Begegnung im BUNTEN HAUS
Die Himmelsleiter von Hubert Maier vor der Apostelkirche und dem BUNTEN HAUS. Foto: MZ
Herbstprogramm im BUNTEN HAUS
Zum ersten Geburtstag gibt es einen neuen Namen: Aus Gemeindezentrum der evangelischen Kirche Miesbach wird DAS BUNTE HAUS. Der Name ist Programm, denn das Projekt ist ein offenes Begegnungszentrum, in dem Gemeinschaft gestiftet und Zusammenhalt gefördert wird.
DAS BUNTE HAUS wurde von 2020 – 2022 mit einem Bauvolumen von 2,5 Millionen Euro gebaut und am 16. Oktober 2022 eingeweiht. Der Bau wurde von vielen Privatpersonen und Organisationen gefördert. Angelehnt an die Apostelkirche war das Projekt von Anfang an als offener Raum für Projekte, Gruppen und Initiativen aller Art gedacht.
Das Logo DAS BUNTE HAUS
Unter der Leitung von Pfarrer Erwin Sergel und Martin Reents von der Kirchengemeinde Miesbach entwickelte sich das Projekt zu einem eigenem Quartierstreff in Miesbach. Es ist als Begegnungszentrum konzipiert wie ein Coworking-Space und richtet sich besonders an Ehrenamtliche, soziale Projekte, Kreative, Bildungshelden und Berater.
„Es macht Freude zu sehen, dass die Besucherzahlen von 200 auf 800 pro Woche gestiegen sind“, sagt Martin Reents. Es kämen auch immer mehr Stadtbewohner, die nicht zur Kirchengemeinde gehören. . Sie machten inzwischen über 60% aller Besucher aus.
Martin Reents. Foto: privat
Der Name DAS BUNTE HAUS signalisiere, dass es ein offenes Haus für die ganze Stadt sei. „Den Begriff Gemeindezentrum muss man aus den Köpfen kriegen“, betont Martin Reents, denn die Kirchengemeinde öffne sich bewusst für alle Einwohner. In diesem Sinne versteht sich die Gemeinde und das Quartiersentwicklungsprojekt auch als „Zukunftslabor“, wie sich Kirchen in Zeiten sinkender Mitgliederzahlen weiterentwickeln könnten.
DAS BUNTE HAUS ist immer geöffnet
Es sei aber noch mehr Potenzial vorhanden, so dass Platz für 2000 Menschen wäre, sagt der Miesbacher. „Aber das Begegnungszentrum muss behutsam wachsen.“ Es brauche Strukturen und Prozesse, um das Wachstum systematisch zu verdauen. Deshalb habe man sich bei startsocial beworben und am 6. September die Zusage bekommen.
Die zwei hauptamtlichen Quartiersmanagerinnen Claudia Schulz und Andrea Rentzsch, finanziert vom Deutschen Hilfswerk (dhw-Fernsehlotterie), schaffen Kontinuität. Sie organisieren und ermöglichen mit einem Stab an Ehrenamtlichen, dass DAS BUNTE HAUS immer geöffnet ist. 300 Ehrenamtliche stellen den Kern der Gemeinschaft im BUNTEN HAUS dar.
Martin Reents und Pfarrer Erwin Sergel rahmen die erste Quartiersmanagerin Marlies Mehrer ein. Foto: MZ
Und weil Ehrenamt im Quartier und darüber hinaus so wichtig ist, ist auch die Ehrenamtsagentur NEA – Netzwerk Ehrenamt mit der Koordinatorin Johanna Huber im BUNTEN HAUS angesiedelt. Sie wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales sowie vom Landkreis Miesbach. Sie hält eine regelmäßige Sprechstunde ab.
Auch KulturVision hat seine Sprechstunde im BUNTEN HAUS und nutzt das Angebot für unterschiedliche Initiativen, wie Meetings, Stammtische, Vorstandssitzungen, usw.
Blick auf die Bühne im BUNTEN HAUS. Foto: privat
Von den regelmäßigen Terminen ist besonders prägend ist das Café Lila, ein Inklusionscafé, das einmal wöchentlich von Schülern der Anton-Weilmaier-Schule und Ehrenamtlichen betrieben wird. Zudem ist der Seniorentreff Montags-Miteinand ein Angebot, um älteren Menschen Zusammengehörigkeit zu vermitteln.
Logo Café Lila
Zusätzlich zu den zahlreichen regelmäßigen Terminen und Chorproben wird der Geburtstag im Oktober mit einem bunten Herbstprogramm gefeiert. Quartiersmanagerin Claudia Schulz freut sich, durch die vielen geplanten Veranstaltungen auch neue Gesichter im BUNTEN HAUS zu sehen. Dazu werde sicher der Familientag am 22. Oktober beitragen. „Wir wollen frischen Schwung hineinbringen.“
Die Rainbow Gospel Voices unter Leitung von Andrea Wehrmann laden am 21. Oktober zum Mitsingen ein. Foto: privat
Im umfangreichen Programm ist auch die Kultur vertreten. So findet am 13. Oktober Kino in der Kirche mit dem Stummfilm „Das Cabinet des Dr. Caligari“ mit Alexander Pointner an der Orgel statt. Am 21. Oktober ab 19 Uhr gibt es die Lange Nacht der Musik mit unterschiedlichen Formationen. Lieder, Tänze und Speisen aus aller Welt ist am 9. November im Programm und zum Fantasy Schreibspiel wird am 11. und 18. November eingeladen.
Seit der Programmeröffnung ist auf dem gemeinsamen Vorplatz von Kirche und BUNTEM HAUS eine „Himmelsleiter“ installiert. Die Skulptur ist ein Werk des Bildhauers Hubert Maier aus Bad Reichenhall, die beim Schlierseer Kulturherbst 2022 zu sehen war. Sie ist aus schwedischem Granit gehauen, über 7 Meter hoch und 12 Tonnen schwer.
Manfred Hechenberger un Pfarrer Erwin Sergel. Foto: privat
Im BUNTEN HAUS und in der Kirche ist eine Auswahl von Fotos von Manfred Hechenberger zu sehen. Der Haustechniker des Kulturzentrums Waitzinger Keller fotografiert in seiner Freizeit mit einem Teleskop den Himmel und zeigt faszinierende Fotos von Sternen, Galaxien, Nebeln und anderen Himmelserscheinungen.