STREET ART FOR THE FUTURE
Bei der gestrigen Einweihung: Gemeinderat, Bürgermeister und Jugendliche. Foto: Maria Glas
Projekt in Gmund
Das von der Gemeinde Gmund in Zusammenarbeit mit ihrer Partnergemeinde Fauglia gestartete Projekt „STREET ART FOR THE FUTURE“ wurde gestern offiziell eingeweiht. Die Bahnunterführung in der Seestraße wurde durch junge Künstlerinnen und Künstler zum Symbol für Partnerschaft und nachhaltiges Miteinander.
Partnerschaft gewinnbringend
Bis zur letzten Minute hatten einige der beteiligten acht Jugendlichen noch gemalt, dann wurden Farbe, Pinsel und Leitern entfernt und der feierliche Festakt konnte beginnen. Gmunds Bürgermeister Alfons Besel betonte, wie gewinnbringend für Gemeinde und Bürger die Partnerschaft mit der Kommune Fauglia sei und bedankte sich bei den Nachwuchskünstlerinnen und -Künstlern für ihre Kreativität und Fantasie.
Oleksandr Ostapenko bei den letzten Pinselstrichen. Foto: MZ
„Kunst verbindet Menschen und Kultur baut Brücken“, sagte er und so sei dieses Projekt ein Brückenschlag für ein geeintes friedliches Europa. „Wir wollen gemeinsam eine positive Zukunft gestalten.“
Enge Band knüpfen
Sein Amtskollege Alberto Lenzi aus Fauglia sprach den Wunsch aus, die Partnerschaft noch enger zu gestalten, sowohl was Kultur und Jugend, aber auch was die Wirtschaft anbelange. Jetzt habe man eine Basis geschaffen und werde die Bande nicht nur zwischen der Verwaltung, sondern auch zwischen den Bürgern noch enger knüpfen.
Die Bürgermeister der beiden Partnergemeinden Gmund und Fauglia: Alfons Besel und Alberto Lenzi. Foto: MZ
Kulturreferent Josef Stecher informierte, dass das auf der Agenda 2030 beruhende und durch die EU geförderte Projekt das Ziel 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ thematisiere. Zudem werde dadurch die Partnerschaft der beiden Kommunen gestärkt und Jugendkultur sichtbar gemacht.
12 Entwürfe für „STREET ART FOR THE FUTURE“
Bis Mai hatten Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren aus Gmund und Umgebung die Gelegenheit ihre Entwürfe für das interkommunale Künstlerprojekt „STREET ART FOR THE FUTURE“ einzureichen. Insgesamt haben sich dabei sieben Personen mit 12 Entwürfen beteiligt. Das sechsköpfige Auswahlgremium war von den vielen beeindruckenden Entwürfen und den dazu jeweilig überzeugend dargestellten Gedanken so begeistert, dass es nicht selektieren wollte.
Oleksandr Ostapenko, Teresa Juliano, Anna Stumpf, Leon Rübestahl und Giulia Brandoli. Foto: MZ
Es entstand die Idee, ein gemeinschaftliches Werk zu schaffen, in dem die Elemente aller sieben Beteiligten enthalten sind. Diese sind Marie Buchner, Alena Courtin, Teresa Juliano, Larissa Klose, Oleksandr Ostapenko, Leon Rübestahl und Anna Stumpf. So wurde STREET ART FOR THE FUTURE als Gemeinschaftsprojekt fortgeführt.
Positives Echo
Seit Freitag arbeiteten die sieben Jugendlichen an der einen Wand der Bahnunterführung und an der anderen Wand setzte Giulia Brandoli aus Fauglia ihren Entwurf um. Während der dreitägigen Arbeit seien viele Menschen vorbeigekommen und hätten sich positiv zu diesem Projekt geäußert, sagt Organisator Josef Stecher. Viele hätten die Hoffnung geäußert, dass dies nicht das letzte dieser Art in Gmund sei.
Kulturreferent Josef Stecher beginnt mit den Aufräumarbeiten. Foto: MZ
Gemeinsam mit Maria Glas von der Gemeinde Gmund dankt er der Tegernseer Bahngesellschaft, die die Unterführung zur Verfügung gestellt hat.
In ihrem Entwurf habe sie zum einen symbolisiert durch die Waage, ein Gleichgewicht darstellen wollen, sagt Teresa Juliano und zum anderen zeigen wollen, dass aus einer grauen Gegenwart eine bunte Zukunft, die die ganze Welt umspanne, werden müsse. Anna Stumpf sieht die Zukunft als Ort, wo man gemeinsam etwas unternimmt, etwa in Gemeinschaftsgärten.
„Wir müssen zusammenarbeiten“
Einen ökologischen Ansatz vertritt Leon Rübestahl. Der 21-Jährige betont, dass Fauna und Flora erhalten werden müssen. Sein Symbol ist der Vogel, den er in einem Netz gefangen hält um zu zeigen, dass sowohl die Tierwelt als auch der europäische Frieden in Gefahr sind.
Das Bild der Gmunder Jugendlichen. Foto: Maria Glas
Der junge ukrainische Maler Oleksandr Ostapenko, der schon bei der Ausstellung vom Nachwuchsfestival Landkreistalente von KulturVision e.V. auffiel sagt: „Wir müssen zusammenarbeiten, um unsere Zukunft zu gestalten.“
Giulia Brandoli. Foto: MZ
Ihre Arbeit sei im Gegensatz zu der Gemeinschaftsmalerei der Gmunder Jugendlichen eher eine Grafik, sagt Giulia Brandoli. Die 21jährige Italienerin hat das Thema Nachhaltigkeit in grüner Farbe umgesetzt, wobei eine grüne Stadt in Verbindung zu einer Frau steht. Unten hat sie die Symbole der beiden Kommunen angebracht. Sie sagt: „Meine Botschaft ist: wir brauchen eine nachhaltige Stadt für heute und morgen.“
Im Oktober nach Fauglia
Wie Bürgermeister Alberto Lenzi sagte, wird Ende Oktober die Gmunder Künstlergruppe nach Fauglia reisen um auch dort ihr Wandgemälde anzubringen. Im neuen Schuljahr soll dann auch eine thematische Einbindung des Projektes in den Unterricht erfolgen.