Abstraktes und Gegenständliches in Hausham

Uschi Hügelmeyer, Paul Warburton und Tina Kappus (v.l.). Foto: Hannah Miska

Ausstellung in Hausham

Mit Tina Kappus, Uschi Hügelmeyer und Paul Warburton haben sich drei sehr unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten zu einer gemeinsamen Ausstellung im Kunst- und Kulturhaus Hausham zusammengeschlossen. Und genau das macht die Präsentation spannend und sehenswert.

Am Freitag wurde die neuerliche Ausstellung des Kunstkreises Hausham durch Kulturreferentin Lisbeth Leidgschwendner und Bürgermeister Jens Zangenfeind feierlich eröffnet.
Bürgermeister Jens Zangenfeind, Kulturreferentin Lisbeth Leidgschwendner, Uschi Hügelmeyer, Paul Warburton und Tina Kappus (v.l.). Foto: Hannah Miska

Tina Kappus

KulturVision konnte schon vorab einen Blick hineinwerfen und sich in die künstlerische Welt der drei Ausstellenden mit Abstraktem und Gegenständlichem vertiefen. Tina Kappus überrascht mit einem vielfältigen Werk, das ansprechend in den beiden kleinen Räumen präsentiert wird.

„Kleiner und großer Blick“, so heißen zwei Bilder, die sie passenderweise in Fenster- statt Bilderrahmen eingefügt hat. Die abstrakten Bilder lassen Blütenformen, etwa eine Tulpe vermuten.


Tina Kappus: Pflanzen statt Pflaster, Bienenfutter und Sommer im Glas. Foto: Petra Kurbjuhn

Daneben aber sind drei expressive ausdrucksstarke Bilder in kräftigen Farben zu sehen, in denen sehr klar Blumenmotive erkennbar sind. Ihre kreativen Titel „Pflanzen statt Pflaster“ oder „Bienenfutter“ lassen die Bedeutung der Bildinhalte deutlich werden. Impressionistisch anmutend, an Claude Monet erinnernd, hat Tina Kappus „Seerosen“ gemalt.

Ganz abstrakt wird es im Nachbarraum. Auch hier dominieren starke Farben und die Kombination verschiedener Materialien, wie Acryl, Ölpastellkreide und Tinte in einem Bild. Die kräftigen Farben und die Komposition der Arbeiten vermitteln Dynamik.


Tina Kappus: Wasserspiel und Fragilo. Foto: Petra Kurbjuhn

Ganz anders präsentiert sich Tina Kappus mit einigen kleinen Arbeiten im großen Raum. Es lohnt sich, sich in die Köpfe des Mystikers, des Strategen, des Predigers oder des Magiers zu versenken und die vielen Details zu entdecken.

Abstraktes und Gegenständliches
Uschi Hügelmeyer: ohne Titel. Foto: Petra Kurbjuhn

Uschi Hügelmeyer

Mit Uschi Hügelmeyer präsentiert sich eine Gastkünstlerin aus Bad Tölz, die eine ganz andere Malweise verfolgt. Ihre zumeist kleinformatigen Bilder im Hauptraum gehören der abstrakten oder auch informellen Malerei an. Dabei legt sie Wert auf den eigentlichen Malprozess.


Uschi Hügelmeyer: Metallica I. Foto: Petra Kurbjuhn

Zunächst erschafft sie verschiedene Farbschichten übereinander und erzeugt damit ihre abstrakten Kompositionen mit lebendigen Farbräumen. Oft sind diese bereits strukturiert. Danach aber ergänzt sie die Farbstrukturen zusätzlich durch Muster, die sie in die Oberflächen kratzt. Dadurch werden erhabene Linienstrukturen sichtbar. Sie sagt über ihren Prozess, dass sie kratzt, wieder wegnimmt, neu webt und verbindet, was zusammengehört. Dadurch kommt in den Werken eine spielerische Leichtigkeit zutage.

Abstraktes und Gegenständliches
Paul Warburton: Drei Ansichten von Miesbach. Foto: Petra Kurbjuhn

Paul Warburton

Die gegenständlichen Arbeiten von Paul Warburton ergänzen die Ausstellung vortrefflich. Der britischstämmige Schlierseer hat Miesbacher Impressionen gemalt, von denen eins schon vom Kulturamt der Kreisstadt erworben wurde. Seine Landschaftsinspirationen findet er aber auch in Australien oder in Frankreich, wobei das in Schwarz-Weiß gehaltene Bild von St. Emilien fotorealistische Züge aufweist.

Dagegen sind die Hütten am Schliersee mit ihrem Nebel und ihren Licht-Schatten-Effekten atmosphärisch geprägt, ebenso wie die stimmungsvollen Ausblicke aus Yorkhire oder das dichte Sturmbild aus Australien.

Abstraktes und Gegenständliches
Paul Warburton: Kannen auf Regal. Foto: Petra Kurbjuhn

Ganz neu hat Paul Warburton Kohlezeichnungen von Wendelstein und Breitenstein gefertigt und ebenso neu sind seine Stillleben. Hier kann er seine britischen Gewohnheiten mit Baked Beans dokumentieren und die leicht angeschlagenen Emaillekannen aus Frankreich auf dem Bord als Motiv zu gelungenen Kompositionen verarbeiten.

Die abwechslungsreiche und spannende Ausstellung ist bis zum 24. September täglich von 14 bis 17 Uhr im Kunst- und Kulturhaus in der Tegernseer Straße 20a in Hausham geöffnet.

Zum Weiterlesen: Ein Sommerfest fürs Auge in der Gemeinde Hausham

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