Die Kunst des Augenblickes
Die Kunst des Augenblickes. Foto: Hans-Günther Kaufmann
Ausstellung in Miesbach
Eine Weltpremiere gab es am Freitagnachmittag am Miesbacher Stadtcafé zu feiern. Hans-Günther Kaufmann präsentierte Fotos der internationalen Kampagne von Segafredo, die in 110 Ländern zu sehen sein wird.
An den Wänden hängen große Schwarz-Weiß-Fotografien, die „die Kunst des Augenblickes“ festhalten, ein Espresso, einen Augenblick der Freude. Ergänzt hat sie der Miesbacher Fotograf ebenfalls mit Augenblicken, aber mit besonderen bayerischen.
Foto: Hans-Günther Kaufmann
„Warum eine Weltpremiere hier in Miesbach?“ fragte Franz Schwaiger, Geschäftsführer von Segafredo Zanetti Deutschland und antwortete „weil wir hier wohnen“, aber es habe auch etwas mit Jaro zu tun. Das Miesbacher Urgestein der Gastronomie Jaro Junek erfreute über fast 35 Jahre mit seiner „Böhmischen Arche“ am Lebzelterberg Klein und Groß in der Kreisstadt.
Franz Schwaiger, Geschäftsführer Segafredo Deutschland und Fotograf Hans-Günther Kaufmann. Foto: MZ
Er habe 1990 im Auftrag von Segafredo den Vertrieb in Deutschland aufgebaut, erzählte Franz Schwaiger und dabei Botschafter gesucht. In Jaro habe er einen Gastronomen gefunden, der bereit gewesen sei, Segafredo auszuschenken.
Genuss in Bildern
Heute habe er 4.000 Kunden und mit einer weltweiten Kampagne wolle man den Kaffeegenuss beschreiben. „Mit Worten ist das unmöglich“, sagt der Geschäftsführer, „das geht nur mit Bildern“. Die Schwarz-Weiß-Fotografien von Hans-Günther Kaufmann könnten den Genuss erklären und dokumentieren.
Die Kunst des Augenblickes. Foto: Hans-Günther Kaufmann
Das erste Fotoshooting habe bereits vor dreißig Jahren in Mailand, später in Bologna und jetzt in München stattgefunden, wobei man immer mit Laien gearbeitet habe. Früher sei noch die obligatorische Zigarette dabei gewesen, heute aber verkörpere die Marke Segafredo den Zauber Italiens.
Hans-Günther Kaufmann begann seine Einführung mit einer Episode. Nie habe er gern geredet, aber einmal habe er auf Bitte Pater Odilos auf Kloster Andechs eine Einführungsrede zu seinen Fotografien des Jakobsweges halten sollen. Über Wochen habe er sich darauf vorbereitet, Kluges zusammengestellt, aber dann sei kurz vor seinem Auftritt die Rede weg gewesen.
Hans-Günther Kaufmann. Foto: MZ
„Ich musste die Rede freihalten, aus der Erinnerung erzählen, was mich berührt hat und die Leute hörten aufmerksam zu“, erzählte er. Seitdem bereite er keine Rede mehr vor.
„Jaro, du warst die Insel in der Wüste, was den Espresso anbelangt“, wandte er sich an den Miesbacher Gastronomen. Die Fotografie halte den Augenblick fest und die Kunst des Augenblicks sei der Espresso. Er habe sich sehr gefreut, dass er die renommierte Kampagne von Segafredo begleiten dürfe.
Han-Günther Kaufmann, Franz schwaiger und Jaro Junek. Foto: MZ
„Schöpferisch sein ist der Anfang von der Ewigkeit“, schlug er den Bogen vom Espresso zu universelleren Themen. Die Kunst des Augenblicks könne jeder Mensch genießen und erfahren, wie kostbar das Leben ist.
Foto: Hans-Günther Kaufmann
Deshalb habe er die Fotos der Kampagne ergänzt mit einigen bayerischen Bildern. So den Augenblick eingefangen, als das Mädchen mit der Kerze bei ihrer Firmung ergriffen ist. Oder den Augenblick, als die Frau ihre Kühe auf die Weide treibt.
Umwelt als Schöpfung sehen
In unserer Zeit, so betonte Hans-Günther Kaufmann, stünden große Veränderungen an. Dabei komme es darauf an, die Umwelt als Schöpfung zu bewahren. Deshalb weise er auf seine nächste Kampagne mit dem Titel „Wir sind Schöpfung“ hin. „Die Natur ist nicht nur ein Urlaubsziel, sondern möge als Schöpfung betrachtet werden.“ Er hoffe, dass sich das Bewusstsein der Menschen ändern werde.
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