Wenn Kinder Sprache kreativ entdecken

Das Kindertheaterprojekt „Ines Ho erfindet mit den Dingen eine neue Sprache“. Foto: Michael Bischoff

Besonderes Kindertheaterprojekt

„Kluge kleine Katzen kratzen keine Krokodile!“ Mal ehrlich, wie oft mussten Sie diesen Satz lesen? Zungenbrecher-Garantie hat das Kindertheaterprojekt, welches kommende Woche im Bürgersaal Hausham zu Gast ist, allemal. „Ines Ho erfindet mit den Dingen eine neue Sprache“ und alle ab fünf Jahren dürfen mitmachen.

Wörter, Sätze, Satzreihen, Sprache – das ist alles, was uns beigebracht wurde. Wir verwenden sie täglich, ohne in den meisten Fällen wirklich darüber nachzudenken. Bricht ein Gesprächspartner aus den anerzogenen Sprachmustern aus, ist Verwirrung garantiert. „Warum nicht zum Licht auch mal Knix Knax sagen?“, fragt Jochen Strodthoff.


Der Regisseur und Schauspieler Jochen Strodthoff. Foto: Florian Bachmeier

Der aus Hausham stammende Regisseur hat das Kindertheaterprojekt „Ines Ho erfindet mit den Dingen eine neue Sprache“ ins Leben gerufen. In dem Stück ist es gewollt, aus gewohnten Sprachmustern auszubrechen, diese neu zu erfinden und zu experimentieren. Und das vor allem mit denjenigen, die sich bei so etwas noch am leichtesten tun: den Kindern.

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Kinder mittendrin statt nur dabei

Das Theaterprojekt ist zum ersten Mal im Haushamer Bürgersaal zu Gast. Doch es handelt sich dabei nicht um klassisches Kindertheater mit Bühne, Vorhang und allem Pipapo. Die Schauspielerin Ines Hollinger hat ihren runden gelben Teppich dabei, um welchen sich die Besucher auf Sitzkissen scharen dürfen und somit ganz nah am Geschehen sind. „Es soll eine intime und vertraute Atmosphäre entstehen“, erklärt der Regisseur.

Bei diesem besonderen Theater sind die Kinder mittendrin statt nur dabei. Foto: Michael Bischoff

Für Raum und Licht ist Michael Bischoff zuständig. Ines Hollinger geht mit den Kindern in den Austausch, ermutigt sie mit Sprachspielen gemeinsame Wortneuschöpfungen zu kreieren und inszeniert dadurch eine ganz einzigartige Geschichte. „Sie ist frech wie Pippi Langstrumpf, die Zustände aus den Angeln hebt und sie in Frage stellt“, sagt Jochen Strodthoff.

Selbstwirksamkeit und Kreativität durch Sprache

Nach der ersten Idee ist das besondere Projekt in Zusammenarbeit mit Kindern einer Münchner Grundschule gereift. „Wir haben es dort ausprobiert und gingen in den Austausch mit den Kindern, haben dadurch den Ablauf entwickelt.“ Das Besondere ist, dass die Kinder frei und kreativ mit einsteigen dürfen, jedoch nicht im klassischen Sinne eines Mitmachtheaters. „Die Performance definiert sich hierbei über das Sprechen“, erklärt der Schauspieler und Regisseur. Dadurch würden die Kleinen auf ganz andere Weise an das Theater herangeführt und dazu animiert, ihre Kreativität und Selbstwirksamkeit auszuleben.


Schauspielerin Ines Hollinger ist die moderne Pippi Langstrumpf. Foto: Michael Bischoff

Die Schauspielerin Ines Hollinger feiert gerade großen Erfolg als Darstellerin in der BR-Serie „Himmel, Herrgott, Sakrament“ und war bereits für Dreharbeiten an der BR-Serie „Racko – Ein Hund für alle Fälle“ im Landkreis Miesbach unterwegs. Mit enormen Improvisationsgeschick führt sie die Kinder durch dieses besondere Theaterprojekt, erfindet mit ihnen neue Wortwelten und schafft es, dass sie die Grenzen ihrer Wirklichkeit, ihres Alltags und ihrer Kultur überwinden.

Neue Sprachwelten

„Dabei ist das Kindertheaterprojekt nicht nur für Extrovertierte geeignet, auch schüchterne Kinder können dabei viel für sich mitnehmen“, erklärt Jochen Strodthoff. Am Ende erhält jedes Kind auch noch ein besonderes Geschenk: seinen eigenen Kampfschrei, auf seinen oder ihren Namen abgestimmt. Um diesen und bestimmt ein paar kreative Wortneuschöpfungen reicher, dürfen sie dann losziehen und die Sprachwelt der Erwachsenen ein wenig auffrischen.

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„Ines Ho erfindet mit den Dingen eine neue Sprache“ wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Die Vorstellung ist am Samstag, 30. Dezember 2023, um 15 Uhr im Bürgersaal Hausham. Kartenvorbestellungen zu 6 Euro sind per E-Mail an jostrodthoff@gmail.com möglich. Die Vorstellung dauert eine Stunde, Eltern müssen nicht dabei bleiben. Ansonsten kostet der Eintritt für Erwachsene 9 Euro. Restkarten sind an der Tageskasse erhältlich. Die Plätze sind jedoch begrenzt.

Wer Interesse an dem neuen inklusiven Kindertheaterstück von Jochen Strodthoff in Zusammenarbeit mit der Kulturbühne SPAGAT und dasvinzenZ hat, findet Informationen und Spieltermine zu „Traummaschinenträume“, welches am 14. Januar 2024 in München uraufgeführt wird, hier.

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