Interkultureller Malworkshop
Verschiedene Techniken. Foto: MZ
Interkulturelle Woche in Holzkirchen
Ein voller Erfolg war der Malworkshop, den die Bürgerstiftung Holzkirchen im Rahmen der Interkulturellen Woche im Mai angeboten hatte. Die Ergebnisse sind jetzt in der Bücherei Holzkirchen zu sehen. Aber auch die anderen Veranstaltungen brachten die Bürger enger zusammen.
Es begann mit einem Kennenlernabend im Kulturcafé des KULTUR im Oberbräu. Die Organisatoren der Interkulturellen Woche Balbine Greithanner, Uli Henking und Thomas Nowak von der Bürgerstiftung hatten Menschen eingeladen, die aus verschiedenen Ländern der Welt nach Holzkirchen gekommen sind.
Der Arbeit oder der Liebe wegen, wie sie berichteten, aus China, aus Indien, aus Spanien, aus Bolivien, aus Großbritannien. Aber auch weil sie in der Heimat keine Chancen hatten, weil Krieg herrscht, aus Syrien etwa.
Blick in die Ausstellung der Bücherei. Foto: MZ
Fremde sind in Bayern auch Menschen aus anderen deutschen Bundesländern, auch sie berichteten vom Ankommen, vom sich Heimischfühlen, vom Glück, in einer so schönen Gegend wohnen zu dürfen.
Aus Valley zugereist
Zur Erheiterung der zahlreichen Gäste trug die Bemerkung Balbine Greithanners bei, dass auch sie eine Zugereiste in Föching ist, schließlich komme sie aus dem fünf Kilometer entfernten Valley.
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Der Abend in gelöster Atmosphäre trug wesentlich dazu bei, dass sich Einheimische und neu Hinzugekommene besser kennenlernten.
Am darauffolgenden Dienstag hatten zur Jamsession sich sieben Musiker unterschiedlicher Herkunft eingefunden und jammten unter der Leitung von Manfred Ranak miteinander.
Unterbringung der Flüchtlinge
Ein Film von Jugendlichen für Jugendliche wurde am Donnerstag gezeigt, in dem das Flüchtlingsthema aufgegriffen wurde und der Anlass für eine Diskussion zur Unterbringung der Flüchtlinge in Holzkirchen war.
Die Organisatoren haben alles hergerichtet. Foto: Thomas Nowak
Mit 13 Teilnehmern war der Malworkshop überbelegt. Geflüchtete und Einheimische, Jung und Alt hatten sich eingefunden, um miteinander und unter Anleitung der Kunstpädagogin Leila Then zu malen.
Ulrike Henking, Leila Then und Thomas Nowak (v.l.). Foto: Thomas Nowak
Thomas Nowak erzählt: „Es war eine gute Atmosphäre und wir werden das wiederholen, denn es sind noch Materialien vorhanden.“ Er selbst habe den Teilnehmern aus seiner Erfahrung eine Reihe von Techniken beigebracht, wie Abklatschtechnik, Spachteln oder Collagen.
Anhand eines Bildes in der Bücherei zeigt er, wie er die verschiedenen Möglichkeiten demonstrierte und zum Ausprobieren motivierte. Dabei spielte auch das Mischen der Farben eine wichtige Rolle.
Mutter-Kind-Malen. Foto: Thomas Nowak
Sogar ein dreijähriges Kind war mit seiner Mutter zum Malworkshop gekommen und probierte sich mit den Farben aus.
Für Teenager war der Beatbox-Workshop zum Abschluss der Interkulturellen Woche gedacht. Etwa 30 Jugendliche kamen, ein Drittel davon Flüchtlinge, um Konrad Wiebe, alias Madox, zu erleben und sich von ihm die Technik abzuschauen.
„Ktz, Pzz“
Mit Mund, Stimme und Atemtechnik gelingt es ihm, Percussion-Klänge zu produzieren. Thomas Nowak erklärt es an einem Beispiel: „Wir mussten „Katze“ oder „Pizza“ sagen und dann die Vokale weglassen.
Insgesamt, so schätzt Thomas Nowak ein, sei die erste Interkulturelle Woche in Holzkirchen, die von der Bürgerstiftung Holzkirchen im Rahmen von „Anders wachsen“ lief, ein Erfolg gewesen. „Wir waren ein gutes Team“, sagt der Eventmanager. Das nächste Mal wolle man die Marktgemeinde noch mehr einbinden, Lokale und Geschäfte einladen, sich einzubringen.
Einbindung vieler Institutionen
So könnten Restaurants internationale Speisen und Aktionen, wie Musik und Performance anbieten. In der Bücherei könnte es Lesestunden für Kids mit dem Motto Vielfalt der Sprachen oder so klingen andere Sprachen geben, Märchen/Geschichten aus anderen Kulturen könnten vorgelesen werden.
Und die Bücherecke könnte eine Lesung eines ausländischen Autors, so wie in diesem Jahr Autor Rafik Schami anbieten.
Generell sollte die nächste Interkulturelle Woche viele Holzkirchner Institutionen, wie auch Vereine (Sport, Kultur, Tradition, Feuerwehr etc.), Kultur im Oberbräu, Kino einbinden, so dass sie ein Resultat der Aktionen der ganzen Gemeinde ist.
Jetzt aber haben Besucher der Bibliothek noch bis November die Möglichkeit, sich die Ergebnisse des Malworkshops in der Bücherei anzuschauen.