Otterfinger Kunst- und Kulturwoche startet mit Party
Bürgermeister Michael Falkenhahn und Cornelia Seitz eröffnen die Kunst- und Kulturwoche. Foto: Max Kalup
Veranstaltungsreihe in Otterfing
Zum 20. Geburtstag gab es eine besondere Eröffnung der Festwoche: Leos Liveband rockte die Schulaula, die mit der Kunstausstellung Otterfinger Künstlerinnenund Künstler die Kunst- und Kulturwoche begleitet.
Bürgermeister Michael Falkenhahn freute sich sichtlich über die vielen Leute, die in der Schulaula standen und saßen und sich auf einen diesmal ganz anderen Abend warteten. Er wies auch auf das „tolle Programm der nächsten Tage“ hin und sagte: „Wir freuen uns auf die nächsten 20 Jahre“.
Blick ins Publikum zur Eröffnung der Kunst- und Kulturtage Otterfing. Foto: Max Kalup
Gemeinsam mit Cornelia Seitz vom Organisationsteam eröffnete er die Jubiläumswoche. Und dann startete die Party. Leos Liveband, hervorgegangen aus der Band „Mittendrin“, trägt ihren Namen von Schauspieler und Musiker Leo Reisinger. Die neunköpfige Formation (bestehend aus Leo Reisinger am Keyboard, Nina Jung und Jenny Freund Gesang, Robert Fröhlich am Bass, Christian Kieslinger Gitarre und Gesang, Christoph Haubs am Schlagzeug, Bedo Bedners am Saxofon und Landy Landinger an Gitarre) hatte gleich zu Beginn einen Ohrwurm parat: „Proud Mary“ von Creedence Clearwater Revival. Und die Post ging ab.
Leos Live Band um den in Otterfing aufgewachsenen Schauspieler Leo Reisinger am Keyboard und den Otterfinger Robert Fröhlich am Bass. Foto: Max Kalup
Die diesjährige Ausstellung hält neben den etablierten Otterfinger Künstlerinnen und Künstler zwei Neuzugänge bereit: Aschmi und Viktor Tertyichnyi.
Aschmi. Foto: MZ
Hinter dem Künstlernamen Aschmi verbirgt sich Anne Schmidt-Weinrich, die seit diesem Jahr in Otterfing lebt und ihre Galerie aus Dietramszell verlegt hat. Die Malerin zeigt Bilder im Stil des Informel: abstrakte Gemälde, die darauf zielen, im Betrachter Assoziationen auszulösen.
Viktor Tertyichnyi: National ukrainische Malerei. Foto: MZ
Viktor Tertyichnyi stammt aus Lugansk und zog 2014 nach Ausbruch des Krieges gegen die Ostukraine nach Charkiw. Von dort kam er 2022 nach Bayern. Der studierte Maschinenbauingenieur sagt: „Malerei ist mein Mutspender.“
Er zeigt unter anderem Bilder in der Petrykiwka-Malerei, ein dekorativer Malstil der Ukraine, der zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit der UNESCO zählt.
Fotografie von Hertha Böhner. Foto: MZ
Kulturwochengründerin Hertha Böhner ist mit fotografischen Nahaufnahmen insbesondere von Blüten vertreten. Auch Jeanette Cerveny widmet sich der Fotografie und hat unter dem Titel „Herbstzeitlos“ Motive des Herbstes eingefangen.
Manfred Lenzer: Auszeiten. Foto: MZ
Ganz anders die Arbeiten von Manfred Lenzer, dessen Fotografien aussehen wie gemalt. Das Triptychon „Auszeiten“ zeigt Digitalfotos auf Chromaluxe. Die malerische Stimmung erzeugt der Fotokünstler, indem er Details aus den Originalfotos entfernt.
Eva Fuchs widmet sich in ihrer Fotografie der Natur und Strukturen, wobei sie Skurilles im Vorübergehen zum Ausdruck bringt. Christoph Peklo hat sich im Garten, insbesondere dem berühmten Seerosenteich von Claude Monet umgesehen und Bildausschnitte fotografiert.
Gabriele Hofweber: Sommerfrische. Foto: MZ
Die Malerei der Ausstellung ist zum einen im abstrakten Stil, zum anderen im gegenständlichen Stil gearbeitet. Gabi Hofweber ist eine Malerin, die expressiv und farbenfroh in Mischtechnik ihre abstrakten Bilder malt.
Ähnlich in ihrer Farbenfreude sind die abstrakten Bilder von Patricia Späth, die sagt: „Über Bilder lässt sich nichts sagen, man liebt sie oder verabscheut sie…“
Patricia Späth: Neuanfang und Lebenspuls. Foto: MZ
Auch Silke Borgmann und Maria Ziegler verfolgen die abstrakte Malerei, wobei es Maria Ziegler besonders auf die Verbindung traditioneller Handwerkskunst mit natürlichen Materialien ankommt.
Für Adele Werner sind es die Farben, die sie zum Malen inspirieren. Sie sagt: „Farben haben etwas Lebendiges. Mit den Farben redet die Welt in der einfachsten und besten Sprache der Welt.“
Dieter Westermann: Lady X und Mister Panama. Foto: MZ
Dieter Westermann hat zwei Bilder ausgestellt, bei denen er die behüteten Köpfe in den Fokus rückt. Im Zentrum der gegenständlichen Malerei von Nicole Schächtele indes steht das Buch.
Arne Hanselmann hat sich der filigranen und neuerdings auch farbenreicheren Zeichnung verschrieben, in deren Mittelpunkt immer wieder „Verrückte Vögel“ stehen.
Ingrid Schenzinger: Bäume. Foto: MZ
Feinste Zeichnungen sind auch das Markenzeichen von Ingrid Schenzinger, die sich als „Spätberufene“ der Kunst zuwandte. Herbert Späth entdeckte die Aquarellmalerei nach seinem Berufsleben als Arzt und zeigt Bilder von Marokko, dem Ammersee und das Heumandl.
Ivana de Faveri: Anonimo veneziano und Valentine’s day. Foto: MZ
Die Autorin und Malerin Ivana de Faveri pendelt zwischen Abstraktion und Realismus. Dieses Jahr zeigt sie farbenfrohe Bilder aus der eher gegenständlichen Malerei.
Lesetipp: Vielgestaltig und vielschichtig
Mit Kalligrafie befasst sich Ingrid Eder und verbindet die Buchstabenmalerei mit Fotografien von Katzen. Die Ausstellung wird ergänzt von Bildern aus dem Jugend-Workshop „Die Augen des Dschungels“, den Jeannette Cerveny abhielt.
Bilder aus dem Workshop. Foto: MZ
Als einziger Bildhauer präsentiert sich Kian Lorenz, der mit verschweißten Stahldreiecken seine plastischen Arbeiten startete und dann zu Messing und Bronze überging.
Bronzeskulptur von Kian Lorenz. Foto: MZ