Eine erfolgreiche „Art Revolution“

Die Künstlerinnen der „Art Revolution“: Sabine Blaske (l.) und Tatjana Blaske. Foto: Selina Benda

Kunstausstellung „Art Revolution“

„Kunst muss nicht nur eine bestimmte Richtung haben“, sind sich Sabine und Tatjana Blaske einig. Zusammen haben sie deshalb ihre eigene „Art Revolution“ ausgerufen, deren gleichnamige Ausstellung am vergangenen Wochenende im historischen Gewölbe des Kulturzentrums Waitzinger Keller stattfand und das Publikum in die kreative, inspirierende und vielfältige Welt der beiden Frauen mitnahm.

Ausbrechen, etwas Neues wagen, Grenzen sprengen und dabei den Weg zur eigenen kreativen Schaffenskraft wiederfinden – Sabine und Tatjana Blaske haben genau das getan. Letztere ist mit ihrem Maler- und Lackierbetrieb schon seit vielen Jahren international unterwegs, hat sich in den vergangenen Jahren vor allem auf besondere Wand- und Deckenprofile sowie Bodenflächen in verschiedensten Mal- und Spachteltechniken spezialisiert.


Unterschiedlichste Werke der beiden Frauen waren in der Ausstellung zu sehen. Foto: SB

Ihre Frau Sabine kommt ursprünglich aus der Modebranche, war jedoch immer der Kunst verbunden und kann ihrer Kreativität nun auch im Handwerksbetrieb Blaske freien Lauf lassen. Was die beiden aber auch verbindet war der Wunsch nach Mehr. Nach Freiheit, für sich selbst und in ihrer Arbeit. Jede für sich und gemeinsam schufen sie in den vergangenen drei Jahren Bilder und Objekte in verschiedensten Techniken, Formen und Formaten und starteten damit ihre eigene „Art Revolution“.

„Art Revolution“ im Gewölbe

105 Werke stellten sie nun am vergangenen Wochenende im Gewölbekeller des Kulturzentrums Miesbach aus. „Ich hoffe es kommt in unserer Kunst rüber, was wir transportieren wollen“, sagte Tatjana Blaske in ihrer Eröffnungsrede. Die „Art Revolution“ solle die Menschen raus aus ihrem Trott holen, auch die beiden Künstlerinnen selbst. „Es war an der Zeit, aus unserer Komfortzone zu treten, uns wieder selbst zu spüren und das an die Menschen weiterzugeben.“


Raus aus der Komfortzone und rein in den Farbtopf. Hier zu sehen das Bild „Rainbow Explosion“. Foto: SB

Das haben die beiden auf jeden Fall geschafft, nicht nur mit ihren vielfältigen und andersartigen Werken, sondern auch mit der Art, ihre Kunstausstellung zu gestalten. Die „Art Revolution“ sollte auch dort weitergehen und so hörte man schon im Foyer oben die Rockmusik erklingen. Im ersten Untergeschoss traf man auf Anton Hautmann und Wolfgang Ketterl, die dort ihre Werkstücke präsentierten und live bearbeiteten.


Wolfgang Ketterl und seine Faschingsmasken. Foto: SB

Wolfgang Ketterl schnitzt Faschingsmasken, sogenannte Larven, und Anton Hautmann hat sich der Herstellung originaler Hampelmänner aus Holz verschieben. „Wir wollten die kreative Vielfalt, die das Handwerk bietet, in all seinen Facetten darstellen und feiern“, erklärte Tatjana Blaske.

Schaffenskraft und Ideenreichtum

Dass die beiden „engagierten, ruhe- und rastlosen Frauen“, wie es die ehemalige Miesbacher Bürgermeisterin Ingrid Pongratz in ihrer Eröffnungsrede sagte, unglaublich kreativ sind, davon konnten sich die rund 200 Besucher in dieser lockeren Atmosphäre selbst überzeugen. „Es ist unglaublich, welche Schaffenskraft und welcher Ideenreichtum in diesen Beiden drinsteckt“, freute sich Ingrid Pongratz.


Objektkunst die den Horizont erhellt und erweitert. Foto: SB

Ein breites Spektrum unterschiedlichster Werke, von kleinen Gemälden im Postkartenformat bis hin zu großen Installationen, die das Treppenhaus zierten, war dort jede Größe zu finden. Verschiedenste Materialien haben die beiden Künstlerinnen ebenso verwendet, wie jede für sich ihre eigene Art diese zu verarbeiten.


Eine Einrichtung mit Huggy Wuggy-Kuscheltieren. Foto: SB

Tatjana Blaskes Werke sind bunt und lebensfroh. Sie arbeitet vor allem mit Acryl- und Sprayfarben sowie Spachtelmasse auf MDF-Platten. Sabine Blaske hat sich den verschiedensten Materialien wie Holz, Stein und Metall verschrieben, verbindet diese in lebendigen Werken miteinander und scheut auch nicht davor zurück, verrückte Besonderheiten wie eine komplette Einrichtung mit Huggy Wuggy-Kuscheltieren zu kreieren. „Unsere Kunst ist frei, bewegt und beeinflusst von unserem alltäglichen Leben und unseren Reisen“, erklären sie.

Die perfekte Umgebung

Das Gewölbe mit seinen unterschiedlichen Fassaden bot dabei die perfekte Umgebung für die Ausstellung. Entweder es bildete einen perfekten Kontrast zu den Werken oder formte mit ihnen eine Einheit. Wie etwa bei zwei Werken, jeweils in schwarz und in weiß, auf welchen in Beton getränkte Tücher sich sanft auf ihren Untergrund schmiegen. Vor der puren Steinwand scheinen sie gar aus ihren Rahmen zu treten.


Die beiden Werke „Stone Cloth“ stachen heraus. Foto: SB

Oder etwa ein traumhaftes Bild von Sabine Blaske, welches aus Acryl, Putz und Blattmetall vor der von Tatjana Blaske bearbeiteten Wand in Beigetönen erst so richtig zur Geltung kommt. „Es ist schwer gegen diese Wände anzukommen, da braucht es schon besondere Kunst“, erklärte Isabella Krobisch, Leiterin des Kulturamtes.


Sabine Blaskes „Gold-Regen“ vor der Wand, welche von Tatjana Blaske bearbeitet wurde. Foto: SB

Sie sei es auch gewesen, welche die beiden Künstlerinnen dazu ermutigt hätte, mit ihren Werken an die Öffentlichkeit zu treten. „Mit deinem Kunstverständnis und deinem Zuspruch hast du uns das hier alles ermöglicht“, bedankten sich die Frauen bei ihr.

Erfolgreiche Kunstrevolution

Neben einer Fotowand und einer großen Leinwand, auf welcher sich die Gäste verewigen durften, war auch das Konzert der Gitarrenlegende Siggi Schwarz and friends ein Highlight des Eröffnungsabends der „Art Revolution“-Ausstellung.


Der Musiker Siggi Schwarz sorgte mit seiner Band für gute Stimmung. Foto: SB

Auch an den folgenden Tagen folgten Liveperformances aus dem Handwerk sowie musikalische Untermalungen, wie etwa dem Nachwuchs-DJ „Lenzscape“ aus Miesbach. Insgesamt 600 Besucher überzeugten sich an diesem Wochenende von der kreativen Ader von Sabine und Tatjana Blaske und ihrer „Art Revolution“.


Die Revolution in der „Art Revolution“. Foto: SB

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Die Kunstwerke von Sabine und Tatjana Blaske im Treppenhaus Ost des Waitzinger Kellers Miesbach sind dort noch bis Ende November zu sehen.

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