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Aus dem All auf den Landkreis geblickt
Preisträger und Gratulanten: Klaus Dieter Graf von Moltke, Anton Stetter, Alexander Schmid, Olaf von Löwis, Wolfgang Rzehak, Markus Kasperbauer, Martin Stolzenberger, Jakob Oberrauch, Antje von Dewitz, Ilse Aigner und Jakob Egelseder (v.l.). Foto: IW
Witschaftsempfang in Holzkirchen
Eine andere Perspektive einzunehmen, sich um 90 Grad zu drehen oder mit dem Adlerblick von oben auf die Welt zu schauen ist für Innovative, Entwickler, Entscheider und Unternehmer wichtig. Es geht auch noch ein bisschen höher – beim Wirtschaftsempfang war sogar die ESA zugegen.
Mit einem „Frank, hier sind deine Verrückten“ übergab der Moderator des Wirtschaftsempfangs und stellvertretender UVM-Vorsitzender Anton Stetter das Wort an den Impulsredner. Die Veranstalter konnten Frank M. Salzgeber für die Festrede gewinnen. Er ist Leiter des Innovationsmanagements bei der Europäischen Raumfahrt Agentur ESA. Sein Plädoyer galt der Verrücktheit, dem Wagnis, den Visionen und Fantasien, die es für Innovationen braucht, samt einer Portion Mut.
Wirtschaft, Vision und Verrücktheit
Erst letztes Jahr hatte beim Wirtschaftsempfang des Landkreises der Wirtschaftskabarettist Vince Ebert zum fantasievollen Aus-der-Reihe-tanzen angestiftet. Dass die Vergabe eines Wirtschaftspreises keineswegs eine trockene Angelegenheit ist, sondern mit seinen zahlreichen Begrüßungs-, Einführungs-, Fest- und Dankesreden sowie der Laudatio auf den Preisträger eine interessante, kurzweilige, zuweilen launige und mit Emotionen gespickte Angelegenheit sein darf, war wieder einmal sehr inspirierend.
Das Impulsreferat hielt Frank M. Salzgeber von der Europäischen Raumfahrt Agentur ESA. Foto: IW
„Fortschritt braucht Verrücktheit“ war auch das Thema der Begrüßungsrede von Klaus Dieter Graf von Moltke, dem Vorsitzenden des Unternehmerverbandes (UVM). Der freien Verrücktheit stünden allzu oft Reglementierungen entgegen, die es manchmal auch zu missachten gälte – im Sinne der Gemeinschaft und der Wertschöpfung, war seine Aufforderung an die Unternehmer im Saal.
Innovation und Kreativität gefragt
Auch Landrat Wolfgang Rzehak wies in seiner Rede auf die Kreativität und Innovation als besondere Stärken des Landkreises hin: „Wir wollen das kreative Flimmern, die kleinen Handwerker und die Unternehmen zusammenbringen“. Er plädierte für ein Innovationszentrum, wie es kürzlich von Politikern und Unternehmen im Tirol besichtigt wurde. Das dürfte auch Alex Schmid, Geschäftsführer der Standortmarketing Gesellschaft (SMG) freuen. Seit er vor drei Jahren den Landkreis als Partner der Munich Creative Business Week (MCBW) installieren konnte, schwebt die Idee bereits im Raum. Ein erstes Pilotprojekt in die Richtung war das Pup UP Innovationshub. Hinzu gekommen sind seither viele innovative Projekte seitens der SMG, beispielsweise der „Servus Zukunft“-Stammtisch in Miesbach, MINT und das FabLab.
Lesetipp: Wirtschaftspreis 2018 an Naturkäserei TegernseerLand e.G.
CSU Landtagspräsidentin Ilse Aigner zog den Preisträger des diesjährigen Wirtschaftspreises aus dem Goldenen Oscar-Umschlag von Gmund Papier. „And the winner is: die Firma Bergsport!“ konnte sie im Holzkirchner Festsaal des KULTUR im Oberbräu feierlich verkünden.
Der begehrte Wirtschaftspreis 2019 ging an die Outdoorfirma Bergzeit. Foto: IW
Im 20. Jahr seines Bestehens ist dieser Preis für das familiengeführte Outdoor-Unternehmen aus Otterfing mit zwei Geschäften im Landkreis das schönste Geburtstagsgeschenk. Dass das im Jahr 1999 von Klaus Lehner als Online-Portal gegründete Unternehmen heute noch immer existiert, sei nicht selbstverständlich, freute sich Laudatorin Antje von Dewitz (VAUDE) gemeinsam mit dem Preisträger. Bergzeit habe die Zeichen der Zeit erkannt und sich mit Professionalität und Familiensinn über zwei Jahrzehnte stetig weiterentwickelt.
Leidenschaft und Innovation
Echte Bergsportler hätten hier mit Herzblut, Leidenschaft und Verstand eine Marke geschaffen, die in der hart umkämpften Branche sich durch Authentizität und Strahlkraft auszeichne und auch das Thema Nachhaltigkeit vorantreibe. Zusammen mit den Geschäftsführern Markus Kasperbauer und Martin Stolzenber (VAUDE) nahm Gesellschafter Jakob Oberrauch den begehrten Wirtschaftspreis entgegen. Die Familie aus Südtirol hatte das Unternehmen 2012 gekauft.
Reden, Glückwünsche und Impulse sind das eine bei diesem jährlichen Wirtschaftsempfang des Landkreises. Was das große Ereignis jedoch zusätzlich ausmacht, ist das hohe Verknüpfung-Potenzial. Beim „Dialog zwischen Messer und Gabel“ gab es im Anschluss noch lange einen regen Austausch zwischen allen, die in Wirtschaft und Politik im Landkreis Rang und Namen haben.