Acrylmalerei

Acrylmalerei in starken Farben

Werner Gruß vor „Familienausflug“,“Cloud“ und „Rhodas blau“. Foto: MZ

Ausstellung in Gmund

Einen eindrucksvollen Überblick über sein vielseitiges Schaffen zeigt der Gmunder Künstler Werner Gruß derzeit noch bis Mitte Januar in der Raiffeisenbank Gmund. Bevorzugt in Acrylmalerei sind Werke in drei Stilrichtungen zu sehen.

Empfangen wird der Besuchende im Erdgeschoss von fünf Bildern, die bereits die drei Genres offenbaren, in denen sich Werner Gruß bewegt. Die „Blaue Welle“, ein Ölbild in voller Bewegung ist ein abstrakter Farbenrausch in Abstraktion. Die Stadtansicht „München“ ist ein Beispiel für die Vorliebe des Malers, Stadtsilhouetten festzuhalten Hier hat er eine Nord-Süd-Ansicht mit den Alpengipfeln und architektonischen Formen gemalt.

Acrylmalerei
„Blaue Welle“. Foto: MZ

Er gehe von Fotos oder Skizzen oder anderen Vorlagen aus, erzählt Werner Gruß bei der Führung. Dann abstrahiere er und so könne eine solche Silhouette durchaus auch ganz woanders verortet werden. Spannend ist der Gegensatz von farbiger Landschaft und dunkler scherenschnittartiger Stadtansicht in jedem Fall.

Acrylmalerei
„München“. Foto: MZ

Das dritte Genre, eine abstrakte Komposition, in die er Figuren einbettet, steht direkt am Empfang. „Street life“ nennt Werner Gruß das Bild, in dem er in braun-grau-gelber Farbgebung im unteren Drittel dunkle abstrahierte Personen auftauchen lässt.

Acrylmalerei
„Street Life“. Foto: MZ

Das fünfte Bild auf der Staffelei ist wiederum ein abstraktes Ölgemälde. „Abstrakt und antik“ sagt Werner Gruß, denn das moderne Bild im alten Goldrahmen zeigt einen spannenden Gegensatz zwischen Alt und Neu.

Kraft
„Kraft“. Foto: MZ

Im Obergeschoss macht die Besucherin die Bekanntschaft mit einigen älteren Werken, die bei der großen Einzelausstellung im Unternehmen Kroha zu sehen waren, aber auch mit mehreren neuen oder auch noch nie gezeigten Arbeiten.

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Wiederum sind es drei Stilrichtungen, die das Werk von Werner Gruß ausmachen. Reine Abstraktion, so sagt der Künstler, sei am schwersten umzusetzen. Ohne Vorbild müsse er aus Farben und Formen selbst etwas entstehen lassen.

Emotion
„Emotion“. Foto: MZ

Beispiele für diese Arbeiten sind sehr unterschiedlich. Das Pendant zur „Blauen Welle“ ist das in Rottönen gehaltene Acrylbild „Emotion“. Werner Gruß erklärt mir, dass der Mensch Millionen von unterschiedlichen Farbtönen wahrnehmen könne. Allein in Rot-Gelb-Tönen sind hier eine Vielzahl von Farbschattierungen zu sehen, die ein leicht nach rechts verschobenes Zentrum in Dunkelviolett erhalten haben.
In diesen abstrakten Bildern kann jeder Betrachtende spazieren gehen und Details oder Assoziationen für sich entdecken. So habe einmal eine Besucherin, erzählt der Maler, in dem Bild „Eruption“ eine Flamencotänzerin entdeckt.


„Eruption“ und „Windows“. Foto: MZ

Deutliche Figuren enthält das Bild „Windows“, aber auch hier kann sich der Interessierte fragen, was in den einzelnen Fenstern passiert, so etwa, was macht der Typ mit den Luftballons?

Aus dem malerischen Werk fällt das Bild „Trees“ heraus. Es stellt eine in Grau gehaltene Landschaft mit zwei Bäumen, die erstaunlich dünne Stämme haben, dar und vermittelt eine deutliche Novemberstimmung. Das gegenständliche Werk ist aufgelöst, der Nebel wird dadurch sichtbar.


„Trees“. Foto: MZ

Auf der anderen Seite der Galerie sind Bilder in wieder anderer Duktion zu sehen, aber immer einem der drei Genre zuzuordnen. Im Bild „Fauna“ ist ein Schaf, wenn man um 180 Grad dreht, zu ahnen. Hier besticht die Kombination von dem fast schwarzen Hintergrund mit Weiß, Blau und einigen Tupfen Grün. Goldtupfer hat Werner Gruß in „Hidden Gold“ versteckt und in der Acrylmalerei „Town“ löst er die vertikale Struktur einer Stadtansicht auf.


„Fauna“. Foto: MZ

Die zwei folgenden Stadtansichten in Grün und Rot hat der Künstler, wie er erklärt, mit einer speziellen Technik gefertigt. Um die geraden Formverläufe zu realisieren, deckte er ab und sprayte die Farbe auf den vorbereiteten Untergrund.


„Modern Town Green“ und „Modern Town Red“. Foto: MZ

Mit einem Farbenrausch in Blau geht der Rundgang zu Ende. Im „Familienausflug“ stechen noch einmal fünf Figuren aus der Farbkomposition hervor. Verschiedene Blautöne kombiniert mit Weiß machen die „Cloud“ aus, in der mit ein bisschen Fantasie Fuchur aus der „Unendlichen Geschichte“ erkennbar wird. Und in „Rhodos blau“ spielt Werner Gruß mit kalligrafischen Formen ebenso wie er gebrochenes Glas in die Komposition einbaut.

Die Ausstellung von Werner Gruß in der Raiffeisenbank Gmund ist noch bis zum 12. Januar 2022 zu den Öffnungszeiten der Bank montags bis freitags 08:30 – 12:30 Uhr, montags: 14:00 – 16:00 Uhr und dienstags und donnerstags von 14:00 – 17:30 zu sehen.

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