Genuss gelingt gemeinsam
Regionaler Genuss beim Mittagstisch im machtSinn. Foto: Corinna Brenner
Genuss. Gemeinsam. Alle zusammen. Regionale Lebensmittel. Solidarität mit den Erzeugern. Wertschöpfung in der Region. Unterstützung für diejenigen, die sich darum kümmern, dass es hochwertige, im Landkreis produzierte Lebensmittel an einem Ort zu kaufen gibt. All das ist die Vision von Andrea Brenner und Bernhard Wolf, die seit zwei Jahren in Gmund einen Laden mit Bistro betreiben. Ende Juni ziehen sie an ihren neuen Standort Holzkirchen und schlagen ein neues Kapitel auf: Es gibt Genussrechte zu kaufen.
Noch vor ein paar Wochen wussten Andrea Brenner und Bernhard Wolf nicht, wohin mit sich. Die Suche nach einem neuen Standort für das „machtSinn“, dem Regioladen mit Bistro in Gmund, gestaltete sich mühsam. Gut ein Jahr gingen sie jedem Tipp nach, die Zeit drängte. „Letztlich war’s ein Gespräch auf der Feier vom Unternehmerverband, wodurch wir auf die Räumlichkeiten in Holzkirchen aufmerksam wurden“, so Bernhard Wolf. Ein Garten ist auch noch dabei und so freuen sich die beiden Überzeugungstäter, endlich den perfekten Ort für ihren Laden gefunden zu haben.
Neuer Ort, gleiches Konzept und noch mehr Zusammenhalt
„Mit dem Umzug wollen wir auf noch mehr Gemeinsamkeit und Solidarität bauen“, so Andrea Brenner. „Wir hätten gerne Menschen mit im Boot, die unsere Arbeit schätzen und sich ebenso wie wir für hochwertige, regionale Lebensmittel begeistern. Mithilfe ihrer Unterstützung wollen wir den weiteren Geschäftsaufbau betreiben und noch mehr zusammenwachsen.“
machtSinn zieht um: Andrea Brenner und Bernhard Wolf Foto: Liza Sontheim
In Gmund haben sich die beiden ein treues Stammpublikum erarbeitet, das ihr vielbeachtetes Konzept „radikal regional“ unterstützt. Verkauft und serviert werden nur Produkte aus der Region bis maximal 80 Kilometer: Milchprodukte, Gemüse, Fleisch, Getreide, Brot und vieles mehr. Die Lieferanten kennen sie alle persönlich. Gefragt sind auch die Einweckgläser mit selbst eingekochten Gerichten wie Gulasch oder Rinderbraten für die schnelle Küche daheim. Und als die Gärtnerei nebenan in der Krise nicht öffnen durfte, verkauften sie kurzerhand auch noch deren Blumen und Pflänzchen im Laden. Einfach, um die Kollegen zu unterstützen.
Dauerhafte Solidarität gefragt
„Der Zusammenhalt, die Unterstützung und auch die Besinnung auf regionale Lebensmittel in der Krise hat gut getan“, sagen die beiden. Letztlich brauchen aber alle Landwirte und Betriebe, die hochwertige Lebensmittel herstellen, die dauerhafte Solidarität von Verbraucherinnen und Verbraucher. Nicht nur einmalig, sondern langfristig.
Gemüse aus der Region Foto: Theresia Berger.
Konkret möglich ist dies nun durch sogenannte Genussrechte, für die eine bekannte Expertin das fachliche Knowhow liefert: Petra Wähning, die in dem Film „Zeit für Utopien“ schon den Ziegenhof in Fischbachau unterstützte.
Das Prinzip ist einfach: Die notwendigen Investitionen für Umbau, Einrichtung und Umzug werden durch Anteile finanziert. Verkauft werden 200 Anteile á 500 €. Diese Anteile werden wahlweise mit 3% in Ware oder 1,1 % in Euro verzinst. Finanziert werden der Umzug, die Ausstattung, der Geschäftsaufbau und die Gartenanlage am neuen Standort.
Genussrechte: Sinnvolle Investition
Der Vorteil: Die Anlegerinnen und Anleger legen ihr Geld sinnvoll in der Region an und sind Teil eines innovativen Projektes, das sich kompromisslos für die Lebensmittelerzeugung vor Ort einsetzt. „In der Region ist dies das vierte Projekt, bei dem die Menschen ihr Geld in eine nachhaltige, regionale Lebensmittelversorgung investieren können. Es braucht solidarische Bürgerinnen und Bürger, die mithelfen, eine Versorgung mit heimischen Produzenten zu erhalten, die anderswo schon verloren gegangen sind“, weiß Petra Wähning.
Radikal regional erklärt: Andrea Brenner und Berhard Wolf Foto: Theresia Berger
Weiterhin begleiten die Standortmarketinggesellschaft Miesbach (SMG) mit Alexander Schmid und die Initiative „HeimatUnternehmen“ vom Amt für Ländliche Entwicklung, für die sich seit kurzem die Autorin dieses Beitrages verantwortlich zeichnet, das Projekt. „Wir begleiten Unternehmen, die die Heimat mit innovativen Ideen gestalten und mit anderen kooperieren. „machtSINN“ ist ein Musterbeispiel dafür. Sie sind wunderbar engagiert und entwickeln das Thema ‚regionale Ernährung‘ tagtäglich weiter.“
Rückenwind durch die Gemeinschaft
Wer sich für diese Themen interessiert, findet bei den folgenden Unternehmen, Projekten und Initiativen weitere Informationen: