Familientreffen im neuen Jahr
Der Valleyer Dreigsang „Mia Drei und da Tobi“ mit (v.l.) Maria Flossmann, Brigitte Hallmannsecker, Ralf Lorenzer interpretiert alpenländische Lieder. Foto: Ramona Meisl
Neujahrskonzert im Valleyer Schloss Bräu
Eines steht schon mal fest: 2020 wird es wieder ein Neujahrskonzert geben. So schön war es. Trotz widrigster Wetterumstände ließen sich viele Valleyer und sogar Holzkirchner am 10. Januar nicht abhalten und kamen zum ersten Neujahrskonzert im Valleyer Schloss Bräu.
Eigentlich war der Abend der frühen Faschingslaune der Valleyer Burschen zu verdanken. Valley steigt mit dem Burschenball Mitte Januar immer als erste Gemeinde in den Fasching ein. Zu einem Zeitpunkt, wo Weihnachten und Silvester noch in der Luft hängen. Das war der Grund für die Organisation des ersten Valleyer Neujahrskonzerts im großen Saal des Valleyer Schloss Bräu: Das alte Jahr verabschieden und das Neue begrüßen – bevor der Fasching losbricht.
Das Dorf wünscht sich ein gutes, neues Jahr
Für die Besucher war es eine willkommene Gelegenheit, sich nochmals ein gutes neues Jahr zu wünschen. Im Grunde kannte jeder jeden. Von Anfang an lag die Atmosphäre eines großen, dörflichen Familientreffens über der ganzen Veranstaltung. Die Zustimmung des Publikums war groß, der Wunsch nach Wiederholung im nächsten Jahr war lautstark. Spätestenfalls in drei Jahren wird es dann schon eine Tradition sein.
Der Valleyer Gospelchor „Valley Voices” singt mit einer ansteckenden Freude von Gospels zu Beatles zu Sportfreunde Stiller – ein unbegrenztes Repertoire. Foto: Ramona Meisl
Musizieren ist den Valleyern eine Herzensangelegenheit
Ralf Lorenzer, der mit seinem Dreigsang „Mia Drei und da Tobi“ und alpenländischen Liedern einen guten Teil des musikalischen Programms bestritten hat, brachte es gleich am Anfang auf den Punkt: Heut mach man an Hoagascht. Sich treffen, zusammen mit Musik den Jahreswechsel begehen, miteinand‘ ratschn, singen, sich umarmen. Die Zusammenstellung der Musizierenden war und ist nicht schwer: Hier musste nur in die große Valleyer Musikerkiste gegriffen werden.
Verschieden Stilrichtungen beim Neujahrskonzert
Das Programm wurde mit viel Freude von allen Teilnehmenden vorbereitet und von den Zuhörern aufgenommen. Der Zauber lag in einer außergewöhnlichen Mischung aus Stilrichtungen: Auf Gospels, Beatles und Lieder von den „Sportfreunde Stiller“ und der Band „Münchner Freiheit“ folgten alpenländische Lieder, Instrumenalstücke von Herbert Pixner, Tango, Musette und der Walzer Nr. 2 von Dimitri Schostakowitch. Über allem lag eine große Begeisterung am Musizieren! Das Schneegestöber draußen war schnell vergessen. Andi Forstner und Thomas Furtner vom Valleyer Schloss Bräu schenkten an der Theke aus. Schee wars.
Spielten auch ohne Gitarre Tango, Musette und Pixner: Der Valleyer Notenschlüssel mit (v.l.) Sopie Brunner, Irene Paul und Alois Gartmeier. Foto: Ramona Meisl
Chor, Dreigsang, Akkordeon-Akkordeon-Kontrabaß
Der Valleyer Gospelchor „Valley Voices“ unter der Leitung von Bernhard Vorwerk startete in den Abend – mit einer Freude am Singen, mit einer Inbrunst, die den Zuhörern ein Lachen in die Gesichter malte. Das seit 2010 bestehende Gesangsensemble springt dabei mühelos zwischen den Epochen und Stilrichtungen hin und her und animierte das Publikum mit „When the Saints go marching in…“ am Schluss zum Mitsingen und Mitklatschen.
Alpenländische Lieder
Der Dreigsang mit Maria Flossmann, Brigitte Hallmannsecker, Ralf Lorenzer und Tobias Raßhofer an der begleitenden Gitarre existiert in dieser Formation erst seit Mitte 2017. Von damals zu heute hat die Gruppe einen echten Quantensprung in Sachen Qualität vollbracht. Mit glasklaren, tragenden und perfekt harmonierenden Stimmen intoniert das Ensemble alpenländische Lieder aus Tirol, Kärnten und Bayern. Eine wahre Freude, den Vieren zuzuhören. Initiator Ralf Lorenzer greift dabei auf einen großen Notenfundus aus der Zeit der Leitung des Schlierseer Alpenchors zurück.
Potpourri der Klänge
Den Valleyer Notenschlüssel gibt es schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Das Instrumentalensemble mit Sophie Brunner (Akkordeon), Irene Paul (Kontrabass) und Alois Gartmeier (Akkordeon) spielt mit einer Leichtigkeit und Freude, die sich auf jeden Zuhörer übertragen musste. Die drei Musiker lassen sich auf keine Musikrichtung festlegen. Auch an diesem Abend spielten sie ein Potpourri aus zeitgenössischen (Pixner), französischen, argentinischen und russischen Klängen.
Improvisation war gefragt
Weil in Holzkirchen viele Veranstaltungen wegen des Schnees abgesagt wurden, war die Verunsicherung groß, ob das Neujahrskonzert überhaupt stattfinden würde. Selbst die Musiker waren sich nicht mehr sicher. Da die Organisatorin, Anja Gild, bedingt durch das Wetter von Strom, Internet und Telefon abgeschnitten war, erreichte sie erst um 17 Uhr eine entsprechende Anfrage. Schnell musste und konnte geklärt werden, dass alles wie geplant verlaufen sollte. Schließlich fanden sich auch fast alle Musikgruppen ein.
„Balg & Bogen“ mussten wetterbedingt ausfallen
Allerdings beklagte der Valleyer Notenschlüssel den Verlust der Gitarristin, die aus München nicht mehr herauskam. Das Quartett trat also als Trio auf und spielte auch ohne Gitarre mit zwei Akkordien und Kontrabass sein buntes Programm mit Spaß und Bravour. Auch musste das Programm spontan umgebaut werden, da das Akkordeon-Geigen-Duo „Balg & Bogen“ leider aus Miesbach nicht herauskam und damit ganz ausfiel. Aber das alles tat der Stimmung keinen Abbruch und das Publikum zeigte großes Verständnis für die kleinen Veränderungen.