Der 1. Musiksommer am Walchenseekraftwerk
Willy Astor und Sounds of Islands. Foto: Bilderbube Sven Roedig
Festival in Kochel
Das internationale Energieunternehmen Uniper und der regionale Kulturveranstalter KleinKunst & Kultur haben sich zusammengetan, um vom 13. Juli bis 6. August sechs Open-Air-Konzerte in Kochel am See anzubieten. Der Vorverkauf läuft.
Der 1. Oktober des vergangenen Jahres sei ein großer Tag für KleinKunst & Kultur (KKK) gewesen, sagt Sabine Pfister, die mit ihrem Mann Stefan seit 14 Jahren in Lenggries die bayerische Kleinkunstszene mit KKK bereichert.
An diesem sonnigen Herbsttag habe man sich das erste Mal mit Theodoros Reumschüssel, dem Pressesprecher der deutschen Wasserkraftwerkssparte von Uniper am Walchenseekraftwerk getroffen. Die Idee des Unternehmens sei gewesen, eine gemeinsame Veranstaltungsreihe ins Leben zu rufen und damit der Region etwas zurückzugeben. Dabei habe man auf die von der Pandemie stark betroffene Kultur gesetzt. „Sie wollten eine regionale Initiative mit gewachsenen Kontakten ins Boot holen“, erklärt Sabine Pfister. Uniper versprach mit Dienstleistungen und Zuschuss zur Seite zu stehen, KKK sollte die Verträge mit Künstlern beisteuern.
Visionen in einer Zeit der kulturellen Depression
Was folgte, waren zwischen Oktober und Januar viele Mails, Telefonate, Arbeitsschritte. „Step by Step“ wurde die Vision größer und die Erfolgsaussichten realistischer. Jetzt verkündeten Sabine und Stefan Pfister das Ergebnis der Bemühungen: den „1. Musiksommer am Walchenseekraftwerk“.
Pippo Polina + Band. Foto: KN
Theodoros Reumschüssel, Pressesprecher Wasserkraft von Uniper begründet das Engagement des Unternehmens: „Das Walchenseekraftwerk bietet hervorragende Voraussetzungen für Open-Air-Veranstaltungen. In meiner Freizeit mache ich selbst Musik und kenne die Vor- und Nachteile vieler Spielorte. Mit diesem Hintergrund prüft man die Möglichkeiten mit anderen Augen. Hier ist von der Anfahrt über Toiletten und Catering bis hin zu den Anschlüssen und dem teilweise überdachten Innenhof einfach alles da. Als dann die Pandemie das gemeinsame Erleben und kulturelle Veranstaltungen zum Erliegen gebracht hat, gab das den letzten Anstoß, die Möglichkeiten für Freiluft-Veranstaltungen zu nützen und den ‚Musiksommer am Walchenseekraftwerk‘ aus der Taufe zu heben.“
Musiksommer am Walchenseekraftwerk. Foto: KN
Gelungene Mischung
Sabine Pfister freut sich über das Vorhaben, auch wenn nach wie vor das Damoklesschwert Corona über uns allen hänge. „Wir sind hoffnungsvoll“, sagt sie, „und sonst müssen wir verschieben.“ Das Programm sieht eine gelungene Mischung aus bekannten und unbekannten Künstlerinnen und Künstlern vor. So werden Willy Astor (Sound of Islands), PIPPO POLLINA & Palermo Acoustic Quintet, Norisha, Ami Warning + Band, Ludwig Seuss Band, Isar- & Loisachtaler Musikabend mit Josef Kloiber, Martin Regnat, Leonhard Schwarz & Sonja Schroth spielen.
Norisha Band. Foto: KN
Der Vorverkauf sei sehr gut angelaufen, sagt Sabine Pfister, und das Feedback ihrer Kunden sei großartig. „Sie fiebern auf Livekonzerte“, meint sie, denn Streaming sei eben nur eine Notlösung. „Wenn man ein Schlagzeug oder eine E-Gitarre live hört, dann spürt man das, das ist durch Streaming nicht zu ersetzen.“
Gemeinsames Tun
Was sie an diesem Vorhaben so begeistert, sei das gemeinsame Tun: Uniper stelle die Spielfläche kostenfrei zur Verfügung, stifte die Licht- und Tontechnik samt Bühnenkonstruktion und habe darüber hinaus auch das Wohlbefinden aller Beteiligten und des Publikums im Blick.
KleinKunst & Kultur plane das Festival vom Künstlerbooking, über den Vorverkauf bis hin zur Abendbetreuung vor Ort. „Gerade in diesem Jahr schöpfen wir aus dem gemeinsamen Tun große Zuversicht und freuen uns wahnsinnig darauf, mit Euch goldene, glitzernde und klingende Sommerabende verbringen zu dürfen“, schreiben Sabine und Stefan Pfister in ihrem Newsletter.
Ludwig Seuss Band. Foto: KN
Selbstverständlich gebe es ein Hygienekonzept. Der große Vorteil liege darin, dass die Veranstaltungsreihe (teilüberdacht) als Open Air stattfinden werde. Die Plätze sind begrenzt, es werden alle Karten in den Vorverkauf gegeben.