Cordula Rock – sinnlich inspiriert von der Natur
Cordula Rock: “Weite”. Foto: Robert Hebel
Ausstellung in Holzkirchen
Die Holzkirchner Künstlerin findet die Anregungen für ihre abstrakte Malerei vorwiegend in der überwältigenden Formen- und Farbenvielfalt der Natur. Eine Auswahl ihres produktiven Schaffens zeigt sie derzeit unter dem Motto „Sinnliche Inspirationen“ im Foyer des KULTUR im Oberbräu in Holzkirchen.
Es begann vielversprechend: Die Vernissage am Sonntag fand in entspannter Atmosphäre statt. Einen großen Beitrag dazu leisteten Johanna Betzinger (Hackbrett und Gesang) und Reinhard Klamet (Gitarre), die sich als Duo zusammenfanden und die Ausstellungseröffnung stimmungsvoll musikalisch umrahmten. Dabei spielten sie Klassik, Musik aus dem England zu Zeiten Shakespeares und altes irisches Liedgut, bei dem Betzinger gesanglich und Klamet als einfühlsamer Begleiter überzeugten.
Von der Juristin zur freischaffenden Künstlerin
Robert Hebel, der Cordula Rock seit acht Jahren als Grafiker und Fotograf begleitet, skizzierte kurz ihre Entwicklung als Malerin und wie es dazu kam. In Stichworten: schon als Grundschülerin und Gymnasiastin in Pullach interessiert am Malen und Zeichnen, Jurastudium mit Promotion, reges Interesse an römischer und griechischer Philosophie sowie Architektur und moderner Kunst, 2000 Umzug nach Holzkirchen, Beschäftigung mit Aquarellmalerei, erste Arbeiten auch in Öl und Acryl, seit 2013 Schülerin bei Jürgen Welker (seinerseits Schüler von Markus Lüpertz) am Tegernsee, der sie wesentliche Bausteine der abstrakten Malerei lehrt, seit 2015 Arbeit im eigenen Atelier in Holzkirchen, Weiterbildung bei Gabriele Musebrink an der Akademie Wildkogel, seit 2017 Zusammenarbeit mit der Galerie Artinnovation in Innsbruck/Berlin, Weiterbildung an der Akademie der Bildenden Künste in München in Aktzeichnen.
Cordula Rock: “Grenzenlos”. Foto: Robert Hebel
Inzwischen kann die umtriebige Künstlerin auf eine rege Ausstellungstätigkeit verweisen. In nächster Zukunft soll die Reise nach Rom, Paris, Zürich, Salzburg und in die Toskana gehen.
Drei Quellen speisen ihre künstlerische Arbeit
Über ihre Kunst sagt Cordula Rock: “Der Künstler muss unbedingt er selbst sein, er muss Schöpfer sein, er muss unvermittelt, ohne sich durch Hergebrachtes bestimmen oder gar begrenzen zu lassen, seine ihm entspringende schöpferische Energie fließen lassen, um Neues zuzulassen, Neues zu schaffen.“
Als Inspirationsquellen für ihre Arbeit sind für sie drei Säulen maßgebend: Natur, Philosophie und Eros. Die Natur in ihrer Vollkommenheit, Farben-und Formenpracht, Himmel, Wasser, Landschaften, Pflanzen und Blumen sind Wegweiser unseres Lebens. Ihnen mehr Beachtung zu schenken, betrachtet sie als ihren künstlerischen Auftrag. Die Philosophie lässt uns in die Tiefe gehen, aus ihr können wir schöpfen für unser Dasein. Der erotische Bereich ist wesentlich für unsere Gedankenwelt und unser gesamtes Handeln. Am Bild „Weite“, dem Titelmotiv der Ausstellung, erklärte Cordula Rock eindrucksvoll die Bedeutung dieser drei Elemente am ausgewählten praktischen Beispiel.
Cordula Rock: „Einkehr nach innen“. Foto: Robert Hebel
Reiche Auswahl an technischen Möglichkeiten
Cordula Rock experimentiert gerne, sucht spannende Herausforderungen, verwendet zahlreiche verschiedene Materialien und Bildträger, bedient sich vieler unterschiedlicher Formate, etwa extrem hoch- oder querformatiger oder auch kreisförmiger. So kommt bei fast keinem Werk nur eine Technik oder ein Material zum Einsatz, überwiegen die Mischtechniken. Die abstrakte Malerei eröffnet für Cordula Rock „unbegrenzte Möglichkeiten, ihre Form- und Farbphantasien umzusetzen und damit zugleich „Unfassbares“ und „Unbeschreibbares“ zu formulieren.“
Cordula Rock: „Blüte rund I und II“. Foto: Robert Hebel