„Avalon“ beim Kurzfilmfestival
Filmemacher Thomas Zeug mit FoolsKINO-Betreiber Tom Modlinger. Foto: MZ
Kurzfilmfestival in Holzkirchen
Zum Kurzfilmfestival hatte Tom Modlinger vom FoolsKINO Holzkirchen wieder zur Wintersonnwende eingeladen. Der Abend versammelte alte Hasen des Kurzfilms und Nachwuchsfilmer zum Kennenlernen und Austauschen. Im Mittelpunkt des Abends stand die Uraufführung von „Avalon“ von Leif Eisenberg.
Der kürzeste Tag des Jahres ist ideal, um Kurzfilme zu zeigen. Die deutschlandweite Tradition hat auch in Holzkirchen Tradition, musste allerdings für zwei Jahre ausgesetzt werden. Deshalb, so erklärte Tom Modlinger in seiner Anmoderation, würden nicht nur aktuelle Filme gezeigt, sondern auch solche von 2019 bis 2021.
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Der dreistündige Abend enthielt eine spannende Mischung aus Filmen regionaler Produktion, etwa der Oberland-Realschule Holzkirchen, und internationalen Streifen. So gab es als Warm-Up den witzigen französischen Film „Omnibus“, der eine gut gemeinte Rettungsaktion zeigt, die völlig daneben geht.
Verschwörungstheorien und Sprechergüsse
Das Würzburger Röntgengymnasium war mit zwei Filmen dabei. Der erste „Gähnende Lehre“ räumt auf humorvolle Weise mit Verschwörungstheorien auf. Die Müdigkeit von Schülern und Lehrern hat nämlich mit Energieabsorbern zu tun, die von kriminellen Seilschaften installiert wurden. Köstlich. Ebenso gut gemacht und witzig ist der Film „Tinnitus“ der Würzburger, in dem es um unaufhaltsame Sprechergüsse geht.
Sebastian Wanninger von der Oberland-Realschule Holzkirchen. Foto: MZ
Sebastian Wanninger, Leiter der Filmgruppe der Oberland-Realschule Holzkirchen, informierte, dass der Film unter schwierigen Corona-Bedingungen gedreht wurde und kommentierte: „bemerkenswert“.
Er selbst ist ein Protagonist des Films „Würfelspiel“, produziert von Schülerinnen und Schülern seiner Filmgruppe in Eigenregie. Hier geht es um einen ziemlich ekelhaften Lehrer, der seine Bösartigkeit bitter büßen muss. Zu dem spannenden, gruseligen Film werde es eine Fortsetzung geben, informierte Sebastian Wanninger.
„2 ALIENS“ bestehen Abenteuer
Einen gut gemachten Animationsfilm zeigte Thomas Zeug. Der Profifilmer und Grafiker beim Fernsehen fertigt seit Jahren die Serie „2 ALIENS“, in denen die beiden Außerirdischen in ihrem Raumschiff Abenteuer zu bestehen haben. In der gezeigten Folge geht es um schlimme Vertreter der Irdischen, die den Fremden ein Security Paket andrehen wollen.
Gut gemacht ist auch ein Animationsfilm aus Neuseeland „Feuer in Pappstadt“ in der Art alter Katastrophen- und Verfolgungsfilem. Und gruselig der kurze Film „Don’t sleep“.
Filmemacher Leif Eisenberg. Foto: MZ
Mit einer Uraufführung war der Holzkirchner Filmer Leif Eisenberg mit seinem Team gekommen. Zunächst aber zeigte er einen Film der Filmakademie Baden-Württemberg mit dem Titel „Märtyrer der Strebsamkeit“, ein Film aus dem Mittelalter, der aber direkt Bezug nimmt auf die Geschehnisse während der Pandemie, wo sich oft keiner mehr auskannte, welche Verordnung denn nun gültig ist.
„Avalon“ – mystisch und gruselig
Gemeinsam mit Elias Müller drehte er den dreißigminütigen Spielfilm „Avalon“ der beim Kurzfilmfestival zur Uraufführung kam. Es ist ein typischer Leif Eisenberg Film mit mystischen Zügen. Ergänzt wird die märchenhafte Grundstimmung durch den Einsatz psychedelischer Pilze. Die Geschichte erzählt von zwei Schwestern. Für die eine ist die Welt schlecht, für die andere wunderschön. Wie der Film die Erzählung des verstorbenen Vaters der beiden Schwestern über das Mädchen in dem Hügelgrab mit der Begegnung der beiden Mädchen im Wald verwebt, ist spannend und auch ein bisschen gruselig erzählt.
„Ritter, Tod und Teufel“ für 2023
Koproduzent bei diesem Film war Tom Modlinger vom FoolsKINO und er wurde auch von der Marktgemeinde und heimischen Unternehmen gesponsort. In der lebhaften Diskussion erzählte Leif Eisenberg von seiner Intention, den Dreharbeiten und informierte, dass der nächste Film „Ritter, Tod und Teufel“ schon abgedreht sei. Zum nächsten Kurzfilmfestival am 21. Dezember 2023 wird er gezeigt werden.
Aber an dem Abend ging es nicht nur ums Filme schauen, sondern ebenso um das Voneinander lernen, sich Begegnen und Vernetzen, so fanden sich in der Pause und am Ende die gestandenen Filmemacher gern mit den Newcomern zur Diskussion zusammen.