Beeindruckende Werke des vhs-Fotoclubs
Einladung zur Ausstellung. Foto: vhs-Fotoclub
Ausstellung in Holzkirchen
Sein zehnjähriges Bestehen nahm der vhs-fotoclub Oberland Holzkirchen zum Anlass, sich im KULTUR im Oberbräu mit der Ausstellung „Gedruckte Eindrücke“ seiner Mitglieder zu präsentieren. Die ambitionierten Laien zeigen ihre umfassenden breit gefächerten Kenntnisse mit beeindruckenden Fotografien.
Vor zehn Jahren habe Eva-Maria Zernig unter dem Dach der Volkshochschule in Holzkirchen den Fotoclub gegründet, erzählt Ilona Fleck. Ein Teil der Mitglieder habe auch die Kurse, insbesondere von Stefan Sporrer, bei der vhs besucht und damit ihr Wissen der Fotokunst erweitert.
vhs-Fotoclub mit Stammtisch und Ausstellungen
Der jetzige vhs-Fotoclub laufe als Kurs mit Kursleiter Klaus Buchmeier. Einmal im Monat, so erklärt dieser, treffe man sich zum Stammtisch. „Hier geht es um persönliche Kontakte, um Austausch und konstruktive Kritik“, erklärt Ilona Fleck. Man mache aber auch Exkursionen und organisiere gemeinsame Ausstellungen. So waren in den Jahren 2014 bis 2020 sechs Ausstellungen an verschiedenen Plätzen in Holzkirchen unter jeweils einem bestimmten Motto zu sehen.
Ilona Fleck vor ihren Werken. Foto: MZ
Ein bestimmtes Thema gebe man sich auch jeden Monat vor und gehe dann miteinander hinaus, um die passenden Motive zu finden, sagt Klaus Buchmeier. Da jeder ein Spezialgebiet habe, sei das eine Herausforderung, „aber nur so lernt man“, meint er. Und Ilona Fleck ergänzt: „Man muss die Komfortzone verlassen.“
Nur das Ergebnis zählt
Trotz weitreichender Erfahrungen bilden sich 17 Mitglieder des vhs-Fotoclubs immer noch weiter, denn, so Klaus Buchmeier, in der Fotografie gebe es ständig neue Themen. Alle Fotografinnen und Fotografen arbeiten digital. Aber das Equipment spiele dabei keine Rolle. „Nur das Ergebnis zählt“, betonte Ilona Fleck.
Kursleiter Klaus Buchmeier vor seinem Werk. Foto: MZ
Thomas Mandl, Leiter der vhs Oberland, war Gründungsmitglied des Fotoclubs und führte zur Vernissage in die Ausstellung ein, bei der jedes Mitglied ein oder zwei Fotografien beisteuern durfte.
Die Präsentation zeigt die verschiedenen Motive, Themen und Techniken, die in der modernen Fotografie angewandt werden. Bei einem Rundgang durch die Ausstellung erläutern mir Ilona Fleck und Klaus Buchmeier die Besonderheiten.
Aus des Waldes Dichte. Foto: Elke Ewerhart
So finden sich in mehreren Arbeiten übereinandergelegte Bilder. So bei Robert Krieges „St. Josef“, Elke Ewerharts „Eisnacht“ oder Ulrike Emschermanns „Nemo“. Der Mufflonkopf ist im Bild „Aus des Waldes Dichte“ von Elke Ewerhart auf ein Bild des Waldes gelegt. Hertha Böhner hat in „Fotospielerei“ sogar viermal ein Motiv, jeweils gedreht um 90 Grad übereinandergelegt.
Fotografie aus fernen Ländern zeigt Brigitte Cramer mit ihrer „59th Bridge“, über die die einzige Seilbahn New Yorks läuft, Marcus Grossmann beobachtet Braunbären beim Fischen in Alaska und Birgit Klusmann wirft mit „Die Beharrlichkeit der Gegensätze“ einen Blick auf Matera.
Makrofotografie
Der Makrofotografie hat sich Andrea Bahr mit ihrem Bild „Wärme“ verschrieben, das in bewusster Unschärfe wohl eine Tomate beinhaltet. Auch die Pilze von Anita Ströbel und Erich Bannasch sind von unten, eigens beleuchtete Makroaufnahmen.
In lila bearbeitet finden sich die „Kuhschellen“ von Günter Kleber. „Auf dem Weg zum Riederstein“ entdeckte Ilona Fleck die Pusteblume und „Die blaue Federlibelle in den Lechauen“. In der Kissinger Heide bei Augsburg gebe es seltene Wildblumen und daher auch seltene Insekten, erzählt die Fotografin.
Die Landschaftsfotografie ist durch Klaus Buchmeier mit dem wie gemalten Bild „Santa Maddalena“ mit den Geißlerspitzen in den Dolomiten vertreten. Für eine solche Aufnahme müsse man den richtigen Zeitpunkt abpassen, wenn die Bäume noch belaubt, die Lärchen aber schon verfärbt seien, erklärt er.
Schafe im Nebel. Foto: Erika Bachmann
„Schafe im Nebel“ nennt Erika Bachmann ihre Fotografie, bei der sie einen Moment der Sonne im Nebel erhaschte und bei dem die Schafe im Vordergrund in die Kamera schauen. Auch der „Winterzauber am Schliersee“ von Günter Kleber erhält seine Wirkung durch den Nebel.
Durch Überbelichtung und Entsättigung wird der „Strandblick Grado“ von Frank Altmayer zu einem nahezu mystischen Bild. Nur in einer Fotografie taucht auch der Mensch auf. Ingrid Hofbauer hat die „Ballerina“ in graziöser Pose eingefangen.
Die Ausstellung zeugt von handwerklichem Geschick ebenso wie von dem versierten Blick der Mitglieder des Fotoclubs. Kein Wunder also, dass mehrere von ihnen schon zahlreiche Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Fotowettbewerben erreichen konnten.