Shelter

Shelter: Schutz und Hoffnung

Shelter: Katakomben im Kloster Schlehdorf. Foto: Transformationen

Ausstellung in Schlehdorf

Am 11. November wird im Cohaus Kloster Schlehdorf die dritte Auflage des Ausstellungsprojektes TRANSFORMATIONEN eröffnet. Die Arbeiten beleuchten das Thema „Shelter – unsere Schutz(t)räume“. Wie wird Eingeschlossensein erlebt und welche Möglichkeiten erwachsen daraus?

Das Thema ist hochaktuell und uralt. Das Projekt im Kloster Schlehdorf verbindet diese beiden Welten, denn es begleitet den Umbau des Klosters und in diesem Jahr werden erstmalig die Katakomben, in denen sich die Schwestern im 2. Weltkrieg in Sicherheit brachten, und die Schwesternkapelle in die Ausstellung einbezogen.

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Kloster Schlehdorf. Foto: Tranformationen

Die Ausstellung präsentiert international bekannte sowie regional angebundende Künstlerinnen und Künstler und hat sich bereits mit den letzten beiden Ausstellungen einen Namen gemacht. Ziel der Ausstellung ist es, die umfassenden Transformationsprozesse, die durch die Neunutzung des Kloster Schlehdorfs angestoßen werden, künstlerisch zu beleuchten und zu dokumentieren. Das Kloster soll sich als Ort für zeitgenössische Kunst etablieren.

Kuratorin Anna Schölß, die gemeinsam mit Johannes Hochholzer die Ausstellung organisiert, hat zudem die Vision, die kulturellen Akteure der Region nachbarschaftlich zusammenführen. Deshalb kooperiert sie mit dem Franz-Marc-Museum in Kochel und präsentiert neben den zeitgenössischen Werken ein wertvolles, noch von Maria Marc initiiertes Faksimile des Skizzenbuchs aus dem Felde von Franz Marc.

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Franz Marc: Skizzenbuch aus dem Felde-Faksimile-Blatt 35 ohne Titel Wald 1915. Foto: Transformationen

„Es sind 36 Zeichnungen in diesem Skizzenbuch, das Franz Marc in der Rocktasche im 1. Weltkrieg hatte“, erklärt Anna Schölß. „Es ist spannend, die Zeichnungen in einem neuen Kontext unter dem Kreuzweg in der Schwesternkapelle zu zeigen.“ Es seien Zeugnisse von Verletzlichkeit, Wunden und Leid, aber es gebe auch einen Hoffnungsschimmer in der unversehrten Natur. „Es geht um den persönlichen Schutzraum von Franz Marc, um Zuflucht aus dem Krieg.“

Am Projekt beteiligen sich auch die Dominikanerinnen. „Sie werden sich aus ihren eigenen Erinnerungen mit den Katakomben auseinandersetzen“, sagt Anna Schölß, es werde eine Sammlung von Texten aus dem 2. Weltkrieg geben.

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Schwesternkapelle. Foto: Transformationen

Sie selbst wird mit zwei Arbeiten vertreten sein. „In der Schwesternkapelle wurden durch Hagel die Butzenscheiben zerstört“, erzählt sie und sie habe diese Splitter als Zeichen der Verletzlichkeit in einer Arbeit farblich konserviert und verarbeitet. „Aus einer Krise entsteht Neues, auch Positives, das kann man daran sehen, wie das Licht mit der kristallinen Struktur der Splitter spielt.“


Kuratorin Anna Schölß. Foto: Magdalena Jooss

In einer zweiten älteren Arbeit zeige sie Videos, in denen sie ein Zelt als temporären Schutzraum vorstellt, „aber es ist ja nur eine Membran“.

Informationen zu den Arbeiten der weiteren Künstlerinnen und Künstler Gabi Blum, Bianca Kennedy, Martin Schuster, Stephanie Müller und Klaus Erika Dietl, Lukas Niedermeier, Ben Goosens, CHATGPT und de Muynck Rita, Böhler & Orendt, Christoph Lammers und Lara Paschke, sowie Janina Totzauer, die mit Magdalena Jooss das Projekt Almresidency in Waakirchen leitet, finden sich auf der Webseite.

Lesetipp: Sparsamkeit in der Kunst

Zu den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern der Region hat die Kuratorin auch den brasilianischen Künstler Jonathas de Andrade eingeladen, der 2022 bei der Biennale in Venedig den brasilianischen Pavillon bespielte.


Jonathan de Andrade. Foto: UHGO Courtesy of the artist and Nara Roesler

„Ich möchte die Blasen öffnen und mich interessieren unvereinbar wirkende Gegensätze und unbegangene Wege“, erklärt Anna Schölß ihr Anliegen. Der Ort des Klosters sei perfekt, um Menschen unterschiedlicher Couleur zusammenzubringen. Dazu gehöre auch die Vernetzung von Stadt und Land und sie gehe der Frage nach, wie Kunst und Kultur im ländlichen Raum funktionieren.

Ausstellungseröffnung am 11. November um 15.00 Uhr Cohaus Kloster Schlehdorf, Kirchstraße 9, 82444 Schlehdorf. Öffnungszeiten vom 11.1. bis 10.12. samstags und sonntags von 13 bis 19 Uhr.

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