KunstStatt

Und sie bewegen sich doch

Die fünf Macher von KunstStatt: Michael Bachmann, Stefan Schweihofer, Sandro Thomas (Antik), Lizzie Hladik und Agnes Wieser (v.l.) Foto: MZ

Ausstellung in Schaftlach

Am kommenden Freitag, 10. Juni, eröffnet die Künstlergruppe KunstStatt ihre zweite Ausstellung in Schaftlach. Als special guest ist Stephan Mundi dabei, er überrascht mit special art, die man hören kann und die sich bewegt.

Im September vergangenen Jahres formierte sich eine Gruppe aus sechs einheimischen Künstlerinnen und Künstlern zu KunstStatt und präsentierte sich in einer ehemaligen, jetzt leerstehenden Pizzeria in Schaftlach. Jeder aus der Kerntruppe lud sich einen Kunstschaffenden seiner Wahl dazu ein.

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Schon im Februar dieses Jahres gab es in der Holzkirchner Sparkassenfiliale eine zweite Ausstellung, an der Lizzie Hladik, Agnes Wieser, Michael Bachmann, Sandro Thomas und Stefan Schweihofer ihre Werke zeigten.

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Das Anliegen der fünf engagierten Künstlerinnen und Künstler ist es, Kunst zu den Menschen zu bringen, Schwellenängste vor einer Galerie zu nehmen und deshalb Kunst an ungewohnten Orten zu zeigen.

Stephan Mundi
Stephan Mundi bei „Hibatzld“ in Kaltenbrunn. Foto: Petra Kurbjuhn

Jetzt kehren sie mit Gastkünstlerinnen und -künstlern nach Schaftlach zurück. Das Fünferteam hat sich Eli Miklavcic, Irmgard Reiter, Konrad Broxtermann, Simone Möller, Susanne Stubner und Thomas Jarzina eingeladen. Als special guest ist der aus Gmund stammende Künstler Stephan Mundi dabei, der die Webseite für die Offenen Ateliertage gestaltete und jetzt in Bad Kissingen wohnt.

Augmented reality bei Ausstellung in Schaftlach

Er wird mit einer neuen Kunstgattung aufwarten, die den Betrachtenden in die Kommunikation einbezieht. Dazu hat Stephan Mundi ein neues Verfahren benutzt. Augmented reality (AR) heißt übersetzt veränderte Realität und bedeutet, dass die Wahrnehmung durch ein Computerprogramm erweitert wird.

Ausstellung in Schaftlach
Stephan Mundi „Atlantis“: Einige Details werden sich bewegen. Foto: Stephan Mundi

„Ich habe in meinen Bildern je nach Lichteinwirkung Dinge entdeckt, die man beim ersten Hinsehen nicht sieht“, erklärt Stephan Mundi. Diese versteckten Details für jeden Betrachter sichtbar zu machen, erlaubt dieses neue Verfahren, das es seit einigen wenigen Jahren gibt, in der Kunst aber noch sehr wenig angewandt wird.

Bewegungen werden eingebaut

Der Trick besteht darin, dass eine Fotografie eines Bildes mehrstufig am PC bearbeitet und dann in das Programm geladen wird, wobei Bewegungen eingebaut werden.

Ausstellung in Schaftlach
Stephan Mundi „18A2“. Foto: Stephan Mundi

Der Prozess nehme zwei bis drei Tage in Anspruch, das Ergebnis aber ist verblüffend. Davon können sich Besuchende bei der Ausstellung in Schaftlach überzeugen. Mit einem Handy und QR-Code kann man Bilder zum Bewegen bringen und in völlig neue Welten eintauchen.

Dazu trägt auch die begleitende Musik bei. Der Künstler weist darauf hin: „Wer den Sound zu den AR-Animationen hören will, muss ein Bluetooth-Headset oder -Kopfhörer mitbringen, denn sonst würde es zu laut werden, wenn alle gleichzeitig den Sound anhören. Ohne Kopfhörer spielt die App keinen Sound ab.“


Stephan Mundi „Frau mit Schal“. Foto: Stephan Mundi

Stephan Mundi zeigt drei Werke: „In ‚Atlantis‘ tauche ich in eine Unterwasserwelt ein, ’18A2′ beschert mir völlig unterschiedliche Formen und Farben und die ‚Frau mit Schal‘ schaut mich an und schaut auch wieder weg.“

Gerade wurden drei andere Arbeiten des Künstlers in einer internationalen Gemeinschaftsausstellung in der Galleria Il Leone Dislivello in Rom gezeigt und im Juli sind sie dann in Florenz im LUIGI BELLINI MUSEUM zu sehen.

Kombination von alt und neu

Stephan Mundi hofft, dass mit dieser neuen Technik ganz andere, vor allem jüngere Menschen sich für Kunst begeistern können. „Es ist eine Mischung aus klassischer Kunst und Computertechnik, damit kombiniere ich alt und neu.“ Letztlich könne man damit auch die Werke alter Meister bearbeiten und jungen Menschen zugänglich machen.

In Schaftlach sind die Besuchenden jetzt schon eingeladen AR-Animationen neben konventioneller Kunst zu betrachten.

Die Ausstellung in Schaftlach gegenüber dem Bahnhof wird am 10. Juni um 18 Uhr eröffnet und ist am 11., 12., 17. bis 19. und 24. bis 26. Juni von 16 bis 20 Uhr geöffnet.

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