Gemeindehaus

Gemeindehaus schafft Begegnung

Martin Reents, Marlies Mehrer, Erwin Sergel im neuen Gemeindehaus, an dem der letzte Schliff angelegt wird (v.l.). Foto: MZ

Neueröffnung Gemeindehaus in Miesbach

Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Miesbach lädt vom 14. bis 23. Oktober zur Neueröffnung des Gemeindehauses ein. Hier entsteht im Foyer ein inklusiver Coworking Space für Ehrenamtliche, soziale Projekte und Kulturschaffende.

Wobei Inklusion keineswegs nur die Einbeziehung von behinderten Menschen betrifft, machte Martin Reents bei einem Rundgang deutlich. Der Vorsitzende des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes im Dekanat Bad Tölz war mit Pfarrer Erwin Sergel und vielen anderen Akteuren an der Projektplanung des Neubaus beteiligt.

Inklusion bedeute ebenso Jung und Alt zusammenzuführen oder Hör- oder Sehgeschädigten zu ermöglichen, an dem neuen Begegnungsort mitzuwirken.

Gemeindehaus
Wand des Gemeindehauses zur Kirche. Foto: MZ

Als groß angelegtes LEADER-Projekt wurden immer wieder Ideen der Bürgerinnen und Bürger in das Konzept eingespeist. Architekt Johannes Wegmann war beauftragt worden, einen Zwischenbau zwischen Kirche und Gemeindehaus zu entwerfen, der diese Ideen umsetzt.

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Nun ist es so weit. Zwar sind innen und außen noch die Handwerker am Arbeiten, aber bis zur Neueröffnung am 14. Oktober werden die meisten Arbeiten abgeschlossen sein, ist Erwin Sergel optimistisch.


Blick auf das Gemeindehaus, an dem noch die Handwerker arbeiten. Foto: MZ

Die feierliche Eröffnung startet am Sonntag, 16. Oktober um 14 Uhr mit einem Gottesdienst, den Regionalbischof Christian Kopp halten wird. Nach der Schlüsselübergabe wird das Haus vorgestellt. „Alle bisherigen Aktivitäten gehen weiter“, betont Erwin Sergel. Ob Chöre oder Jugendarbeit, Kino in der Kirche, Konzerte und natürlich die Gottesdienste und andere Formate werden weitergeführt.

Neu aber sei, so der Pfarrer, die Coworking-Idee im Foyer. Dieses werde für Ehrenamtliche, soziale Projekte und Kulturschaffende offen sein. „Das Ganze funktioniert aber nur, wenn es einen Kümmerer gibt“, erklärt er.


Blick in den Saal, der renoviert wird. Foto: MZ

Mit Marlies Mehrer wurde die geeignete Person als Quartiersmanagerin gefunden. Gefördert vom deutschen Hilfswerk der Fernsehlotterie kann die junge Erzieherin als Ansprechpartnerin für alle Interessenten fungieren.

Quartiermanagerin Marlies Mehrer

Das Konzept des Quartiermanagers, so erklärt Martin Reents, sei neu in der Region, funktioniere aber in den Städten schon sehr gut. „Marlies Mehrer soll ein Netzwerk schaffen“, sagt Erwin Sergel. Man hoffe aber auch, dass einige Ehrenamtlich sie bei ihrer Arbeit unterstützen.

Das neue Coworking-Space solle ohne Reservierung laufen und sei keineswegs eine Konkurrenz zu den bestehenden kommerziellen Coworkereien im Landkreis. Denn hier gehe es um soziale und kulturelle Projekte, die ehrenamtlichen Kreativen können den Raum kostenfrei nutzen.

Gemeindehaus
Auch in der Küche wird noch gewerkelt. Foto: MZ

„Ich möchte den Raum beleben und Menschen ermutigen, hierher zu kommen“, macht Marlies Mehrer deutlich. Hier soll man sich treffen, auch herauskommen aus der eigenen Blase und in der Küche beim Kaffeekochen mit anderen Menschen gemeinsame Themen finden. Bekanntlich findet ja die eigentliche Party in der Küche statt.

Mitmachen im Gemeindehaus

„Es kann auch sein, dass man sich einmal selbst einen Tisch hinstellen muss“, sagt Marlies Mehrer und Martin Reents ergänzt: „Passiv sein geht nicht.“

Mit zahlreichen Veranstaltungen wird die Neueröffnung des Gemeindehauses gefeiert. Einige davon sind etablierte, einige davon sind neu. Wöchentlich wird das Montags-Miteinand für Senioren und das Café Lila, bei dem Jugendliche mit Handicap servieren, stattfinden.

Neu sind die „15 Minuten Kulturmomente“, die montags bis freitags um 17 Uhr eingeplant sind und wo Kulturschaffende mit Musik, Literatur, Tanz oder Kunst den Alltag für eine Viertelstunde unterbrechen.

Gemeindehaus
Martin Reents, Marlies Mehrer und Erwin Sergel freuen sich auf die Neueröffnung (v.l.). Foto: MZ

Die Akteure sind sich einig, dass das vorgesehene Konzept nicht in einer fertigen Hausordnung mündet. „Wenn etwas geändert werden muss, werden wir ändern“, sagt Erwin Sergel. Dabei aber sollen alle, die das neue Gemeindehaus nutzen wollen, mitwirken, in einer offenen Gemeinschaft.

Das umfangreiche Programm vom 14. bis 23. Oktober zur Neueröffnung des Gemeindehauses der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Miesbach finden Sie auf der Webseite.

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