was denn passiere, wenn die Spinne nicht da sei. Und die kleinen Zuschauer, offensichtlich Wiederholungstäter im Bilderbuchkino, rufen laut; „Dann fällst du von der Bühne“ oder „Die Decke fällt dir auf den Kopf“. Dazu kommt es gottlob nicht und als Brausel endlich ihren Zauberbesen gefunden hat, kann es losgehen.
Die Hilfe der Nachbarn
Es ist die zauberhafte Geschichte vom alten Pettersen, der mit seinem Kater Findus zusammenlebt und eigentlich das Weihnachtsfest vorbereiten soll, dieses aber ständig verschiebt. Einen Tag vor dem Fest dann verletzt er sich im Wald den Fuß und es steht ein trauriger Heiliger Abend ohne Baum und ohne Essen ins Haus. Aber mit Hilfe der lieben Nachbarn wird es noch das schönste Weihnachten, was die beiden erlebt haben.
Agnes Kraus und Harry Oriold. Foto: MZ
Agnes Kraus als Hexe Brausel liest die Geschichte nicht vor, sondern sie erzählt sie und unterbricht immer wieder durch Fragen. „Siehts bei euch zu Hause auch so aus?“ „Nein!“ rufen die Kinder oder „Was macht man, wenn der Fuß weh tut?“ Da gibt es mehrere Antworten: Krankenhaus, Arzt, Ins Bett legen, am besten gefällt mir: „sich beruhigen“.
„Aufwachen!“
Illustriert wird die Erzählung durch die Bilder des Buches, wobei der Zauberbesen hilfreich ist. „Wir blättern um“, ruft Brausel und meistens klappt das auch, nur manchmal hat Käptn Brummel, der die Technik bedient, Wichtigeres zu tun. Plätzchen backen beispielsweise und sich das Gesicht voll Teig schmieren. Die Kinder sind begeistert. Manchmal schläft er auch ein, dann dürfen sie „Aufwachen!“ rufen.
Ganz lustig wird es, als er ein Bild falschherum zeigt und meint, die Zuschauer könnten sich ja alle auf den Kopf stellen.
Käptn Brummel verteilt Zuckermäuse. Foto: Mz
Das tun sie letztlich nicht, aber die Kinder dürfen mit Brausel ganz viel mittun, sie dürfen Schnee schaufeln, durch tiefen Schnee in den Wald waten, Zweige abhacken, Skifahren und sie dürfen ganz ganz traurig sein, weil es zu Weihnachten bei Pettersen und Findus weder Baum noch Feiertagsessen gibt. Und dann geht es ja doch gut aus. Nicht nur Pettersen und Findus haben zu essen, auch die Kinder bekommen wie immer ihre Süßigkeit und auch noch einen Glückshobelspan.
Brausel verschenkt Glückshobelspäne. Foto: Mz
So einfach können Kinder froh gemacht werden. Und dann heißt es noch für alle: „Wir wünschen frohe Weihnachten.“