Fasching in Holzkirchen - Holzkirchner Symphoniker im Kultur im Oberbräu

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Stimmungsmacher Holzkirchner Symphoniker. Andreas Vogt

Faschingskonzert in Holzkirchen

Für die ernsthafte deutsche Gesellschaft ist der Fasching ein willkommener Anlass, um sich wieder einmal der heiteren Seite des Lebens zuzuwenden. Die Holzkirchner Symphoniker halfen mit ihrem beschwingten Programm im Oberbräu kräftig bei der Stimmungsmache mit.

In elegantes Schwarz gekleidete, maximal sanft lächelnde Menschen erwartet der Besucher eines Konzertes der Symphoniker. Was sieht er dann ausgelassen auf die Bühne zuschreiten? Blumenmädchen, Adelige, traditionell gekleidete Holländer, Clowns, sogar der Froschkönig soll gesichtet worden sein.

Multitasking im T-Shirt

Der, der am Klavier sitzt, sollte zumindest einen Frack tragen, aber nein, er sitzt im orangefarbenen T-Shirt mit Hosenträgern da, zeigt seine nackten Waden ungeniert einem ganzen Saal voller Menschen und trägt dann noch Socken zu Halbschuhen. Würde man jetzt denken, dass er sich auf sein Klavierspiel konzentriert, hat man sich wiederum getäuscht, denn er springt immer wieder auf und dirigiert mit wilden Bewegungen das illustre Orchester. Ein wunderbarer Walzer ertönt und versetzt den Barocksaal in festliche Stimmung, die beinah ein Prinzenpaar sichtbar werden lässt, das in eleganten Drehungen über den Tanzboden schwebt.

Multitalent Andreas Ruppert dirigiert, spielt Klavier, Klangspiel und unterhält das Publikum
Kreativ und eloquent: Conferencier Sven Ahnsjö. Foto: Andreas Vogt

Der einzig ordentlich gekleidete Mensch ist der Conferencier. Er feiert sein 10-jähriges Jubiläum mit der wilden Truppe und es gelingt ihm nach wie vor sehr gut, die Ansagen zwischen den Musikstücken so zu gestalten, dass er nur selten seine Tröte herausholen muss, um das Publikum zum Lachen zu bringen.

Lesetipp: Jubiläumskonzert der Holzkirchner Symphoniker

Es hagelt Märsche in der ersten Hälfte – ungarisch-österreichisch, türkisch, spanisch, sehr bekannte und auch solche, die das breite Publikum nicht kennt. Sie alle machen Stimmung und schicken die Zuhörer nach einer sehr kurzweiligen ersten Hälfte in die Pause.

Käse, der aus allen Löchern quillt

In der zweiten Hälfte wird mit der Musik von Frau Antje der vorjährigen Hollandreise des Orchesters gedacht. Dirigent Andreas Ruppert brilliert besonders im Stück „Tanz der Caffebohnän“ als Klangspielvirtuose, bewegt sich zwischen Bierkrug, Weinflasche und Wok und besitzt auch das Copyright für die Suite in drei Sätzen.

Kreativ und eloquent: Conferencier Sven Ahnsjö.
Multitalent Andreas Ruppert dirigiert, spielt Klavier, Klangspiel und unterhält das Publikum. Foto: Andreas Vogt

Zwischen den Darbietungen stiehlt er beinah dem Conferencier Sven Ahnsjö die Show mit seinen lustigen Käsegeschichten und baut ihn dann auch noch als Flasche ein, die mit dem Mund ein lautes Korkenknallen zustande bringen muss. Daraufhin revanchiert sich der ansonsten mit Worten bewaffnete Conferencier mit einer so gefühlvollen Cellodarbietung, dass den Zuhörern bis in die letzte Reihe der Mund offen bleibt.

Applaus für Symphkirchner Holzphoniker

Ohne Zugaben kommen die heiteren Musikanten natürlich nicht davon. Beim Radetzkymarsch wissen die Holzkirchner ganz genauso gut wie die Wiener, wann sie zu klatschen haben und wann sie stumm bleiben müssen. Nach weiteren zwei Zugaben schicken die Symphkirchner Holzphoniker ihr Publikum dann hinaus, um draußen und noch tagelang die deutsche Ernsthaftigkeit zu vergessen und zu lachen, bis der Bauch wehtut.

Hier geht es zu weiteren Konzertterminen der Holzkirchner Symphoniker. Das detaillierte Veranstaltungprogramm vom KULTUR im Oberbräu.

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