Lange Nacht der Kunst 2022 im Olaf Gulbransson Museum Tegernsee

Lang, lau, lebendig – die Lange Nacht der Kunst am Tegernsee

Nächtlich illuminiertes Olaf Gulbransson Museum in Tegernsee. Foto: IW

Kultur am Tegernsee

Zum zweiten Mal fand die Lange Nacht der Kunst rings um den Tegernsee statt. Bis in die späten Abendstunden hinein besuchten Kunstinteressierte die Ateliers, Galerien und illuminierten Museen.

„Licht verbindet“ war das Motto des Sponsors E-Werk Tegernsee, der das Olaf Gulbransson Museum in Tegernsee, das Museum Tegernseer Tal und das Heimatmuseum im Jagerhaus Gmund während der 2. Langen Nacht der Kunst kunstvoll illuminierte – und den Interessierten den Weg zu den Museen wies. Aber bereits in den Nachmittagsstunden am Freitag und Samstag zogen kunstaffine Besucherinnen und Besucher entlang der Kunstroute – mit dem kostenlosen Armbändchen bei kostenlosem Eintritt in Museen und Führungen und freier Fahrt mit dem RVO um den Tegernsee.

Lange Nacht der Kunst 2022 im Jagerhaus zur Ausstellung "Gmundart"
Vom Volksfestbesuch zur gmundart – eine Besucherin vor Bildern von Ekaterina Zacharova. Foto: IW

gmundart im Jagerhaus

In Gmund am Nordende des Sees öffnete neben der spannenden Dauerausstellung im Heimatmuseum Jagerhaus und zahlreichen Exponaten um den „Wilden Jager von Gmund“ auch die regionale Kunstausstellung gmundart ihre Pforten. Dort präsentierten 19 Maler, Bildhauerinnen, Fotografen und Objektkünstlerinnen ihre Werke. In Gmund Dürnbach öffnete der umtriebige Künstler Klaus-Peter Frank, Erfinder des Fingermax – eines Pinsels, mit dem nicht nur Kinder begeistert mit den Fingern malen können – sein Atelier. Kunstfotografie gab es bei Otsver Art Design zu sehen.

Lesetipp: gmundart 2022 mit Überraschungen

Muriel Breu im Atelier von Ekaterina Zacharova in Gmund

Fotoprojekt „Ananas, Pantoffeln & Co.“ von Muriel Breu. Foto: IW

Gemeinschaftsausstellung

In ihren Atelierräumen am Gmunder Bahnhof förderte die Gmunder Künstlerin Ekaterina Zacharova in einer Gemeinschaftsausstellung mit dem Titel „Just a Man“ zwei junge Nachwuchskünstlerinnen: Anastasia Kohler mit Buntstiftzeichnungen und Muriel Breu mit ihrem Fotoprojekt „Ananas, Pantoffeln & Co.“, in denen diese eine eindrucksvolle Entwicklung ihres Talents zeigt. In den während der Pandemie entstandenen, ungewöhnlich (und für die Modelle auch mutig) inszenierten Schwarzweiß-Fotografien stellt sie ihren Vater und Bruder gegenüber, um hintergründig humorvolle Auswege aus der täglichen Seriosität und angestrengten Sinnhaftigkeit zu zeigen.

Kunst am See

Das prächtige Sommerwetter nutzen die Besucher in Tegernsee zum Schlendern entlang des Sees – und für eine Einkehr am Bachmair Weissach Clubhaus, wo Suse Kohler Werke ihrer Malerei ausstellte. Im SPA & Resort Bachmair Weissach fand außerdem begleitend zur Langen Nacht der Kunst die Ausstellung von Christian Awe „IKAGAI“ statt. Am See entlang ging es weiter zur Galerie ARTEG und nach einem Abstecher im Atelier Jürgen Welkers in der Rosenstraße gelangte man zum Kurpark ins Olaf Gulbransson Museum Tegernsee. Dort gab es laufende Führungen zur aktuellen Sonderausstellung zum 100. Geburtstag des Zeichners Ernst Hürlimann und durch die Dauerausstellung – und für die Kinder ein buntes Mal- und Bastelprogramm, das begeistert angenommen wurde.

