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Lona de Misa und das Symptom

Buchcover-Lona de Misa und das Symptom. Foto: Felicia Knitter

Buchtipp

Ein Phantom, das über ein entlegenes, vergessenes Dorf herrscht und eine Prophezeiung, die das ändern könnte. Ein Kampf gegen Unterdrückung und Diskriminierung. In seinem Buch „Lona de Misa und das Symptom“ vereint Wolfgang Rzehak gekonnt Politik mit Literatur. Er hat ein Buch geschaffen, das für alt und jung gemacht ist.

Die Liebe zu Büchern kann Türen öffnen, von denen man nicht denkt, dass sie sich je öffnen werden. So auch bei Wolfgang Rzehak. Er hat als Jugendlicher schon davon geträumt ein eigenes Buch zu schreiben. Aber wie das mit Träumen nun mal so ist: oft bleiben sie eben lange nur Träume. Inzwischen ist Wolfgang Rzehak schon ein jung gebliebener Erwachsener, hat eine Karriere im Landratsamt hinter sich und eine Familie gegründet.

Und was soll man sagen? Manche Träume gehen nach langer Zeit doch noch in Erfüllung. Während eines Familienurlaubs an der Spree kamen die ersten Ideen für das neue Buch auf. Manchmal braucht es nämlich nicht mehr als eine gute Gurkensuppe, ein paar Gute-Nacht-Geschichten und die lang gereiften Überlegungen, die sich Wolfgang Rzehak seit seiner Jugend gemacht hat.

Gerade die Demokratie ist ein Thema, das eine große Präsenz in Wolfgang Rzehaks Buch hat. Interessant und bildreich beschreibt er, wie eine Demokratie funktioniert, aber auch wie leicht sie zu manipulieren und sogar zu zerstören ist. Er schafft es mit seinem Schreibstil sachlich das Thema zu erörtern und zieht mit einigen Metaphern Parallelen zum geschichtlichen Hintergrund der Demokratie, schreibt aber gleichzeitig so kindgerecht, dass Kinder langsam an die Problematik herangeführt werden.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Doch was ist schon ein Buch ohne Bilder? Mona und Lisa Wagner, die beiden Töchter von Wolfgang Rzehak haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Charaktere im Buch zum Leben zu erwecken.

Aber auch das war gar nicht so leicht, denn wie um alles in der Welt sieht denn ein Gurkenmenschlein aus? Mona Wagner brauchte nur ein paar Skulpturen auf einem Brunnenrand und ihre Phantasie um diesen kleinen Menschlein ein Gesicht zu geben.

Den Zauberer Zapotak kannten die beiden Mädchen schon aus vielen Schlafgeschichten und haben ihn dadurch gut kennen gelernt. So war es für Lisa Wagner kein großes Problem mehr, den Zauberer mit allen seinen Charaktereigenschaften aus ihrem Gedächtnis aufs Papier zu bringen. Und mit der Zeit nahmen alle Figuren Form an. Zuerst als Skizzen in schwarz-weiß, später als richtige kleine Kunstwerke in Farbe. Als diese untermalen sie die Geschichte mit den Details, die das Buch vollkommen machen.

Doch Mona und Lisa Wagner haben nicht nur einfach die Figuren aus dem Buch ihres Vaters zum Leben erweckt. Denn ganz nach dem Motto „Lesen ist träumen und träumen ist Freiheit“ sind beide Mädchen begeisterte Buchliebhaberinnen. Die Freiheit lässt man sich dann doch ungern entgehen. Und diese Liebe zum Lesen hat mit Sicherheit auch dazu beigetragen, dass sie ihren Vater tatkräftig beim Schreiben unterstützt haben.

Mit ihren Zeichnungen und ihren Ideen haben sie auch die Geschichte mitgeschrieben, denn in Wolfgang Rzehaks Buch ist Platz für jeden. So bekommt auch der pinke Pudel, der ursprünglich gar nicht für die Geschichte vorgesehen war, eine tragende Rolle, doch was es damit auf sich hat, bleibt noch ein Geheimnis. Alles in allem kann man allerdings wohl mit gutem Gewissen behaupten, dass Mona und Lisa Wagner mit ihren 7 und 10 Jahren schon Kunst geschaffen haben.

Wolfgang Rzehak und seine FamilieWolfgang Rzehak und seine Familie. Foto: Felicia Knitter

Kein Märchen

Ein pinker Pudel, ein Zauberer, Gurkenmenschlein und Demokratie. Alles Dinge, die man nicht sofort in Beziehung setzen würde. Also worum geht es eigentlich in Wolfgang Rzehaks Buch? Ohne zu viel vorweg zu nehmen, kann man sagen, dass Politik und Gesellschaft eine große Rolle spielen. Wie funktioniert Diskriminierung und Ausgrenzung, aber auch Zusammenhalt und Gleichberechtigung? Das Buch ist ein Appell daran, aufmerksam zu leben, denn die Demokratie kann schneller untergraben werden als man denkt. Doch nicht nur Sachbuch-Leser kommen hier auf ihre Kosten, denn auf dem Cover steht zwar, das Buch ist kein Märchen und das stimmt auch, dennoch bilden die Charaktere einen eleganten Rahmen um die Sachebene. So ist für jeden was dabei.

Und mit dem Satz „Lesen ist träumen und träumen ist Freiheit“ im Kopf, sollte man sich die Freiheit nicht nehmen lassen und zum Buch greifen. „Lona de Misa und das Symptom“ ist es definitiv wert, gelesen zu werden.

Lona de Misa und das Symptom Erschienen bei „Books on Demand“

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