Vivien Cahusac de Caux

Von Kenia über Hawaii nach Fischbachau

Vivien Cahusac de Caux: Zwei Afrikaner. Foto: privat

Künstlerporträt

Von Bayrischzell nach Fischbachau führt uns unser Losentscheid. Gestern stellten wir Nele von Mengershausen vor, heute Vivien Cahusac de Vaux. Die international tätige Künstlerin hat sich vorwiegend der gegenständlichen Malerei verschrieben.

Die ältesten der über 100 in ihrem Atelier ausgestellten Bilder entstanden in Kenia, dem Land in dem sie aufwuchs. Die Bilderserie, die sie in ihrem späteren Wohnort Maui auf Hawaii schuf, ist ebenso lebendig wie farbig und spiegelt ihre Herkunft wider.

Vom Akt zur Tracht

Die in ihrem Münchner Atelier gemalten Bilder wechselten unter dem Einfluss ihrer späten Lehrerin Emö in immer kühner werdenden Gestalten und Auflösungen. Zahlreiche Männer- und Frauenakte, fantasievolle Traumgestalten entstanden. In ihrem 1498 erbautem Bauernhof mit Atelier fand Vivien Cahusac de Caux im Oberland wieder in die gegenständliche Malerei zurück, um hiesige Trachten, Bräuche und Menschen darstellen zu können. Sie verbindet das, was Heimat ist.


Vivien Cahusac de Caux. Foto: privat

Sie selbst, eigentlich heimatlos, wusste sich in allen Teilen der Welt einzufügen. Sie lebte in Uganda, Kenia, Indien, Nepal, USA, Hawaii, Neuseeland, München, Blumenthal, Wörnsmühl. Jedoch schwingen in ihrer Kunst alle Erfahrungen aus den verschiedenen Kontinenten mit.

Vivien Cahusac de Caux
Vivien Cahusac de Caux: Marianne. Foto: privat

Heimat ist, wo man liebt und lebt. Ihre Kunst und ihr breites Ausdrucksspektrum beginnen mit ihrer zeichnerischen Begabung. Diese drückt sich dann in Aquarell, Öl, Ei-Öltempera, Acryl, Scherenschnitt, Linoldruck aus. Jedes Jahr im Frühjahr stellt Vivien Cahusac de Caux mit dem Kunstkreis Fischbachau im Klostersaal aus.

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Im vorigen Jahr zeigte die Künstlerin lebensgroß zwei Asylbewerber, einen Mann und eine Frau aus Afrika, die in Fischbachau leben. Es sind schöne Menschen in ihrer Tracht und mit ihren offenen Gesichtern. Ihr gesellschaftliches Engagement zeigt die Künstlerin auch in ihren Holzschnitten. „Festung“ heißt das eine mit Gewehr und Stacheldraht, und „Fridays for future“ ein weiteres. Kinder in der bayerischen Tracht überlegen, was zu tun ist.

Im Jahr 2018 war das Thema der Fischbachauer Kunstausstellung „Blau“. Dazu ließ die Künstlerin ihre Protagonisten bei „Into the blue“ in das Element Wasser tauchen.

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Im kommenden Frühjahr können Sie die Künstlerin in Fischbachau während der Offenen Ateliertage in ihrem Atelier besuchen.

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