Vorhang auf für Kultur in Schliersee
Mathias Schrön (Leiter Kurbetriebe), Marion Riedl (Gäste-Information Schliersee) und Johannes Wegmann (v.l.) präsentieren das Programm des Kulturherbst Schliersee. Foto: Hannah Miska
Kulturherbst Schliersee
Nach knapp zweijähriger Pause und kultureller Dürre findet nun vom 7. bis 30. Oktober zum 13. Mal der Kulturherbst Schliersee statt – lang ersehntes Festival der Freude und Vielfalt.
Kaum hat der Sommer begonnen, werden die Tage bereits kürzer und die Abende kühler: Der Herbst kündigt sich an. Kein Grund jedoch für Melancholie: Wir dürfen uns – nach knapp zweijähriger Pause – auf den neuen Kulturherbst Schliersee freuen. Nicht ohne Stolz präsentieren die Veranstalter Mathias Schrön und Marion Riedl von der Gäste-Information Schliersee sowie Johannes Wegmann, Vorsitzender des Schliersee Touristik Vereins, das neue Programm, das sie trotz aller Corona-Hürden und –hindernisse auf die Beine gestellt haben – gemeinsam mit vielen Helfern, Sponsoren und Künstlern.
Klassik-Eröffnungskonzert mit Tim Tzschaschel. Foto: Schlierseer Kulturherbst
Positive Signale setzen wolle man mit dem Kulturherbst 21, das sei das allerwichtigste, erläutert Johannes Wegmann. Niemand hätte sich doch noch vor kurzem vorstellen können, dass kulturelle Veranstaltungen, Begegnungen mit Künstlern sowie der Austausch mit Freunden nicht mehr selbstverständlich sein würden. Man wolle den Künstlern also nach einer langen Dürreperiode wieder eine Perspektive (inclusive einer Gage) bieten und den Menschen die Freude an der Kunst zurückgeben.
Matthias Gmelin ist mit seinem Quintett bei einem Jazzabend zu erleben. Foto: Schlierseer Kulturherbst
Kultur in Schliersee: Regional und weltoffen
Man spürt die Begeisterung der Programmgestalter – zu denen federführend auch Tini und Gerhard Polt und die Josefstaler Elefanten gehören –, Begeisterung darüber, dass die Tür wieder aufgeht für die Kultur in Schliersee. Vom 7. bis zum 30. Oktober sind 18 Veranstaltungen im Bauerntheater, im Heimat- und Wasmeier Freilichtmuseum, in der St.-Sixtus-Kirche und der Vitalwelt geplant. Die Formate sind klein, aber fein, hochkarätige Künstler aus der Region, aber auch aus der Schweiz, Italien und Bessarabien bis hin nach Australien und Südamerika, konnten gewonnen werden. „Unser Netzwerk, das wir uns inzwischen aufgebaut haben, funktioniert blendend“, erzählt Wegmann.
Der Schweizer Schriftsteller Franz Hohler ist zu Gast in Schliersee. Foto: Schlierseer Kulturherbst
Spannendes Programm
Das Programm kann sich tatsächlich sehen lassen. Von Klassik und Klezmer bis hin zu Bossa, Blues und Blasmusik ist für jeden Musikliebhaber etwas dabei, es gibt Kabarett-, Literatur- und politische Diskussionsabende, die mit dem Schweizer Schriftsteller Franz Hohler, dem EU Botschafter in Russland Markus Ederer sowie mit Andreas Rebers – der, wie Marion Riedl berichtet, sogar seine Tournee unterbricht, um nach Schliersee zu kommen –, durchaus schwergewichtig besetzt sind.
Markus Ederer und Gerhard Polt beim Schlierseer Kulturherbst 2019. Foto: Kerstin Brandes
Ausstellungen rund um das Thema Bergwelt, die während der gesamten Zeit geöffnet sein werden, komplettieren das Programm. Ein Höhepunkt dürfte der „klingende Weinberg“ sein, bei der, so die Idee, Licht und Schall zu den Menschen ins Tal hinunter transportiert werden sollen.
Florian Bachmeier, Cordula Flegel und Moritz Attenberger gestalten die Fotoausstellung „Berge“. Foto: Kulturherbst Schliersee
Tickets können zum gleichen Preis sowohl in der Gäste-Information Schliersee als auch bei München Ticket erworben werden. Marion Riedl bittet dabei um Verständnis, dass coronabedingt keine festen Plätze gebucht werden können, dementsprechend gibt es auch keine unterschiedlichen Preiskategorien. Der Saalplan wird jeweils individuell gestaltet, die Platzzuweisung erfolgt bei Einlass. Frühes Buchen sichert jedoch die besten Plätze, außerdem wird gewährleistet, dass Gruppen bis zu sechs Personen zusammensitzen können.
Nele von Mengershausen gestaltet mit ihren Werken die Ausstellung in der Vitalwelt. Hier: Tanz – Schablonendruck . Foto: Kulturherbst Schliersee
Der Wermutstropfen: Wegen der Corona-Auflagen können nur circa ein Viertel der Plätze in den Spielstätten besetzt werden. Man sollte sich also sputen, wenn man eine Karte ergattern will. Ab heute läuft der Vorverkauf – also auf die Plätze…und viel Glück!
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