Crowdfunding für Offene Ateliertage im Mai 2020
Die Crowdfunding-Aktion soll den umfangreichen Künstlerkatalog zu dem Offenen Ateliertagen mitfinanzieren – über 100 Künstler aus allen Kommunen des Landkreises sind vertreten. v.l.: Bettina Stecher (Projektmanagement), Monika Ziegler/ Ines Wagner (KulturVision), Georg Brinkies (Künstler). Foto: Isabella Krobisch
Spendenaufruf für Landkreiskunst
Über 100 Künstler öffnen an zwei Wochenenden im Mai 2020 ihre Ateliers und Arbeitsräume. Im März soll bereits eine Kunstauktion unter Schirmherrschaft des Landrats Wolfgang Rzehak mit Anton Stetter (UVM) als Auktionator stattfinden. Damit das ambitionierte Projekt gelingt, sammelt KulturVision e.V. Geld per Crowdfunding.
Die ersten Offenen Ateliertage fanden im Landkreis 2003 im Rahmen der Oberbayerischen Kulturtage statt und wurden durch den Bezirk Oberbayern finanziert. Das Projekt war der Startschuss für die Gründung von KulturVision e.V. Lange lag die Idee einer Wiederholung beim Landkreis-Kulturverein auf Eis. Jetzt kommt die zweite Runde – als gemeinsames Projekt mit dem „Runden Tisch“ der Kulturvertreter der 17 Kommunen. Am 09./10. und 16./17.05.2020 haben Kunstinteressierte die Möglichkeit, den Künstlern bei der Arbeit zuzusehen und sich mit ihnen auszutauschen. 115 Künstler aus dem ganzen Landkreis haben sich bereits angemeldet.
Antonia Leitner und Otto Wesendonck im gemeinsamen Atelier in Waakirchen. Foto: PK
Ein Katalog soll die Ateliers verorten, die Besucher können sich ihre Reise durch den Landkreis anhand einer Karte zusammenstellen. Jeder Künstler wird porträtiert und auch die 17 Kommunen hinsichtlich ihres kulturellen Lebens in Text und Bildern vorgestellt. Das macht viel Arbeit und kostet Geld. Damit der umfangreiche Katalog finanziert werden kann, hat KulturVision eine Crowdfunding-Kampagne („Viele schaffen mehr“) bei der Raiffeisenbank im Oberland eG gestartet. Weil es sich um ein großes Projekt für den ganzen Landkreis handelt und sich Künstler aus allen 17 Gemeinden beteiligen, sollen sich die Kosten auf freiwilliger Basis möglichst breit verteilen.
Offene Ateliertage 2020 für den Landkreis
Jürgen Welker öffnet sein Atelier in der Rosenstraße in Tegernsee. Foto: IW
Die erste Hürde ist bereits genommen: 50 Fans waren nötig, damit das Crowdfunding an den Start geht. Jetzt geht es darum, dass Spenden eingehen. Wir möchten an dieser Stelle die Künstler und Kunstinteressierten bitten, etwas beizutragen und es auch fleißig an Familie und Freunde weiterzusagen: Bei einer Spende von 5 bis 250 Euro verdoppelt die Raiba den Spendenbetrag, bis insgesamt 5000 Euro erreicht sind. Aber auch danach darf fleißig weiter gespendet werden. Den Katalog erstellt das Grafikstudio Kaufmann in Miesbach, das auch seit 16 Jahren die Zeitschrift KulturBegegnungen gestaltet.
Hier spenden: Crowdfunding Kampagne bei der Raiffeisenbank im Oberland eG
Offene Ateliertage als „Heimatunternehmen“
Die aufwändige Koordination von Künstlern und Gemeinden, Texten und Fotografien, betreut Bettina Stecher im Rahmen des Projektes HeimatUnternehmen. Wir schätzen uns glücklich, dass der Landkreis die Offenen Ateliertage ebenfalls unterstützt und wir Landrat Wolfgang Rzehak als Schirmherrn gewinnen konnten. Er hat bereits 2.000 Euro aus dem Budget des Landkreises zugesichert.
Katrin Hering zeigt ihre Arbeiten in Miesbach. Foto: privat
Auch einige der Gemeinden haben bereits ihre Unterstützung zugesagt, beispielsweise Bayrischzell, Gmund, Schliersee, Hausham und Otterfing. Trotzdem bleibt ein hoher Betrag, den KulturVision nicht allein stemmen kann. Deshalb ist uns eine rege Unterstützung beim Crowdfunding wichtig.
Brigitte Siebeneichlers Arbeiten kann man in Rottach-Egern ansehen. Foto: Walter Glück
Auftakt mit Kunstauktion
Ein Teil der Kosten soll sich auch aus der Auftaktveranstaltung am 6. März 2020 finanzieren: Anton Stetter, 2. Vorstand des Unternehmerverbandes und langjähriger Kulturpartner des Vereins mit den beiden Unternehmen Lantenhammer und Slyrs, wird bei der Kunstauktion Bilder der teilnehmenden Künstler versteigern. 50% des Erlöses sollen in den Katalog fließen. „Mit diesem Katalog entsteht ein umfassendes Referenzwerk über die Kunst des Landkreises, das noch lange als Nachschlagewerk dient, erinnert Monika Ziegler. „Der Katalog-Fächer von 2003 wird in vielen Kulturveranstaltern immer wieder hergenommen“, sagt sie, „es wird Zeit, ihn zu aktualisieren.“
Auch Holz-Skulpturen wie diese von Georg Brinkies werden bei den Offenen Ateliertagen zu sehen sein. Foto: IW
Bildhauer Georg Brinkies aus Schliersee drückte im Namen der Künstler die hohe Bedeutung der Offenen Ateliertage aus. Er sei dankbar, dass KulturVision für das Marketing sorge und versprach ein enormes Spektrum an unterschiedlichen Werken, in denen sich auch die Gesellschaft widerspiegeln werde. Zudem freue er sich, dass die Veranstaltung die Solidarität der Künstler stärke.
„Quo Vadis Kultur“ und „Runder Tisch“
Die Idee der Offenen Ateliertage wurde gemeinsam mit dem „Runden Tisch“ der Kulturvertreter der 17 Landkreiskommunen ins Leben gerufen, der sich viermal im Jahr trifft und austauscht. Der „Runde Tisch“ wiederum wurde von KulturVision als Ergebnis der Veranstaltung Quo Vadis Kultur im Landkreis Miesbach 2018 gegründet. Damals war der Auftrag an KulturVision herangetragen worden, die Kultur der einzelnen Gemeinden noch besser zu vernetzen.
Lesetipp: Quo vadis – Kultur im Landkreis Miesbach?
Die Bedeutung des „Rundes Tisches“ in Sachen Kulturvernetzung im Landkreis hebt Isabella Krobisch, Leiterin des Waitzinger Kellers, hervor. Sie lobt die Offenen Ateliertage als Mittel, die Kultur auch in der Tourismuswerbung zu platzieren. Das Kulturzentrum Miesbach führt seit 2016 eine eigene Kunstgalerie und zeigt gezielt zu den Offenen Ateliertagen eine Ausstellung der Landart-Künstlerin Eva Wolfram. Außerdem hat die Touristinfo an beiden Wochenenden geöffnet, damit Besucher den Katalog erwerben und sich über den Landkreis informieren können.