Mit Bravour auf der Suche
Die sieben Schülerinnen des Kunstseminars. Foto: Name
Ausstellung in Holzkirchen
„Auf der Suche“ nennen die Schülerinnen des P-Seminars des Hohenburger Ursulinen-Gymnasiums ihre Ausstellung im Atrium. Unter der Anleitung ihres Lehrers Horst Hermenau fertigten sie höchst erstaunliche Werke unterschiedlichster Art.
Drei von Ihnen haben sich eingefunden und führen durch die Präsentation auf drei Etagen. Bei der Suche nach dem geeigneten Motiv habe jede Schülerin das gefunden, bei dem sie sich wohl gefühlt habe, erzählt Lea Wagner. Dabei habe ihr Lehrer ihnen Vorlagen von Gemälden oder Fotos in die Hand gegeben. „Wir haben das in unseren eigenen Stil umgesetzt oder auch nur einen Ausschnitt gewählt“, erklärt Lea.
Lea Wagner mit ihrem Lieblingsbild. Foto: MZ
Sie hat insbesondere großformatige Porträtbilder gemalt. Ihr Lieblingsbild ist das einer Afrikanerin, das sie von einem Foto nachempfunden hat. Sie habe schon immer gezeichnet, aber vorwiegend mit Kohle und Bleistift und habe jetzt die Chance genutzt, mit Farben zu arbeiten. Da sie nach dem Abitur in Richtung Design gehen wolle, habe sie jetzt die Chance genutzt, schon verschiedene Stilrichtungen ausprobieren zu können.
Sanja mit ihrem Lieblingsbild. Foto: MZ
Auch Sanja malt gern Porträts. Ihr Lieblingsbild ist ein Profilporträt. In einem anderen Bild hat sie ein Tanzpaar wiedergegeben und sich dann in einem zweiten Bild dem Gesicht der Tänzerin in vergrößertem Maßstab gewidmet. Das P-Seminar in Kunst sei das erste Fach gewesen, das sie richtig interessiert habe, sagt sie, denn hier habe sie kreativ sein dürfen. Ihr Lehrer habe ihnen viel Freiraum gegeben, „das war wichtig“. Natürlich habe er auch Tipps gegeben, „aber die musste man nicht annehmen“, fügt Lea lächelnd hinzu.
Larissas Bild und die Vorlage am Handy. Foto: MZ
Ein auffallendes großes Porträt hat Larissa gemalt. Sie zeigt die Vorlage am Smartphone und es wird deutlich, dass sie in ihrer Arbeit eine ganz eigene Formensprache gefunden hat. Sie probierte sich aber auch erfolgreich an einer Häuserlandschaft in Blau-Weiß-Schwarz-Tönen aus. Mit Farben habe sie sich vor dem P-Seminar nicht auseinandergesetzt, sagt die Schülerin, aber sie habe gern ausprobiert und vor allem das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe geschätzt.
Hohes Maß an Konzentration
Horst Hermenau erzählt, dass er überrascht gewesen sei, mit welch hohem Maß an Konzentration die Schülerinnen sich mit der Malerei befasst hätten. „Das war wie in der Akademie“, sagt er. Wenn er einmal hinausgegangen sei, um ihnen die notwendige Freiheit zu geben, sei alles still geblieben. Zudem hätten die Schülerinnen sich ihre Themen selbst entwickelt und immer wieder Neues ausprobiert.
Horst Hermenau hat kein Lieblingsbild. Foto: MZ
Er zeigt ein Bild einer Landschaft. Hier habe die Schülerin immer wieder übermalt, weil sie nicht zufrieden war. „Das finde ich grandios, wenn es nicht um die schnelle Zufriedenheit geht.“ In seinem Begleittext schreibt der Künstler: „Die eigentliche Aufgabe bestand in der Auseinandersetzung mit sich“, dazu gehöre nicht nur das Wollen, ein gutes Bild zu malen, sondern auch mit dem Nicht-Können umgehen zu lernen. Denn nur wenn man maßvoll kritisch mit sich umgehe, sei Fortschritt möglich.
Immer wieder übermalt
Bei einem Porträt von Carina erzählt Sanja, dass es schwer gewesen sei, aus den Grundfarben eine Hautfarbe zu mischen, letztlich ergänzte die Schülerin mit einem kräftigen Braunton. Ein impressionistisch anmutendes Bild in pointillistischer Manier hat Lea Wohlgemuth gemalt. Auch sie habe gekämpft und immer wieder übermalt, erzählen meine Führerinnen.
Jugendliche Kreativität und Ernsthaftigkeit
Riesige Augen als Motiv haben es Francisca und Shannon angetan. Hier geht es insbesondere um die Farbkomposition. Die Fußball-Weltmeisterschaft inspirierte Shannon und Carina zu ihren Bildern, während Laura eine Riesenblüte in Rot malte.
Insgesamt vermittelt die Schau ein überzeugendes Beispiel von jugendlicher Kreativität und Ernsthaftigkeit und so ist Horst Hermenaus Fazit „Die Schülerinnen haben ihre Schritte mit Bravour getan“ nichts hinzuzufügen.