Peggy Neumann erklärt Werke von Camilo Toro.

Peggy Neumann erklärt Werke von Camilo Toro zur Langen Nacht der Kunst 2022. Foto: IW

Oberhalb des Kurparks am Steinmetzplatz überraschte Galeristin Peggy Neumann mit den farben- und lebensfrohen Werken des Malers Camilo Toro in der Galerie Orange, wo etwa im acht-Wochen-Rhythmus jeweils andere zeitgenössische Künstler präsentiert werden.

Janosch Müller in der Kunstakademie Tegernsee

Mixed-Media Kunst auf Styrodur – Janosch Müller in der Kunstakademie Tegernsee. Foto: IW

Gleich nebenan in der Kunstakademie Tegernsee war die Serie „Elemente“ des Stuttgarter Künstlers Janosch Müller zu sehen. Er widmet sich in seinen Arbeiten den Grenzbereichen von Malerei und Graffiti. Kinder konnten in seinem Workshop „Planets – my own universe!“ Tricks der Sprayer erlernen.

Dr. Roland Götz führt durch die Sonderausstellung zum Brandner Kasper - erfolgreiche Lange Nacht der Kunst 2022

Dr. Roland Götz führt durch die Sonderausstellung zum Brandner Kasper. Foto: IW

Prächtig illuminiert erstrahlte auch das Museum Tegernseer Tal, wo die Sonderausstellung des Vorjahres, „Die G’schicht‘ von‘ Brandner Kasper“, verlängert wurde, um Besuchern die Gelegenheit zu geben, deren Verfasser Franz von Kobell und sein Lebenswerk in Führungen besser kennenzulernen – sowie auch die 850 Exponate zur etwa 1000-jährigen Kulturgeschichte des Tegernseer Tals. Ein Bücherflohmarkt mit Literatur zu Kultur und Geschichte des Tegernseer Tals und Musik rundeten das Angebot des Museums ab.

Lesetipp: „Die G’schicht‘ von‘ Brandner Kasper“ im Museum Tegernseer Tal verlängert

Selbst zum Künstler werden 

In Rottach-Egern ging es weiter mit einem Besuch der Galerie „Kunst und mehr“. Dort konnten Kunstinteressierte in einer kreativen Rallye verschiedene Maltechnikern selbst ausprobieren und darüber hinaus den Tegernseer Popartkünstler Leumas und Werke von Smiglue kennenlernen. Gegenwartskunst auf höchstem Niveau war in der Galerie RNP fine arts von Rebecca Niehues-Paas zu sehen. In Bad Wiessee öffnete Jutta Stumböck ihr Malerei-Atelier für die Besucherinnen und Besucher der Langen Nacht der Kunst. Wer wollte, reiste also einmal rund um den See auf den sechzehn gebotenen Stationen der Langen Nacht der Kunst.

Lange Nacht der Kunst 2022 hatte Konkurrenz

Die Konkurrenz war indes groß. Tagsüber lockten bei prächtigstem Wetter Berge und See. Und am Abend das ebenso hell illuminierte Volksfest Gmund mit seinem weit leuchtenden Riesenrad. Aber die Veranstalter zeigten sich dennoch zufrieden. Ein paar mehr Gäste hätten es ruhig sein können, aber diejenigen, die da waren, seien begeistert gewesen. Darauf käme es schließlich an, so der einstimmige Tenor der befragten Künstler und Kulturveranstalter.

Die Lange Nacht der Kunst wurde initiiert von der Urlaubsregion DER Tegernsee in Kooperation mit den teilnehmenden Museen, Ateliers und Künstlern.

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