Benedikt Blaskovic

Benedikt Blaskovic: „Ich bin ein Macher“

Benedikt Blaskovic. Foto: Dirk Bartling

Neuer, bei Bayrischzell gedrehter Film

Vor fünf Jahren porträtierten wir Benedikt Blaskovic auf der Jugendseite der KulturBegegnungen als Nachwuchsschauspieler. Inzwischen hat der nunmehr 28-Jährige eine steile Schauspielerkarriere hingelegt und präsentiert bei den Hofer Filmtagen seinen ersten Film als Produzent.

Der Mystery-Spielfilm des Regisseurs Philipp J. Pamer ist ein No-budget-Projekt und wurde in nur 76 Stunden gedreht. Er basiert auf einer privaten Geburtstagsfeier, die Benedikt Blaskovic in der Nesslertalhütte bei Bayrischzell feierte. Dabei entstand die Idee für den Film. „Der Auslöser ist, dass Nico sich komisch verhält, dann verschwindet und statt dessen kommt ein Mann aus dem Wald“, erzählt der junge Produzent, der auch die Hauptrolle neben Jens Atzorn und Jenny Marie Muck spielt.

„Wir hatten kein Drehbuch, nur ein Treatment, alles ist improvisiert, die Dialoge entstehen aus den Figuren heraus“, erklärt er. Letztlich geht es um einen Konflikt in der Gruppe und um Vergangenheitsbewältigung bei den acht Freunden, drei Frauen und fünf Männern.

Filmplakat Benedikt Blaskovic

Die Hofer Filmtage vom 25. bis 30. Oktober, von dem in diesem Jahr verstorbenen Heinz Badewitz vor 50 Jahren gegründet, seien das perfekte Forum für die Uraufführung, denn hier gebe es insbesondere Genre- und experimentelle Filme, meint Blaskovic. Im nächsten Jahr hofft er, den Film auch im Landkreis Miesbach zeigen zu können.

Schließlich stammt der erfolgreiche Schauspieler aus Schliersee, ging ins Gymnasium Miesbach, spielte Schlagzeug in der der Big Band der Schule und am Freien Landestheater. Eigentlich wollte er Musiker werden, studierte ein paar Semester Schlagzeug, aber dann rief der Film.

Mit Peter Simonischek

Inzwischen ist der sympathische und unprätentiöse Schauspieler in vielen Filmen und Serien zu sehen gewesen. Kürzlich lief der bemerkenswerte Streifen „Bergfried“, in dem er überzeugend in seiner Vergangenheitsbewältigung um den Nazi-Großvater an der Seite Peter Simonischeks spielt. In Krimiserien, wie „Heldt“ oder „Die Chefin“ hatte er Rollen und jetzt hat gerade eine neue Staffel von „Die Rosenheim Cops“ begonnen, in der Ben Blaskovic durchgehend den Controller Andreas Lorenz spielt.

Zu Weihnachten, so erzählt er, komme eine neue Folge vom „Traumschiff“, in der er die Hauptrolle spielt, einen jungen Mann, der mit Freunden in Kuba seinen Junggesellenabschied feiert, wobei es zu einem Zwischenfall kommt. „Sieben Wochen Karibik“, schwärmt er, für den das Surfen zum Leben dazu gehört.

Mit Heiner Lauterbach

Er mache gern kommerzielle Produktionen für ARD und ZDF, dazwischen aber auch Projekte und Kinofilme, wie „Harms“ wo er an der Seite von Heiner Lauterbach spielte. Ein aktuelles tolles Projekt sei der Film „One shot left“, ein Film ohne Schnitt. „Das war die anstrengendste Produktion, die ich gemacht habe“, sagt er.

Als Produzent ist der gefragte Schauspieler ein Quereinsteiger, hat sich durch Kurse weiter gebildet und holt sich wenn nötig die richtigen Leute ins Boot. „Ich bin ein Macher“, stellt er fest und denkt auch schon darüber nach, einmal Regie zu führen. Eine Idee für einen Psychothriller ist schon in der Schublade, er will ihn in Kroatien drehen, wo einst sein Opa herkam, denn dort gebe es bessere Fördermöglichkeiten. Wieder geht es, wie beim „Nesseltal“ um Konflikte in einer Gruppe, Verborgenes kommt hoch, der Unterschied zwischen Wahrheit und Fiktion verwischt.

bb3cd

Und ganz nebenbei hat Benedikt Blaskovic eine CD mit drei eigenen Songs aufgenommen, er allein mit Gitarre, Schlagzeug und Stimme. Balladen sind es, in zwei melancholische ist eine eher flotte eingebettet, natürlich geht es um Liebe und Schmerz und Benedikt Blaskovic versteht es auch hier, Gefühle gekonnt zu transportieren.

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